Die Krisenzeiten hinterlassen vor allem bei kleineren Airlines ihre Spuren. So auch bei Air Belgium.
Erst Corona, dann der Krieg. Die Luftfahrtbranche befindet sich gerade in einer der schwierigsten Phasen ihrer Geschichte. So auch hat Air Belgium zu kämpfen und braucht dringend neues Geld, um zu überleben, wie aerotelegraph schreibt.
Schwierigste Phase der Luftfahrtgeschichte
Harte Zeiten für die Luftfahrtbranche. Trotz der Staatshilfen, die vielen Airlines geholfen haben, durch dunkle Monate zu kommen, bangen nun viele um ihre Existenz. Viele Beobachter haben bereits früh davor gewarnt, dass sich erst, wenn die Staatshilfen auslaufen, wirklich zeigen wird, wer überlebt.
Nun geraten tatsächlich vor allem kleinere Anbieter ins Straucheln. Ihnen fehlen aufgrund ihrer Unternehmensgrösse leider einige Vorteile. So haben grössere Fluggesellschaften und Gruppen nämlich dank ihrer Grösse den Vorteil, beim Einkauf von Treibstoff in grösseren Mengen bessere Preise auszuhandeln. Auch wird ihnen die Option eingeräumt Hedging zu betreiben, also Kerosin auf Option zu kaufen. Zudem können sie es sich im Notfall leisten, eine Verlust bringende Route eine Weile weiterzufliegen, um so Konkurrenten vom Markt zu treiben.
Air Belgium bangt um Existenz
All diese Optionen bleiben den kleineren Anbietern verwehrt. Die Kosten werden derzeit massiv in die Höhe getrieben, wie beispielsweise beim Einkauf von Treibstoff zum Tagespreis. Aus diesem Grund steht nun Air Belgium, welche erst im März 2018 ihren Flugbetrieb aufnahm, vor dem möglichen Aus. Dem belgischen Nachrichtensender Les News 24 zufolge, bemüht sich die Fluggesellschaft um neue Finanzmittel in Höhe von mindestens 10 Millionen Euro bis Ende des Jahres, um einen drohenden Konkurs zu vermeiden. Die Aktionäre hatten erst vor acht Monaten 16 Millionen Euro an Mittel aufgebracht, welche laut einem Bericht aber bereits ausgegeben wurden.
Noch im Jahr 2019 hatte Air Belgium einen Gewinn von etwas mehr als sechs Millionen Euro eingeflogen. Laut Les News 24 hat die Airline in diesem Jahr jedoch rund 40 Millionen Euro Verlust gemacht.
2016 wurde die belgische Airline gegründet und hob 2018 zum Erstflug ab. Zunächst bot die Fluggesellschaft Flüge zwischen Belgien und China an, welche jedoch nach wenigen Monaten wieder eingestellt wurden. Daraufhin flog Air Belgium nur im Wet-Lease für andere Airlines. Wet-Lease bedeutet, dass eine Airline ihr Flugzeug und ihre Crew für eine andere Airline einsetzt.
Fazit zum möglichen Aus von Air Belgium
Dunkle Zeiten für die Luftfahrtbranche. Viele kleine Unternehmen bangen nun um ihre Existenz, nachdem die Staatshilfen ausgelaufen sind. So fürchtet nun auch die belgische Airline Air Belgium das Aus. Die Fluggesellschaft benötigt neue Finanzmittel in Höhe von mindestens 10 Millionen Euro bis Ende des Jahres, um einen drohenden Konkurs vermeiden zu können. Es bleibt abzuwarten, ob Air Belgium noch gerettet werden kann.