Aufgrund der anhaltenden Probleme der Qualitätskontrolle bei Boeing setzt die FAA dem Flugzeughersteller Boeing jetzt ein Zeitlimit von 90 Tagen.
Nach dem Vorfall mit der Boeing 737 MAX 9 von Alaska Airlines, bei dem ein Teil der Kabinenwand herausgebrochen ist, gehen Experten von einem möglichen grossflächigen Problem des Flugzeugtyps aus. Durch einige Zweifel an der pflichtbewussten Ausführung bei Boeing leitete die US-Luftfahrtbehörde Federal Aviation Administration (FAA) Ermittlungen ein. Nun fordert die FAA Boeing dazu auf, einen umfassenden Plan zu entwickeln, um die anhaltenden Qualitätsprobleme zu beseitigen, wie auch Reuters berichtet.
Systemische Qualitätskontrollprobleme müssen behoben werden
Nach einem Treffen des Boeing CEOs Dave Calhoun mit dem Chef der FAA Mike Whitaker ist Boeing dazu aufgefordert worden, einen umfassenden Plan zu entwickeln, um die systemischen Qualitätskontrollprobleme zu beheben. Dafür hat der Flugzeugbauer 90 Tage Zeit. Grund dafür sind laut dem Leiter der FAA die erneut aufgekommenen Sicherheitsbedenken. Whitaker fordert Boeing dazu auf, tiefgreifende und wirksame Verbesserungen zu erzielen. Ihm zufolge soll die Geschäftsführung konsequent handeln und er gibt an, dass jeder Schritt von der FAA überwacht wird.
Boeing must commit to real and profound improvements. Making foundational change will require a sustained effort from Boeing’s leadership, and we are going to hold them accountable every step of the way, with mutually understood milestones and expectations.
Mike Whitaker, Chef der FAA
In einer Erklärung bestätigte Calhoun die Handlungsbereitschaft, einen umfassenden Aktionsplan mit messbaren Kriterien zu entwickeln, um die Forderungen der FAA zu erfüllen. Boeing hat schon Massnahmen ergriffen, um die Situation zu bewältigen. So wurde ein Mitarbeiter aus dem Management entlassen, der für die Auslieferungen der Flugzeuge zuständig war und die Stelle wurde neu besetzt. Zudem kam eine neue Stelle für die Qualitätskontrolle hinzu.
Vorfall bei Alaska Airlines wird geprüft
Das US-Justizministerium untersucht den Vorfall bei Alaska Airlines derzeit näher. Dadurch soll geklärt werden, ob Boeing den Verpflichtungen aus der Vereinbarung zur aufgehobenen Strafverfolgung von 2021 nicht nachkomme. Die Strafverfolgung wurde durch die beiden tödlichen Abstürze von 2018 und 2019, jeweils mit einer Boeing 737 MAX 8, eingeleitet. Sollte Boeing gegen die Vereinbarung verstossen haben, werden die Staatsanwälte gegen Boeing strafrechtlich vorgehen.
Fazit zu den Forderungen der FAA
Die FAA fordert aufgrund mehrerer schweren Sicherheitsmängel, wie bei Alaska Airlines oder durch die losen Schrauben und Teile bei United Airlines von Boeing einen umfassenden Aktionsplan, um die systemischen Qualitätskontrollprobleme zu beheben. Dafür hat der Flugzeughersteller rund drei Monate Zeit. Boeing bestätigt die Handlungsbereitschaft zur Zusammenarbeit mit der FAA. Vor dem Hintergrund der laufenden Ermittlungen der US-Luftfahrtbehörde gegen Boeing ist das Unternehmen in der Handlungspflicht und muss dringend die Probleme bei den Qualitätskontrollen beheben.