Die französische Fluggesellschaft Air France-KLM erwartet in den nächsten Jahren Flugzeuge des Typen Airbus A350. Bis 2028 sollen allenfalls 50 Exemplare ausgeliefert werden.
Ende 2019 nahm Air France ihren ersten A350 in Empfang. Indessen wurde der Kauf von weiteren zweistrahligen Grossraumflugzeugen bestätigt. Die Flotte wird um 50 A350-900 und A350-1000 Modelle erweitert, wie aero berichtet. Könnte dies der Fluggesellschaft einen Vorsprung beim möglichen Bieterrennen um die TAP Air Portugal gewähren?
Erste Auslieferungstermine stehen fest
Nach monatelangen Verhandlungen mit Airbus und Boeing kaufte Air France-KLM weitere 50 Airbus A350-900 und A350-1000. Hinzu kommt eine Kaufoption von 40 weiteren A350 Flugzeuge. Diese sollen die alten Airbus A330-200 und Boeing 777–200 ersetzen. Nun gibt es nähere Details zu den ersten Auslieferungen, wie Air France-KLM anlässlich der Vorlage ihrer Jahresbilanz verkündete:
Der von der Gruppe vergebene Auftrag wurde im Januar 2024 bestätigt und wird 33 A350-900 und 11 A350-1000 umfassen, zusätzlich zu den sechs A350-900, die bereits im Juli 2023 bestätigt wurden.
Air France-KLM
Konkret werden die neuen Jets ab 2026 erwartet. 2026 werden sieben Exemplare des Airbus A350-1000 zu Air France stossen. Im Folgejahr sollen 13 weitere folgen und im Jahr darauf schliesslich 20 Auslieferungen stattfinden. Überdies erwartet die Airline in diesem und im kommenden Jahr fünf beziehungsweise acht Airbus A350.
Airbus überzeugte mit Reichweite und rascher Auslieferung
Schliesslich war es eine ungewöhnliche Bestellung, da Air France-KLM ihre Aufträge zwischen den beiden Flugzeugherstellern aufgeteilt hatte. Die A350 konnten aufgrund ihrer Reichweite die Airline überzeugen. Im Vorfeld hatte die Airline eine Bestellung von Boeing 787 und 777X in Erwägung gezogen. Die neuen Flugzeuge sollen jedenfalls flexibel in der Airline-Gruppe aufgeteilt werden. Dadurch könnte KLM zum ersten Mal einen A350 erhalten, wie aero berichtet. Somit könnte Air France-KLM mit mindestens 99 A350 zum weltweit grössten Betreiber des Airbus-Interkontmodells werden.
Diese Bestellung von 50 fest bestellten und 40 optionalen A350 könnten ein kluges Investment in Bezug auf die anstehenden Verhandlungen zur TAP Übernahme sein. Konzernchef von Air France-KLM Ben Smith deutet an, dass die Flugzeuge bei Investitionen oder Konsolidierungen zum Einsatz kommen könnten. Hintergrund ist, dass die portugiesische Regierung grossen Wert darauf lege, dass die Drehkreuzfunktion des Flughafens Lissabon langfristig vorangetrieben wird. Dennoch wird die Privatisierung der TAP wohl nicht vor 2024 abgeschlossen. Dann wird sich zeigen, ob Air France-KLM oder einer der Mitbewerber, wie zum Beispiel die Lufthansa, das Rennen für sich entscheiden.
Fazit zu den 50 Airbus A350 bis 2028
Die französische Fluggesellschaft Air France-KLM kaufte 50 Airbus A350 und schließt eine Kaufoption über 40 weitere Maschinen mit dem Flugzeughersteller Airbus ab. Indessen stehen erste Lieferhorizonte fest. Mit der Bestellung der Flugzeuge äusserte sich der Konzernchef Ben Smith indirekt zu einer verbesserten Lage in Bezug auf die Übernahme der TAP Air Portugal. Ob der Kauf der A350 einen Vorteil für die Übernahme mit sich bringt, bleibt abzuwarten.