Der Flugzeugbauer Airbus testet Formationsflüge, um zu schauen, wie viel Kraft ein Flugzeug sparen kann, wenn es auf kurzer Distanz einem anderen hinterherfliegt. Ein erster Flug ging nun von Toulouse nach Montreal.
Die Flugzeuge der Zukunft sollen immer effizienter werden. Natürlich soll dies zum einen Kosten für die Airlines sparen, zum anderen aber auch besser für die Umwelt sein. In dieser Woche hat Airbus das erste Mal in der Praxis einen sogenannten Formationsflug getestet, wobei ein Flugzeug etwa drei Kilometer vor dem anderen flog, wodurch das zweite vom Windschatten-Aufwind der anderen Maschine profitieren konnte. Damit konnten etwa fünf Prozent des Sprits eingespart werden, wie unter anderem aerotelegraph berichtet und aus einer Pressemitteilung von Airbus hervorgeht.
Fünf Prozent geringerer Treibstoffverbrauch
Die Vögel machen es uns vor: Sie fliegen auf grösseren Strecken in Formationen, wobei die hinteren Vögel sich so hinter den vorderen positionieren, dass sie von der entstandenen Luftströmung profitieren und Kraft sparen können. Ähnliches könnte auch bei den grossen Vögeln möglich sein. Flugzeugbauer Airbus hat dafür bereits einige Tests und Berechnungen vorgenommen, die vielversprechende Ergebnisse vorhersagen. Nun wurde ein solcher Formationsflug auch das erste Mal mit Langstreckenflugzeugen in der Praxis getestet.
Dafür flogen in der vergangenen Woche zwei Airbus A350 mit Piloten von SAS sowie Frenchbee von Toulouse nach Montreal. Damit der Flug so sicher wie möglich verlaufen kann, hat Airbus ein eigenes Flugsteuerungssystem entwickelt, das es ermöglicht hat, dass das “hintere Flugzeug sicher im Windschatten-Aufwind” der vorderen Maschine fliegen kann. Drei Kilometer lagen dabei zwischen den Maschinen. Durch den Windschatten konnte das hintere Flugzeug seine Schubleistung reduzieren und somit den Treibstoffverbrauch um fünf Prozent reduzieren. Insgesamt wurden auf diesem Flug fünf Tonnen CO2 eingespart.
Ob es die Flüge auch in die tägliche Praxis schaffen, hängt noch von einigen Faktoren ab. Als nächstes möchte Airbus mit den Behörden sprechen, damit der Formationsflug zertifiziert werden kann. Geeignet wäre er in der Praxis vor allem auf Langstrecken, die viel frequentiert werden – wie zum Beispiel von Europa nach Nordamerika.
Fazit zu Airbus Formationsflug
Airbus macht immer wieder mit spannenden Versuchen von sich reden, die dazu beitragen sollen, die Luftfahrt effizienter und klimafreundlicher zu gestalten. Das jüngste “Experiment” war ein Formationsflug über dem Atlantik, bei dem herauskam, dass das hintere Flugzeug tatsächlich signifikante Mengen an Sprit einsparen kann, wenn es im Windschatten eines anderen Flugzeuges fliegt. Es bleibt spannend, ob und inwiefern Formationsflüge auf viel beflogenen Strecken zur Normalität werden.