Österreichs Flag-Carrier und Lufthansa-Tochter Austrian Airlines befindet sich zurzeit in finanziellen Turbulenzen und bisher konnte auch keine Besserung der Situation vermeldet werden.
Deshalb soll die Lufthansa-Tochter laut Medienberichten nun ein umfassendes und millionenschweres Sparpaket verabschieden, um die Fluggesellschaft wieder auf Kurs bringen zu können. Dabei stehen auch einige Arbeitsplätze auf dem Spiel.
Abbau von 100 Millionen Euro und 500 Arbeitsplätzen
Die geplanten Kostensenkungen für eine Neuausrichtung der Austrian Airlines sollen ganze 100 Millionen Euro – also über 110 Millionen Franken – umfassen und mit Unterstützung der Mutter Lufthansa implementiert werden, die zu je 50 Prozent in den Personal- und Sachkosten Anwendung finden und diese deutlich reduzieren soll. Befürchtet wird, dass ein Teil der Sparmassnahmen ein Abbau von rund 500 der insgesamt 7’000 Arbeitsplätze bedeuten könnte. Das von Austrian Airlines noch nicht offiziell bestätigte Sparpaket, sei nach gleichlautenden österreichischen Medienberichten bereits beschlossene Sache und von Airline-Chef Alexis von Hoensbroech, sowie vom Finanzvorsitzenden Wolfgang Jani verabschiedet.
Am 7. November sollen die Quartalszahlen der Airline von Hoensbroech präsentiert werden. Dabei wird auch davon ausgegangen, dass das Sparprogramm mit all seinen Details preisgegeben werden könnte. Austrian Airlines verzeichnet zurzeit kräftige Verluste und steht entsprechend unter einem immer stärker werdenden Druck langsam in die schwarzen Zahlen zu fliegen. Denn allein im ersten Halbjahr 2019 betrug der Verlust rund 53 Millionen Euro. Dabei gingen die Österreicher mit Blick auf das gesamte Jahr noch von einem geringfügigen Plus aus, wovon man sich nun wohl verabschieden muss.
Fokussierung auf Wien
Verabschieden muss sich Austrian Airlines angesichts der Verluste auch erst einmal von den Plänen, die in die Jahre gekommene Langstreckenflotte zu erneuern. Voraussetzung dafür wäre ein jährlicher Gewinn von 100 Millionen Euro, die der Mutterkonzern Lufthansa als Bedingung für grossangelegte Investitonen auferlegt. Bereits Teil des Sparpaketes dürfte auch die Erneuerung, beziehungsweise Umstrukturierung der Kurzstreckenflotte von 18 veralteten Turboprops des Typs Dash Q400 auf zehn Airbus A320-Jets sein.
Ebenfalls bereits beschlossen ist die Fokussierung von Austrian Airlines auf die Heimatbasis Wien. Dazu werden auch Basen in etlichen Bundesländern in Deutschland aufgegeben. Hier sollen die Flüge künftig durch die Lufthansa übernommen werden. In Wien gehen dafür vier der von der Eurowings Europe stationierten Flugzeuge an Austrian Airlines, mitsamt Personal, wonach die Basis des österreichischen Ablegers der Lufthansa-Günstigtochter Eurowings quasi aufgelöst wird. Während sich Austrian Airlines also ganz auf die Hauptstadt der Alpenrepublik konzentriert, soll Eurowings Europe die dezentralen Strecken des österreichischen Flag-Carriers, besonders in Innsbruck und Salzburg, übernehmen.
Fazit zu den möglichen Sparmassnahmen Austrian Airlines’
Austrian Airlines ist nach wie vor auf der Suche nach der richtigen Strategie, um wieder erfolgreich operieren zu können. Die neuen geplanten und höchstwahrscheinlichen Sparmassnahmen sollen nun endlich die Kehrtwende bei den Nachbarn einleiten, jedoch kommen diese wohl leider nicht ohne den Verlust etlicher Arbeitsplätze aus. Es bleibt nur zu hoffen, dass Austrian Airlines es schaffen wird, die Kurve zu kriegen, in einer Marktsituation, die für viele Airlines bereits den Tod oder mindestens grosse Veränderungen bedeutete.