Bei den Boeing 787 Dreamlinern wurden neue Probleme entdeckt, die nun die FAA auf den Plan gerufen und eine Lufttüchtigkeitsanweisung angeordnet hat.
Bei der Boeing 787 sind erneut Probleme aufgetaucht, die die US-Luftfahrtbehörde zu einer weiteren, den Dreamliner betreffenden Lufttüchtigkeitsanweisung veranlassten. Die Probleme beziehen sich demnach auf den Frachtraum im Zusammenhang mit der Feuerbekämpfung, wie unter anderem Simple Flying.
„Berichte über mehrere Vorfälle von gerissenen Dekompressionspaneelen“
Die US-Luftfahrtbehörde Federal Aviation Administration (FAA) weitet eine Lufttüchtigkeitsanweisung im Zusammenhang mit einem möglichen Versagen der Dekompressionspaneele auf alle in den USA registrierten Boeing 787 aus. Die neueste Anordnung, die am 19. April veröffentlicht wurde, baut auf einer verwandten Lufttüchtigkeitsanweisung auf, die am 8. März in Kraft trat. Beide Anordnungen sind demnach auch asl Reaktion auf „Berichte über mehrere Vorfälle von gerissenen Dekompressionspaneelen, die im Frachtbereich“ der 787 gefunden wurden, so die FAA. Das Ergebnis: „Leckagen im Frachtbereich […] könnten im Falle eines Brandes [im Frachtraum] zu einer unzureichenden Halon-Konzentration führen, um das Feuer angemessen zu kontrollieren“, so die Behörde.
Die FAA-Lufttüchtigkeitsanweisung vom März galt nur für Dreamliner mit bestimmten Dekompressionspanels. Die neue Vorschrift wird jedoch für alle Boeing 787 in den Varianten -8, -9 und -10 gelten. Die Behörde hat demnach „neue Informationen erhalten, die darauf hinweisen, dass weitere Flugzeuge von dem unsicheren Zustand betroffen sein könnten“, heisst es. „Die FAA hat festgestellt, dass alle Teilenummern des Dekompressionspanels möglicherweise beschädigt werden (reissen) oder sich ablösen können.“ Die Lufttüchtigkeitsanweisung wird 787-Betreiber dazu verpflichten, „wiederholte allgemeine Sichtkontrollen auf gelöste oder beschädigte Dekompressionspaneele der Bilgenbarrieren im vorderen und hinteren Frachtraum“ durchzuführen. Die Betreiber sind verpflichtet, gelöste Platten wieder zu installieren und beschädigte Platten zu ersetzen.
Boeing will FAA erneut unterstützen
Die Dekompressionspaneele dienen in der Regel dem Druckausgleich zwischen den Abteilen im Rumpf und helfen, strukturelle Schäden im Falle einer schnellen Dekompression zu verhindern. Boeing erklärt gegenüber Medien, dass das Problem mit den Paneelen „kein unmittelbares Problem für die Flugsicherheit“ darstellen würde. „Wir haben eine verstärkte Inspektion und den Austausch von Komponenten empfohlen, wenn dies notwendig ist, und wir haben an der Umgestaltung des Teils gearbeitet“, fügt Boeing hinzu und ergänzte: „Wir unterstützen die Lufttüchtigkeitsanweisung der FAA voll und ganz.“
Fazit zur Überprüfung der Dreamliner
Die Dreamliner machen Boeing derzeit auch nicht wirklich glücklich, kommen doch immer wieder neue Probleme bei den 787 zu Tage, die den US-amerikanischen Flugzeugbauer und – wie in diesem Fall – auch erneut die FAA beschäftigen. Wenngleich wohl keine grössere Gefahr von den Problemen ausgehen sollen, sind diese mindestens ein Ärgernis für die betroffenen Betreiber. Ob schliesslich auch Dreamliner ausserhalb der USA sich einer Überprüfung unterziehen müssen, ist bislang noch nicht bekannt.