Im nächsten Sommer könnte eine alte Bekannte wieder die Luftfahrtindustrie aufmischen: Monarch Airlines will nach sechs Jahren zu einem Revival ansetzen.
Nach der spektakulären Pleite im Jahr 2017 kündigt sich ein bemerkenswertes Comeback an: Monarch Airlines, einst die fünftgrösste Fluggesellschaft des Vereinigten Königreichs, plant, im Sommer 2024 wieder abzuheben. Investoren haben die Markenrechte der Fluglinie sowie von Monarch Holidays erworben und wollen die beiden Unternehmen zu neuem Leben erwecken, berichtet aeroTELEGRAPH.
Neustart nach Insolvenz
Gegründet im Jahr 1967 von der schweizerischen Familie Mantegazza, war Monarch Airlines über Jahrzehnte eine feste Grösse in der zivilen Luftfahrt. Die Fluggesellschaft fand nach mehreren Finanzspritzen der Mantegazzas jedoch im Jahr 2017 ein jähes Ende, als sie Insolvenz anmelden musste und abrupt ihre Flüge einstellte. Mit der Konsequenz, dass rund 110’000 Reisende plötzlich gestrandet waren.
Der Finanzinvestor Greybull Capital übernahm einen Grossteil der Anteile von den schweizerischen Gründern, konnte jedoch die Abwärtsspirale nicht stoppen. Nach dem erfolglosen Versuch, mit einer neuen Strategie und der Einführung der Boeing 737 MAX die Wende herbeizuführen, schien das Kapitel Monarch Airlines endgültig geschlossen zu sein. Doch die Zeichen deuten nun auf eine Wiederkehr der britischen Airline hin. Im Januar dieses Jahres wurde ein neues Unternehmen mit dem Namen “Monarch Airlines” im Handelsregister eingetragen, welches am 19. August bekannt gab:
Monarch Airlines und Monarch Holidays wurden gestern nach dem Ausstieg des Gründers und bisherigen Mehrheitsaktionärs der Unternehmen in neue Hände übergeben. Weitere Informationen werden in Kürze veröffentlicht.
Statement des Handelsregisters
Lückenfüllen nach amerikanischem Vorbild
Der neue Aufsichtsratspräsident, Daniel Ellingham, ein erfahrener Luftfahrtexperte, kündigte in Interviews an, dass der Sommer 2024 als Startzeitpunkt für die Fluggesellschaft angepeilt wird. Monarch Airlines plant laut Ellingham, von zwei Basen aus “London sowie die Midlands und den Norden” zu bedienen. Die neuen Investoren zielen darauf ab, Destinationen anzusteuern, die einst von der alten Monarch bedient wurden, derzeit von Wettbewerbern wie TUI und Jet2 allerdings vernachlässigt werden.
Das scheint ein mittlerweile beliebte Strategie von “Newcomer”-Airlines auf dem Markt zu sein: Verbindungen und vor allem Flughäfen zu bedienen, die von grossen Airlines mittlerweile übersehen werden (weil nicht ausreichend Wettbewerb vorhanden ist). Die marktführenden Airlines hatten so die Möglichkeit, alles über ihre eigenen Drehkreuze laufen zu lassen. Insbesondere in den USA findet das Konzept der Lückenschliessung Anwendung – und das sogar sehr erfolgreich. Beispielsweise Breeze Airways und Avelo wurden mit ebendieser Intention gegründet: Flughäfen anfliegen, die mal von den grossen Airlines angeflogen wurden, nun aber vernachlässigt werden.
Eine Gangart, die auch im Vereinigten Königreich gut funktionieren könnte, wo im Grunde hauptsächlich British Airways und easyJet operieren. British Midland Airways (BMI) und flybe hatten vormals die Position inne, die sich jetzt Monarch Airlines zu eigen machen will. Beide Airlines haben eben jene Nischen bedient, was wiederum zur Folge hatte, dass auch andere Airlines nachziehen mussten. BMI und flybe sind mittlerweile beide insolvent und haben eine Lücke hinterlassen, die Monarch Airlines künftig schliessen könnte.
Und dabei will Monarch wieder auf den europäischen Flugzeughersteller Airbus setzen: Die neue Flotte soll aus geleasten Airbus-Flugzeugen, wie dem A319 und dem A320, bestehen. Vorerst ist die Anschaffung von 15 Maschinen geplant. Obwohl Einzelheiten über die finanzielle Struktur und weitere Aspekte des Neustarts noch ausstehen, scheinen die Chancen für ein zeitnahes Comeback von Monarch Airlines äusserst gut zu stehen.
Fazit zu dem Comeback von Monarch Airlines
Die ehemalige britische Fluggesellschaft Monarch Airlines, die im Jahr 2017 eine der grössten Pleiten in der Geschichte der britischen Luftfahrt erlebte, plante ein Comeback. Investoren haben die Markenrechte der Fluglinie und von Monarch Holidays erworben, mit dem Ziel, im Sommer 2024 wieder unter dem Namen “Monarch Airlines” abzuheben. Die Pläne für das Revival umfassen die Wiederbelebung von Destinationen, die einst von Monarch bedient wurden, aber derzeit von anderen Wettbewerbern vernachlässigt werden. Ob die neue Airline halten kann, was sie verspricht oder ob das Rebranding unter gleichem Namen aufgrund der Pleite vor sechs Jahren eher zu Misstrauen gegenüber der neu aufgestellten Fluggesellschaft führen wird, bleibt abzuwarten.