Das Infektionsgeschehen spitzt sich regional wieder zu. Die ersten Kantone fordern deshalb die Verschärfung der aktuellen Einreiseregeln.
Risikogebiete gibt es längst nicht mehr, die Einreiseregeln sind allgemeingültig. Reisende in die Schweiz benötigen aktuell lediglich den Nachweis eines negativen Antigen-Schnelltests, statt des aufwändigeren PCR-Tests. Geimpfte und Genesene sind davon gänzlich befreit. Das soll sich bald ändern, zumindest wenn es nach den Forderungen einzelner Kantone gehen würde, wie htr.ch berichtet.
Quarantäne – ja oder nein?
Die Sommerferien sind gerade vorbei, da beginnen schon die Diskussionen zu den bevorstehenden Herbstferien. Um präventiv dem Infektionsgeschehen, hervorgerufen durch Reiserückkehrer, entgegen wirken zu können, kristallisierte sich bei der Konferenz der kantonalen Gesundheitsdirektorinnen und -direktoren (GDK) heraus, dass die ersten Kantone bereits die Verschärfung der derzeitigen Einreisebestimmungen fordern würden. Die Forderungen kommen gerade rechtzeitig, da bis gestern die Vernehmlassung über strengere Einreisevorschriften lief. Über schärfere Regeln sei zwar noch nichts bekannt, einige Kantone sprachen sich jedoch für zwei Modelle aus. Das erste sieht vor:
- Ungeimpfte beziehungsweise Nicht-Genesene müssen bei Einreise weiterhin einen Corona-Test vorweisen
- zwischen dem vierten und siebten Tag nach der Einreise soll ein weiterer, in der Schweiz durchgeführter Test folgen – eine Quarantäne wäre jedoch keine Pflicht
Während diese Variante keine Quarantänepflicht vorsieht, fällt die zweite Variante deutlich drastischer aus:
- Ungeimpfte beziehungsweise Nicht-Genesene müssen ebenfalls bei Einreise weiterhin einen Corona-Test vorweisen
- nach Einreise müssen sie sich jedoch in Quarantäne begeben, die frühestens am siebten Tag nach der Einreise durch einen weiteren, in der Schweiz durchgeführten Test beendet werden darf
Ähnlich wie in Deutschland sollen diese Einreisebestimmungen auf alle Wege ins Land ausgeweitet werden. Das heisst, dass neben Reisenden mit dem Flugzeug auch Reisende per Auto, Bahn, Bus und Schiff ebenfalls den 3G-Nachweis erbringen müssen. Die Kosten für die Tests sind selbst zu tragen. Anders als in der Hotellerie wird eine vollständige Impfung weiterhin nicht obligatorisch. Die Schweizer Hotellerie hat sich indes, neben einigen anderen Akteuren, gegen eine Quarantänepflicht ausgesprochen. Es sei generell zu erwarten, dass die Einreisebestimmungen der ersten Variante folgen werden.
Fazit zu den Forderungen
Die Einreisebestimmungen und Corona-Auflagen in der Schweiz sind verhältnismässig locker. Während in Deutschland immer mehr Bundesländer auf das 2G-Modell setzen, vertraut die Schweiz auf das 3G-Modell. Dennoch werden Forderungen nach schärferen Einreisebestimmungen laut. Erste Kantone fordern, noch rechtzeitig vor den Herbstferien, die Testpflicht für Ungeimpfte oder Nicht-Genesenen auszuweiten. Bisher müssen lediglich Reisende mit dem Flugzeug einen entsprechenden Test vorweisen können. Diese Testpflicht soll auf alle Verkehrsmittel ausgeweitet werden. Auch eine Quarantänepflicht steht zur Debatte, ist jedoch eher unwahrscheinlich.