Die Spannungen zwischen Condor und Lufthansa um die Fortführung der Zubringerflüge halten an und sollen inzwischen eine europäische Dimension erreicht haben.

Der Dauerstreit zwischen Condor und Lufthansa um die Zubringerflüge geht weiter. Zum Ende des Sommerflugplans wird Lufthansa die Kooperation mit Condor beenden. Danach wird es zunächst ein Interline-Abkommen zwischen beiden Airlines geben. Laut aerotelegraph soll Condor nun aber eine Beschwerde bei der EU-Wettbewerbskommission eingereicht haben. 

Das Wichtigste in Kürze

  • Condor und Lufthansa verhandeln weiterhin über die Fortsetzung des Special Prorate Agreement (SPA), das Condor günstige Zubringerflüge nach Frankfurt ermöglicht
  • Das Bundeskartellamt entschied 2022 zugunsten von Condor, doch Lufthansa legte Beschwerde ein, und das Oberlandesgericht Düsseldorf gab vorläufig Lufthansa Recht. Das Hauptverfahren steht noch aus
  • Nun gibt es Hinweise, dass die EU-Wettbewerbskommission in den Konflikt einbezogen wurde

Condor dementiert Gerüchte

Kern des Konflikts zwischen Lufthansa und Condor ist das sogenannte Special Pro-Rate Agreement (SPA), das es Condor ermöglicht, Passagiere zu günstigen Konditionen auf Lufthansa-Flügen zum Drehkreuz Frankfurt zu befördern. Die Lufthansa will diese Vereinbarung beenden, während Condor auf eine Fortsetzung der Kooperation besteht. Die Situation ist kritisch, da das Abkommen laut aktueller Lage am 27. Oktober auslaufen könnte, falls keine Einigung erzielt wird. Das Bundeskartellamt hatte in der vergangenen Zeit entschieden, dass Condor diese Zubringerflüge zustehen. Dagegen hatte die Lufthansa Beschwerde beim Oberlandesgericht Düsseldorf eingelegt, das ihr in einem vorläufigen Urteil teilweise Recht gab. Das Hauptsacheverfahren steht jedoch noch aus. 

Condor A320

Ein weiterer Aspekt des Konflikts betrifft nun möglicherweise ein Verfahren auf EU-Ebene. Verschiedene Medien hatten berichtet, dass Condor eine Beschwerde bei der EU-Wettbewerbskommission eingereicht habe, um den Druck auf Lufthansa zu erhöhen und die Fortsetzung der Zubringerflüge zu erzwingen. Condor hat dies jedoch öffentlich dementiert und erklärt, keine formelle Beschwerde eingereicht zu haben. Obwohl sich der Streit weiter zuspitzt, betont Condor, die Gespräche mit Lufthansa fortzusetzen und eine aussergerichtliche Lösung anzustreben. Für Lufthansa geht es dagegen auch um finanzielle Aspekte. Lufthansa-Vorstand Michael Niggemann erklärte im August, der SPA sei für Lufthansa zu teuer. Der Kranich strebt einen neuen Industriestandard an, der auf ein Interline- oder Codeshare-Abkommen hinausläuft, wie es zwischen vielen Fluggesellschaften üblich ist. Die nächsten Wochen werden zeigen, ob Condor und Lufthansa einen Kompromiss finden oder ob der Streit weiter eskaliert.

Autorin

Ihre Reiselust begann bereits in jungem Alter, wo sie sich immer sehr auf die Ferien gefreut hat. Egal, ob Städtetrips, Ferien am Meer oder auf den Bergen – Acelya ist für jedes Abenteuer bereit. Mit ihrer Neugierde und ihrer grossen Leidenschaft zum Schreiben, entschied sie sich für ein Publizistikstudium. Bei reisetopia kann sie ihre Lust für Reisen und das Schreiben perfekt miteinander verbinden.

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