Das US-Konkursgericht von New York hat die mexikanische Airline Aeroméxico aus dem Insolvenzverfahren Chapter 11 endgültig entlassen.
Schon im März 2022 hatte Aeroméxico das Verfahren für sich selbst erfolgreich abgeschlossen, wobei hier noch die Bestätigung des Konkursgerichts ausstand. Nach eingehender Prüfung der wirtschaftlichen Situation und den Restrukturierungsmassnahmen hat das Konkursgericht nun das Ende des Insolvenzverfahrens von Aeroméxico offiziell verkündet. Während des laufenden Insolvenzverfahrens konnte die Airline mit ihren Gläubigern und Leasinggebern neue Konditionen verhandeln, wie simpleflying berichtet.
Insolvenzverfahren von Aeroméxico offiziell beendet
Nachdem Aeroméxico das amerikanische Insolvenzverfahren Chapter 11 im März 2022 verlassen hatte, bestätigt nun das US-Konkursgericht von New York diese Entscheidung. Damit befand sich die Airline knapp zwei Jahre unter Gläubigerschutz, da man im Sommer 2020 aufgrund der Corona-Pandemie Insolvenz in Eigenregie anmelden musste. Dies war ein auswegloser Schritt, weil die mexikanische Regierung nicht bereit war, den heimischen Flag-Carrier finanziell zu unterstützen. Vor allem auf Inlandsstrecken, beispielsweise nach Merida oder Cancún, gibt es auf dem mexikanischen Flugmarkt eine starke Konkurrenz.
Dank erhöhter Frequenzen und eines breit gefächerten Streckennetzes hat Aeroméxico jedoch einige Vorteile, die man vor allem im letzten Quartal des Jahres 2022 ausspielen konnte. Zwischen Januar und September 2022 verzeichnete Aeroméxico noch einen Nettoverlust von fast 200 Millionen US-Dollar, rutschte aber mit Gesamteinnahmen 1,07 Milliarden US-Dollar im letzten Quartal wieder in die Gewinnzone. Alleine im November 2022 beförderte die Fluggesellschaft nach eigenen Angaben 19,39 Millionen Passagiere, was ein Zuwachs von 3,1 Prozent im Vergleich zum November 2019, also vor Corona, darstellt.
Wie geht es mit Aeroméxico weiter?
Der Chef von Aeroméxico blickt optimistisch in die Zukunft.
Wir freuen uns darauf, ein neues Kapitel in der Geschichte unseres Unternehmens aufzuschlagen, gestützt auf eine solide finanzielle Basis, eine solide Kapitalstruktur und Investoren, die volles Vertrauen in unsere Zukunft haben.
Andrés Conesa, CEO Aeroméxico
Gegenüber den Gläubigern hat sich die Airline zudem verpflichtet, auf die nächsten fünf Jahre verteilt rund 5 Milliarden US-Dollar in die Verbesserung der Flotte zu investieren. Derzeit verfügt die Fluggesellschaft über 141 Flugzeuge in der Flotte, darunter 18 Boeing 787 Dreamliner. Hier ist es im Bereich des Möglichen, dass in den kommenden Jahren die Flotte weiteren Zuwachs erhält.
Fazit zum Ende von Chapter 11 bei Aeroméxico
Aeroméxico hat es geschafft. Innerhalb von weniger als drei Jahren konnte die Airline sich unter Gläubigerschutz neu strukturieren und erstmals seit Beginn der Corona-Pandemie einen wirtschaftlichen Gewinn realisieren. Dies dürfte unter Umständen auch den Auslöser für das US-Konkursgericht gegeben haben, die Airline offiziell aus Chapter 11 zu entlassen. Das kommende Jahr wird zeigen, wie sich Aeroméxico schlagen wird. Vor allem der Wettbewerb mit den mexikanischen Low Cost Carrier VivaAerobus und Volaris wird für Aeroméxico eine Herausforderung darstellen.