Wenn es nach Tim Clark geht, seines Zeichens Chef von Emirates, wird die Business Class der Golf-Airline auch in Zukunft gut gefüllt sein – wenn auch womöglich mit weniger Geschäftsreisenden.
Emirates-Chef Tim Clark zeigt sich ungeachtet der aktuellen Situation optimistisch was die Zukunft der Business Class betrifft und er wartet weiterhin gut gebuchte Sitzkontingente. Und das auch unabhängig des Geschäftsreiseverkehrs, da beispielsweise durch mögliche Preissenkungen neue Zielgruppen angesprochen werden könnten, wodurch Clark jedoch keine Einbussen bei den Einnahmen erwartet, wie dieser in einem Gespräch beim World Aviation Festival erklärte.
Clark erwartet niedrigere Preise in der Business Class
In letzter Zeit sind Geschäftsreisen ein heisses Thema in der Luftfahrtbranche. Während nicht wenige davon überzeugt sind, dass eine neu entdeckte Liebe für Videokonferenzen dazu führen wird, dass solche geschäftlichen Reisen nicht mehr nötig sein werden, sind jedoch nicht alle dieser Meinung. Viele hochrangige CEOs der weltweiten Airlines glauben, dass Geschäftsreisen wieder aufleben werden, da Online-Meetings etwa die persönliche Note eines Händedrucks nicht ersetzen können. Für diese Personen ist es eher eine Frage, wann solche Reisen wieder aufgenommen werden und weniger, ob überhaupt.
So macht sich auch Emirates-Chef Tim Clark keine Sorgen, dass die Business Class-Kabinen in den Jets der Golf-Airline in Zukunft nur schwer gefüllt werden können. Im Gespräch mit dem World Aviation Festival kommentierte Clark:
I would say that corporate segments might diminish over time… But the same seats will be filled by people who have hitherto not been able to afford that seat. […] The corporate segments have been, in terms of the price points, much stronger than [individual travelers] would be prepared to pay. But if you drop that by 15 to 20 percent they will come to business.
Tim Clark, Emirates-Chef
Wichtigste ist, „dass man seine Flugzeuge füllt“
Clark räumte zwar ein, dass der Preis bedeutet, dass etwas weniger Geld bei Emirates ankommen wird. Schliesslich bedeuten niedrigere Flugpreise auch weniger Einnahmen. Das sei aber nichts, was Emirates herausfordern würde. Das erläutert der Airline-Vorsitzende wie folgt:
As we saw in 1998, as we saw in other periods of great stress in the global economy, [such as the] 2008-2009 crash, what actually happens is that when corporate segments diminished the inventory was filled with other segments, which were equally beneficial to us in terms of income per seat kilometer. But not quite as good as the corporate segments were.
Tim Clark, Emirates-Chef
Laut Clark ist das Wichtigste, dass „man sicherstellt, dass man seine Flugzeuge füllt“. Schliesslich bringt eine volle Business Class immer noch mehr Geld ein als eine zu zehn Prozent gefüllte Kabine mit Tickets zum vollen Preis. Daher sei Emirates zuversichtlich, dass die Business Class und die neue Premium Economy-Kabine trotz des enormen Rückgangs des Reiseaufkommens, das derzeit weltweit auch weiterhin zu verzeichnen ist, sehr erfolgreich sein werden.
Fazit zu den Aussagen Tim Clarks
Emirates befindet sich derzeit in einem Übergangsprozess zu einer Vier-Klassen-Fluggesellschaft. Traditionell hatte die Golf-Airline nur Flüge mit drei Kabinen durchgeführt, was bedeutete, dass es einen grossen Sprung zwischen Economy und Business gab. Ende letzten Jahres begann die Fluggesellschaft jedoch mit der Einführung ihrer neuen Premium Economy-Kabine als eine Art Zwischenklasse. Nach und nach wird diese auf weitere Flugzeuge ausgeweitet werden. Doch auch wenn sich Emirates davon viel erhofft, blickt Tim Clark auch besonders bei der Business Class mit viel Optimismus in die Zukunft, trotz der aktuellen Situation, speziell im Geschäftsreiseverkehr.