Die neue Obergrenze für Flüge am Drehkreuz in Amsterdam soll deutlich angehoben werden. Doch der Airport ist weiterhin zu laut.
Kürzlich wurde bekannt, dass das wichtige europäische Drehkreuz in Amsterdam sechs Milliarden Euro (5,6 Milliarden Franken) investieren will, um seine Infrastruktur auf das wachsende Passagieraufkommen anzupassen. Passend dazu dürfen auch mehr Flüge in Schiphol starten und landen, wie airliners.de berichtet. Allerdings braucht es noch eine Verbesserung des anhaltenden Lärmschutzproblems.
Das Wichtigste in Kürze
- Die neue Regierung stellt eine Obergrenze von 475’000 bis 485’000 jährliche Flüge in Aussicht
- Die ehemalige Regierung der Niederlande hatte die Obergrenze auf 450’000 senken wollen
- Für das Lärmschutzproblem gibt es einen neuen Lärmschutzplan, der KLM allerdings Sorge bereitet
Mehr jährliche Flüge
Die vorherige Regierung der Niederlande hatte versucht, die jährlichen Flüge vom Amsterdam Schiphol Airport auf 450’000 zu beschränken. Grund dafür war die Lärmbelästigung. Allerdings hat die neue Regierung nun eine neue Obergrenze von 475’000 bis 485’000 Flügen in Aussicht gestellt.
Die angepasste Obergrenze könnte im November des kommenden Jahres 2025 in Kraft treten – vorher soll noch der Rat der Europäischen Kommission eingeholt werden.
Der Lärmschutz bleibt dennoch ein wichtiges Thema – denn der Lärmpegel ist weiterhin sehr hoch. Daraufhin soll der Fluglärm besonders in der Nacht eingeschränkt werden. Die Regierung hat einen Lärmschutzplan vorgelegt, der bei der niederländischen Fluggesellschaft KLM nicht nur auf Zustimmung stösst, wie aero.de berichtet.
Unbehagen bei KLM
Über Nacht sollen primär lärmemissionsarme Jets eingesetzt und weniger Starts und Landungen durchgeführt werden. Ein Nachtflugverbot ist allerdings ausgeschlossen.
Die niederländische Airline befürchtet allerdings, dass sich der neue Lärmschutzplan negativ auswirken könnte:
KLM ist besorgt, dass der mögliche Verlust historischer Slots zu Vergeltungsmassnahmen anderer Länder führen könnte, was einen Verlust von Verbindungen zur Folge hätte, die für die Niederlande als internationales Handelsland wichtig sind.
Stellungnahme von KLM
In der Vergangenheit wurde KLM bereits einmal mit Flugstreichungen in die USA gedroht, als die Flug-Obergrenze von 450’000 seitens der ehemaligen Regierung im Raum stand. Daraufhin hätten einige US-Airlines Slots am Flughafen in Amsterdam verloren. KLM hat sich 2023 gegen die Flugobergrenze aufgelehnt, doch trotz Klagen war sie als rechtmässig eingestuft worden.