Portugal möchte im Sommer seine Grenzen für internationale Touristen ohne Quarantäne und Extra-Tests öffnen, um den Tourismus im Land zu fördern.
Vor einigen Wochen verbesserte sich die Pandemie-Lage in Portugal signifikant und viele Länder – auch die Schweiz – nahmen das Land von den Risikoländerlisten. Infolgedessen stiegen die Besucherzahlen. Im April und insbesondere über Ostern wurde die Lage dann etwas unklar und es folgten erneute Verschärfungen der Reiseauflagen. Nun verfolgt Portugal allerdings seine ursprünglichen Öffnungspläne für Mai und möchte seine Grenzen im Sommer für internationale Touristen öffnen, wie The Points Guy berichtet.
Öffnungspläne im Risikogebiet trotz Neuinfektionen
In Pandemiezeiten ändern sich die Auflagen und Bestimmungen aber ja bekanntlich sehr häufig, weshalb die portugiesische Regierung nun zurückrudert und den Tourismus im Land vorantreiben möchte. Im Detail soll das ganze so aussehen: Ferien ohne Quarantäne und Testpflicht, damit das Reisen für Ausländer zunehmend attraktiver wird.
Bis dato könnte sich das Vorhaben als schwierig erweisen, da Portugal derzeit samt Madeira, Azoren und Algarve wieder steigende Infektionszahlen aufweist. In der letzten Woche wurden 441 Neuinfektionen und eine 7-Tage-Inzidenz von 34,4 gemeldet. Dennoch betonte Rita Marques, die Staatssekretärin für Tourismus in Portugal letzten Mittwoch, dass man alles dafür tun werde, Quarantänen und zusätzliche COVID-19-Tests für internationale Ankünfte zu vermeiden, sofern der Vorschlag der Europäischen Union für ein digitales grünes Zertifikat vorankomme.
Für wen gilt der Plan und was ist derzeit erlaubt?
Für internationale Touristen würde das Vorhaben ein komfortables Reisen bedeuten, ohne sich vielen Tests und zeitraubender Quarantäne unterziehen zu müssen. Unklar ist bisher allerdings, ob diese Regelungen dann auch für Touristen aus beispielsweise Nordamerika gelten werden. Bisher ist ein Grossteil der EU für US-Amerikaner geschlossen und bleibt voraussichtlich weiterhin geschlossen, bis sich die Infektionszahlen und die Corona-Lage um Einiges verbessern.
Aktuell wird zur Einreise nach Portugal nach wie vor ein negativer COVID-19-Test, nicht älter als 72 Stunden, benötigt. Eine Quarantänepflicht gilt allerdings nur für Reisende, die sich in den letzten 14 Tagen in einem Schengenland mit einer 14-Tagesinzidenz von mehr als 500 Fällen pro 100’000 Einwohner oder sich in Südafrika und Brasilien aufgehalten haben.
Letzte Woche, am 15. April, hat Portugal die Ausgangssperre und das Reiseverbot für nicht notwendige Reisen ins Ausland um weitere 15 Tage verlängert.
Ab heute, dem 19. April, werden allerdings wieder einige Einrichtungen öffnen. Dazu zählen unter anderem Kinos, Theater und Konzertsäle sowie alle Geschäfte und Einkaufszentren. Die Gastronomie darf an Wochentagen bis 22 Uhr und an Wochenenden bis 13 Uhr öffnen. Ausserdem sind Gruppen von vier Personen im Innenbereich oder sechs Personen auf Terrassen gestattet.
Fazit zu Portugals Plänen
In Hinblick auf die aktuelle Corona-Situation im Land selbst, aber auch weltweit, sind die Pläne Portugals für den Rebound im Tourismus sehr optimistisch. Trotz der Neuinfektionen blicken die Portugiesen hoffnungsvoll in die Zukunft, um den Tourismus zu fördern, Einnahmen zu generieren und der Bevölkerung somit helfen zu können. Grundsätzlich ist die Idee nachvollziehbar, allerdings könnten zu übereilte Lockerungen, besonders ohne Tests, die Lage akut verschlechtern.
Es bleibt spannend, wie sich die Corona-Situation entwickelt und ob Portugal, derzeit Risikogebiet, seine Pläne tatsächlich bereits diesen Sommer umsetzen kann.