Nach fast 100 Jahren heisst es Abschied nehmen von dem täglichen Direktzug von Basel nach Amsterdam. Die Nachtzüge verkehren jedoch weiterhin.
Die jährliche Verkündung des neuen Fahrplans ermöglicht Zugreisenden die Vorfreude auf spannende neue Verbindungen. Während letztes Jahr die Prüfung der Direktzüge nach London verkündet wurde, heisst es jedoch stellenweise auch Abschied nehmen von bisherigen Zugstrecken. Genau ein solcher Moment steht diesen Sommer an. Betroffen ist die Verbindung nach Amsterdam, wie der Tagesanzeiger schreibt.
Das Wichtigste in Kürze
- Ab dem 16. Juli 2024 besteht kein täglicher Direktzug von Basel nach Amsterdam mehr
- Die Nederlandse Spoorwegen (NS) und die Deutsche Bahn (DB) haben sich gegen die Weiterführung der Verbindung entschieden
- Reisende von der Schweiz können weiterhin mit dem täglichen Nachtzug oder tagsüber mit der Verbindung via Mannheim nach Amsterdam fahren
Jubiläum knapp verpasst
Die Hauptstadt der Niederlande zieht jährlich Millionen Touristen an. Die Gründe dafür reichen von der kulturellen Vielfalt über die charmanten Grachten hin zum historischen Erbe und vielem mehr. Angesichts des hohen Bedarfs verbindet ein täglicher Direktzug seit 96 Jahren tagsüber Basel und Amsterdam. Doch bevor das Jubiläum des Jahrhunderts gefeiert werden kann, setzen die niederländische Bahngesellschaft Nederlandse Spoorwegen (NS) und die Deutschen Bahn (DB) die ICE-Verbindung ab. Der Impuls kam dabei hauptsächlich von der DB, welche die Direktverbindung nach München bevorzugt.
Weiterhin können Zugreisende doch mit dem täglichen Nightjet von Zürich via Basel nach Amsterdam reisen, der mit dem SBB Fahrplanwechsel 2022 eingeführt wurde. Und auch tagsüber können Zugreisende nach wie vor von der Schweiz nach Amsterdam fahren – das jedoch mit einem Umstieg in Mannheim. Dabei bleibt die Fahrtzeit von rund sechseinhalb Stunden ungefähr gleich, wie aktuell mit dem Direktzug.
Reaktionen auf den Wegfall des Direktzuges
Pro Bahn Schweiz, die Interessenvertretung der ÖV-Kundinnen und -Kunden, findet die beiden Alternativen keine gute Rechtfertigung für das Aus des Direktzuges tagsüber. Das Vorstandsmitglied Bastian Bommer zeigt auf, welche andere Ziele nicht mehr direkt angefahren werden: von Florenz über Nizza, Montpellier, Triest und Kopenhagen hin zu Prag, Brüssel und Belgrad.
Ebenfalls enttäuscht über die Entwicklung der internationalen Züge zeigt sich der Verein Swiss Railvolution:
Der Entscheid der Deutschen Bahn zeigt, wie fragil die Position der Schweiz als Kooperationspartnerin ist – wir haben offenbar keine starke Verhandlungsposition.
Katja Christ, Vizepräsidentin Verein Swiss Railvolution
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