Es hätte doch so schön sein können, wenn die FAA nicht mit einer neuen Richtlinie um die Ecke gekommen wäre.
Anfang 2024 soll der Airbus A321XLR an den Start gehen. Bevor das jedoch passieren kann, fordert die Federal Aviation Administration (FAA) eine bessere Absicherung der Tanks beim Airbus A312XLR, hinsichtlich ihrer Feuerfestigkeit, wie aero berichtet.
Ungenügend Raum für thermische Isolierung
Mit grosser Spannung wird Anfang 2024 der neue Airbus A321XLR erwartet. Erst im Juni dieses Jahres hat der Airbus A321XLR seinen ersten Jungfernflug absolviert. Ursprünglich sollte dieser Airbus schon zu Beginn des nächsten Jahres ausgeliefert werden, doch vorher müssen nun noch einige Sicherheitsbedenken behoben werden.
Das Besondere am A321XLR ist, dass er einen fest installierten Integraltank mit mehr Tankvolumen als herkömmliche Containertanks besitzt. Und genau hier hegt die amerikanische Luftaufsicht noch Bedenken. Um genauer zu sein, stellen sie die Feuerfestigkeit des neuen Integraltanks im Rumpf infrage, weshalb sie daraufhin neue Auflagen für die Zulassung des Airbus definierten.
Das XLR steht für Extra Long Range und genau dafür soll der neue Airbus auch eingesetzt werden – für die Langstrecke. Mit lediglich nur einem Mittelgang handelt es sich bei dem Flugzeugtyp um ein Schmalrumpfflugzeug. Damit dieser dann auch eine angestrebte Strecke von rund 8.700 Kilometern zurücklegen kann, wurde im Rumpf ein neuer Tank mit 12.900 Liter Fassungsvermögen verbaut. “Das bedeutet, seine Wände werden Teil der Flugzeugstruktur sein. Die Oberseite des Tanks wird sich direkt unter dem Boden der Passagierkabine befinden”, so die FAA.
Dadurch wird der Tank zwar platzsparend verbaut, doch bietet im selben Moment nicht genügend Raum für eine thermische Isolierung. Dies ist bereits 2021 dem Konkurrenten Boeing aufgefallen, welcher daraufhin seine Bedenken “mit FAA und der europäischen Luftfahrtbehörde EASA teilte”. Hinweise, wie diese, sind durchaus üblich bei Zulassungsverfahren.
“Im Allgemeinen wird die Rumpfbeplankung der unteren Hälfte von Flugzeugen (thermisch) isoliert”, wies die FAA Airbus darauf hin. Doch der Einbau feuer- und hitzehemmender Matten war bisher auch nicht in den Richtlinien explizit vorgeschrieben. Bisher gab es lediglich Vorschriften bezüglich des Standards für das Isomaterial.
Nun will die FAA diese Regelungslücke in ihren Zulassungsauflagen ergänzen. Die neuen Auflagen werden dann verlangen, “dass die untere Hälfte des Flugzeugrumpfes, die sich über die Längsfläche des Tanks erstreckt, feuersicher ist”, so die FAA. Dadurch seien die Passagiere bei einem Feuer im Aussenbereich geschützt.
Damit könnte sich der Einsatz des Airbus A321XLR erneut verzögern, denn die neuen Auflagen treffen den Flugzeughersteller mitten in der Flugerprobung.
Fazit zu den Forderungen seitens der FAA
Ohnehin verzögert sich die Auslieferung des neuen Airbus A321XLR bereits, möglicherweise könnte es jetzt sogar noch länger dauern. Die FAA musste feststellen, dass es eine Regelungslücke in ihren Zulassungsstandard gab, welche sie nun behoben haben und Airbus diesen Fehler dementsprechend noch ausbaden muss. Anderenfalls kann der A321XLR nicht zugelassen werden.