Der Schweizer Staat hat mit seinen Finanzhilfen für die Swiss und Edelweiss-Rettung Gewinne in Höhe von 30 Millionen Franken erzielt.
Als Anfang 2020 die Corona-Pandemie die Zukunft der Schweizer Airlines Swiss und Edelweiss bedrohte, schaltete sich der Staat ein. Die Regierung gewährte den beiden Fluggesellschaften Finanzhilfen in Höhe von insgesamt 1,275 Milliarden Franken. Nun, da sich die Luftfahrtbranche langsam wieder von der Krise erholt, blickt der Schweizer Staat auf Gewinne, die sich durch die Hilfen für die Krisenhilfe ergeben haben. Die Summe beläuft sich auf ungefähr 32 Millionen Franken, so aeroTelegraph.
Swiss und Edelweiss wieder mit Kurs auf Gewinne
Die Rettung der Schweizer Airlines Swiss und Edelweiss scheint geglückt zu sein. Schon für das erste Halbjahr 2022 sah die Bilanz bei Swiss positiver als in den Jahren zuvor aus – für das Gesamtjahr werden das erste Mal seit Beginn der Pandemie wieder Gewinne erwartet. Auch bei der Schwesterairline Edelweiss läuft es derzeit durchaus gut. So stellte die Tochterairline der deutschen Lufthansa im Juli 2022 einen neuen Passagierrekord auf. Im Gegensatz zu Juli 2019 konnte ein Passagieranstieg von 10 Prozent beobachtet werden.
Von der gelungenen Rettung der beiden Schweizer Airlines kann nun auch der Staat profitieren. 2020 bekamen Swiss und Edelweiss Air Bürgschaften in Höhe von 1,275 Milliarden Franken gewährt. Auch andere, kleinere Schweizer Airlines bekamen zudem noch diverse Kredite im Umfang von 600 Millionen Franken. SR Technics, eine der grössten technischen Dienstleister für die Luftfahrtbranche, bekamen Hilfen über 79 Millionen Frankens. Die hohen Investitionen zahlen sich aus. Nachdem der Kredit bereits vorzeitig im Juni 2022 zurückgezahlt wurde, konnte nun ein Gewinn von 30 Millionen Franken ermittelt werden.
Absicherung durch Stiftung
Im Gegenzug für den hohen Kredit des Staates hatte Swiss der Regierung Sitze im Verwaltungsrat der Airline angeboten. Diese wurden jedoch ausgeschlagen, eine Beteiligung an der Fluggesellschaft sei nicht Aufgabe des Bundes, so die Begründung. Dennoch hat sich die Schweiz mit einer neu eingerichteten Luftfahrtstiftung ein gewisses Mass an Absicherung geschaffen. Diese beobachtete die Geschäfte der Airlines zwar aus zweiter Reihe, jedoch dennoch ganz genau. Sollte Swiss ihre operativen Gewinnziele (500 Millionen Franken in 2023 und 600 Millionen Franken in 2024) nicht erreichen, drohte eine Notverstaatlichung der Fluggesellschaft. Die Luftfahrtstiftung wurde mittlerweile jedoch wieder aufgelöst – zu einer Notverstaatlichung wird es also auch bei geringeren Gewinnen nicht kommen.
Fazit zum Gewinn der Schweiz an den Finanzhilfen für Swiss und Edelweiss
Über Zinsen und Gebühren konnte der Bund nach einer Bestandsaufnahme einen Gewinn über 32 Millionen Franken verbuchen. Eigentlich hätten Swiss und Edelweiss für die Rückzahlungen des Kredits noch bis 2027 Zeit gehabt – hätten die Airlines dieses Angebot voll ausgereizt, wäre der Gewinn für den Staat deutlich höher ausgefallen. Dennoch lassen sich die geleistete Staatshilfen retrospektiv als eine Win-Win-Situation für die Schweiz bezeichnen.