In den vergangenen Wochen kam es über zehnmal zu Störungen der GPS-Systeme von Passagierflugzeugen. Dabei fällt ein Standort mit gefälschten GPS-Signalen immer wieder auf.

Über dem Nahen Osten meldet kürzlich die Flugzeugbesatzung einer Boeing 777, die im Luftraum von Bagdad unterwegs war, eine GPS-Störmassnahme gegen ihre Bordelektronik. Im Grenzgebiet zwischen dem Iran und dem Irak werden immer häufiger dem Bord-GPS von Passagierflugzeugen durch sogenanntes “Spoofing” falsche Daten vorgegaukelt und macht Piloten teils unfähig zu navigieren. Dabei sind neben der Boeing 777 auch andere Flugzeugtypen vom Spoofing betroffen, wie aerotelegraph berichtet.

Gezielte Manipulation von GPS-Daten in Passagierflugzeugen

Die Fälle von manipulierten GPS-Signalen in Passagierflugzeugen häufen sich besonders in den vergangenen Wochen. Nach Angaben der Luftraumvereinigung Ops Group werden zwölf neue Zwischenfälle auf ihrer Website gelistet, bei denen das GPS-Signal von Flugzeugen absichtlich gestört wurde. Dabei kommt es besonders im Luftraum im Osten des Irak immer wieder zu Beeinträchtigungen in der Navigation. Aber auch die Luftstrasse UM688 und Bereiche nahe Erbil, Sulaimaniyah und Bagdad waren von Spoofing betroffen.

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Konkret waren mehrere Angaben, welche der Crew im Cockpit angezeigt wurden, falsch. Darunter unter anderem die tatsächliche Position des Passagierflugzeuges. Es kam auch des Öfteren vor, dass die Inertial Reference System (IRS) komplett ausgefallen sind. Diese dienen dafür, die genaue geografische Position zu bestimmen. Dabei scheint es egal, um welchen Flugzeugtypen es sich handelt. Neben der Boeing 777 waren auch andere Boeing-Modelle sowie Embraer E190, Legacy 600 und weitere Flugzeugtypen von den Manipulationen betroffen.

Airlines und Crew werden gewarnt

Auffällig ist zudem, dass oftmals der gleiche Luftraum betroffen ist. Die Flugroute, auf der es zuletzt immer wieder zu Manipulationen des GPS-Signals in Passagierflugzeugen kam, befindet sich über dem Irak und in der Nähe der Grenze zum Iran. Somit liegt diese oberhalb einer aktiven Konfliktzone. Airlines und Crews, die die betroffene Flugrouten nutzen werden gewarnt und die Ops Group rät dringend dazu, eine Risikobewertung vorzunehmen. Auf mögliche Manipulationen soll die Besatzung vorbereitet sein.

Jede unbeabsichtigte Abkehr in den iranischen Luftraum ohne Flugplan riskiert Massnahmen des iranischen Militärs.

Ops Group
Cockpit

Solche Störungen lasse sich nur bei sehr frühem Erkennen des Spoofings durch sofortiges Trennen des GPS-Empfängersignals vom IRS verhindern. Ansonsten werden GPS-Signale und weitere Daten auf Flügen gezielt manipuliert. Wie genau das möglich ist, ist bislang noch nicht geklärt. Auch das Ausmass der drohenden Folge-Störungen sei den meisten Piloten dabei nicht bewusst gewesen.

Fazit zur Manipulation von GPS-Signalen auf Flügen

Immer häufiger werden die GPS-Signale auf Passagierflügen gestört. Beunruhigend ist dabei auch, dass es zwölf neue Meldungen innerhalb kürzester Zeit über Manipulationen gibt, bei denen Piloten teilweise gar keine Informationen mehr zur aktuellen Position des Fliegers hatten. Die meisten Störungen vom sogenannten Spoofing wurden dabei im Irak in der Nähe zur iranischen Grenze gemeldet. Aktuell ist noch unklar, warum sich die Spoofing-Attacken auf Passagierflugzeuge häufen und auch wie genau solche funktionieren.

Autor

Anna Schulte ist als Duale Studentin seit September 2022 im reisetopia Content-Team tätig. Mit einer Ausbildung startete ihr beruflicher Weg in die Reisebranche und mittlerweile hält sie Euch mit aktuellen News des Reisealltags immer up to date.

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