Grünes Licht aus Brüssel: Lufthansa darf bei ITA Airways einsteigen

Lange wurde der heutige Tag herbeigesehnt, doch jetzt ist es offiziell: Lufthansa darf bei ITA Airways einsteigen. Dafür müssen jedoch gewisse Auflagen erfüllt werden.

Seit geraumer Zeit steht die Übernahme von ITA Airways durch die Lufthansa vor einem grossen Fragezeichen. Anhaltende Wettbewerbsbedenken der EU-Kommission haben schliesslich zu harten Auflagen der Kartellwächter geführt. Die entscheidende Frage zum Einstieg der Lufthansa bei ITA Airways konnte indessen beantwortet werden. Heute folgte grünes Licht aus Brüssel. Klare Auflagen bleiben jedoch weiterhin bestehen. Denn nur unter Berücksichtigung dieser kann der Deal über die Bühne gebracht werden, wie auch die Frankfurter Allgemeine berichtet.

Am Weg über die Zielgerade

Die geplante Fusion von ITA Airways und der Lufthansa befindet sich auf der Zielgeraden. Nach 17 Monaten Verhandlungen gibt es jetzt eine klare Antwort aus Brüssel. Die EU-Kommission hat sich dazu entschieden, die Konsolidierung zu genehmigen. Das bedeutet zwar prinzipiell grünes Licht für den Deal, doch ganz in trockenen Tüchern befindet sich dieser noch nicht. Schliesslich hält die EU-Kommission die Genehmigung des Einstiegs von Lufthansa bei ITA Airways an gewisse Auflagen. Sobald der Kranich diesen nachkommt, kann die schrittweise Übernahme von ITA Airways eingeleitet werden. Dahingehend plant die Lufthansa im ersten Schritt für 316 Millionen Franken – mit 41 Prozent – bei ITA Airways einzusteigen. Später sollen 49 Prozent der Anteile übernommen werden, ehe die italienische Nationalairline 2033 gänzlich zur Lufthansa Group übergehen soll.

Ob das Vorhaben erfolgreich abgeschlossen werden kann, liegt nun an der Lufthansa. Sofern die Auflagen der EU-Kartellwächter erfüllt werden, steht dem nichts im Wege.

Welche Auflagen hat die Lufthansa zu erfüllen?

Dass die vormals gebotenen Zugeständnisse der Lufthansa der EU-Kommission nicht ausreichend waren, dürfte klar sein. Immerhin hat die EU-Kommission zwischenzeitlich mit einem Veto gedroht, sollten die Abhilfemassnahmen nicht nachgebessert werden. Dem ist der Kranich indessen nachgekommen. Ob die verbesserten Zugeständnisse ausreichend waren, wurde jedoch nicht öffentlich kommuniziert. Dennoch kursierten Spekulationen, dass diese der EU-Kommission nicht genügen könnten. Das scheint auch der Fall zu sein. Schliesslich knüpfen die Kartellbehörden die Übernahme von ITA Airways durch die Lufthansa – trotz grünem Licht – an gewisse Auflagen.

Wie bereits von Branchenexperten prognostiziert wurde, sind der EU-Kommission Flüge auf der Kurzstrecke und nach Nordamerika sowie Slots am Flughafen Mailand-Linate ein Dorn im Auge. Bis ins vierte Quartal dieses Jahres sollen die erforderlichen Anpassungen vorgenommen werden. Welche Massnahmen dahingehend im Detail gesetzt werden, ist jedoch noch nicht bekannt. Zuvor kursierten Spekulationen, ob die Lufthansa Slots am Flughafen Mailand-Linate an den britischen Low Cost Carrier easyJet abgeben könnte. Es bleibt jedenfalls spannend, wie die Anforderungen der EU-Kommission an den Kranich schlussendlich umgesetzt werden, und wann weitere Details zu den jüngsten Nachrichten aus Brüssel folgen.