Wem künftig an Bord eines Flieger der Lufthansa Günstig-Tochter Eurowings übel wird, könnte auf die Gunst der eigenen Sitznachbarn angewiesen sein, denn die Airline möchte die Zahl der Spucktüten an Bord deutlich reduzieren.

Eurowings würde das aus Nachhaltigkeitsgründen tun, so die Fluglinie und plant fortan nur noch eine Spucktüte pro Sitzreihe in ihre Flugzeuge packen.

Bis zu 80 Prozent weniger Spucktüten an Bord

Das neue Vorhaben betrifft dabei aber ausschliesslich die Kurz- und Mittelstrecke der Lufthansa-Tochter. Da die Kurz- und Mittelstreckenflotte von Eurowings allen voran aus Airbus A319 und A320 besteht, welche pro Reihe über sechs Sitze verfügen, dürften gut 80 Prozent der kleinen Papiertüten den Massnahmen zu mehr Nachhaltigkeit zum Opfer fallen. Aber auch die im Auftrag für Eurowings fliegenden und von LGW betriebenen Maschinen des Typs Dash 8 bleiben dabei nicht verschont. Allerdings fallen hier die Reduzierungen weit weniger ins Gewicht, verfügen die Turboprop-Maschinen doch nur über je vier Sitze pro Reihe, von der jeder Gangplatz einen der kleinen Tüten erhalten soll.

Eurowings Airbus A320

Wo viele natürlich schon einen Teil des gross angekündigten Sparplanes der finanziell stark angeschlagenen Günstig-Tochter der Lufthansa vermuten, stellt Eurowings selbst den Nachhaltigkeitsaspekt – vor allem eine Reduzierung des Abfalls – in den Vordergrund. Grund sei denn auch, dass die Passagiere die Tüten selten oder gar nicht nutzen würden und wenn doch zumeist nur, um zum Beispiel einen einzelnen Kaugummi darin zu entsorgen. Die Airline lies aber verlauten, dass – sollte tatsächlich mal ein Passagier eine der Spucktüten für den eigentlichen Zweck benötigen – die Crew den betroffenen Fluggast mit einer Papiertüte versorgen würden.

Eurowings Best Kabine

Und doch passen diese Einsparungen gut in das grosse geplante Umstrukturierungsprogramm, dass die Lufthansa ihrer Tochter aufhalsen möchte, um die Wirtschaftlichkeit der Eurowings wieder zu steigern. Einige Airlines der Konkurrenz haben dabei aber teilweise ganz andere Wege gefunden, um aus den Papiertüten Profit zu schlagen und nutzen diese beispielsweise als Werbeflächen.

Fazit zur Massnahme der Eurowings

Dass Eurowings die Einsparungen der Spucktüten mit Nachhaltigkeit begründet, klingt zwar zunächst gut, aber ob es sich dabei nicht tatsächlich schon um einen ersten Teil der grossen Spar- und Umstrukturierungsmassnahmen des Mutterkonzerns handelt, bleibt zunächst offen. Fest steht jedoch, dass die Airline recht damit haben dürfte, dass die kleinen Papiertüten kaum bis gar nicht genutzt, oder eben zweckentfremdet werden. Ob man dabei nun allerdings eine grosse Ersparnis erzielt oder der zumindest kurzfristige Frust der Kunden höher ist, darf man in Frage stellen.

Autor

Nachdem Alex in den ersten 5 Jahren seines Lebens mehr Zeit in Airbussen als in normalen Bussen verbracht hat, war das Hobby schon früh festgelegt: Fliegen. Egal ob in einer Turboprop oder einem A380, egal ob Holzklasse oder Premium: Der Weg ist das Ziel. Und wer kann schon behaupten in 12 Tagen New York, Singapur, Tokyo, Lissabon und Oslo mit Flügen in der Business Class verbunden zu haben?

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