Seit 2012 verfügt Ungarn nicht mehr über eine nationale Fluggesellschaft. Mit der Unterstützung chinesischer Investoren könnte sich das jedoch ändern.

In der Luftfahrtbranche wird spekuliert, dass 100 Boeing 737 MAX-Flugzeuge für eine neue Passagier-Airline aus Ungarn bestellt werden könnten. Wie AIRportal.hu berichtet, soll die Absichtserklärung zwischen dem US-amerikanischen Flugzeughersteller und der mysteriösen neuen Fluggesellschaft aus Ungarn bereits am 27. November 2024 anlässlich der China International Supply Chain Expo unterzeichnet worden sein.

Das Wichtigste in Kürze

  • Hungary Airlines nennt sich die ungarische Fluggesellschaft, die bald im Passagierflugverkehr mitmischen könnte
  • Schliesslich soll eine Absichtserklärung zwischen der mysteriösen neuen Airline und Boeing unterzeichnet worden sein
  • Demzufolge sollen 100 Boeing 737 MAX Flugzeuge bestellt werden

Es gibt noch viele Fragezeichen

Während Ungarn seit der Einstellung des Betriebs von Malév Hungarian Airlines im Jahr 2012 nicht weiter über eine nationale Fluggesellschaft verfügt, möchten chinesische Investoren den Einstieg einer neuen ungarischen Airline in den Passagierflugbetrieb vorantreiben. Dahingehend soll am 27. November 2024 eine Absichtserklärung von Duan Bo, dem Vorsitzenden der neuen Hungary Airlines, und Gao Sixiang, dem Vizepräsidenten für Global Sales der Boeing Commercial Airplanes Group, unterzeichnet worden sein. Das Memorandum of Understanding soll den Kauf von 100 Boeing 737 MAX Flugzeugen umfassen. Ob es tatsächlich zu einem bindenden Vertrag kommen wird, bleibt jedoch abzuwarten.

Budapest
Hungary Airlines soll künftig Langstreckenflüge zwischen Budapest und China anbieten

Gegründet wurde die ungarische Airline bereits im Jahr 2021 – der Fokus der Universal Translink Airline Hungary lag bislang jedoch rein auf dem Frachtgeschäft. Nun wurde die Fluggesellschaft nicht nur in Hungary Airlines umbenannt, auch soll der Einsteig in den Passagierflugbetrieb mithilfe chinesischer Investoren erfolgen. Da die Fluggesellschaft ihren Sitz in Europa (Budapest) hat, dürften jedoch maximal 49 Prozent der Anteile in ausländischem Besitz sein. Sollte der Kauf von 100 Boeing 737 MAX Jets zustande kommen, stellt sich überdies die Frage, ob der Flugzeugtyp für Langstreckenflüge zwischen Budapest und China passend ist.

Zudem erwiesen sich jüngst Strecken zwischen Europa und China als nicht besonders profitabel – zumindest für europäische Fluggesellschaften aufgrund der Sperrung des russischen Luftraums. So stellte unter anderem auch die Lufthansa erst unlängst ihre Flüge zwischen Frankfurt und Peking ein. Es schweben entsprechend noch einige Fragezeichen über der mysteriösen neuen Airline Ungarns. Auch in Hinblick auf die Seriosität der Airline könnten Fragen aufgeworfen werden. Schliesslich soll die Webseite der Airline zwischenzeitlich online gestellt worden sein, inzwischen ist sie jedoch wieder von der Bildfläche verschwunden. Letztlich bleibt abzuwarten, bis weitere Entwicklungsschritte folgen werden.

Autorin

Bereits zu ihrer Schulzeit an der Kärntner Tourismus Schule hat Beate das Reisen für sich entdeckt. So verbrachte sie jeden Sommer im Ausland. Auch während ihres Tourismusmanagement-Studiums in Wien war Beate viel unterwegs. Bei reisetopia kann sie nun ihre Leidenschaft zum Schreiben und Reisen perfekt miteinander kombinieren.

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