Ryanair will im Sommer bis zu 90 Prozent des Flugplans von vor der Pandemie anbieten. Auch gegen die Lufthansa teilt O‘Leary erneut kräftig aus.
Ryanair plant, die Zahl ihrer Flüge bis Juli auf 80 Prozent des Niveaus vor der Pandemie zu erhöhen. Airline-Chef Michael O’Leary kritisierte die britische Regierung, die davor warnte, in diesem Jahr Sommerurlaube in Übersee zu buchen. O’Leary sagte, er sei „sehr zuversichtlich“, dass die Briten „an die Strände Europas fahren werden“ und dass Ryanair einen „starken Sommer“ haben werde, dank der schnellen, wenn auch politisch heiklen, Impfprogramme des Vereinigten Königreichs und der EU. Das berichtet unter anderem tageskarte.de.
Ryanair widerspricht britischer Regierung
Die irische Fluggesellschaft Ryanair erklärte, sie werde 2019 von April bis Juni etwa die Hälfte der Flüge durchführen, die sie vor der Coronavirus-Pandemie bedient hat, aber der Low-Cost-Carrier wird seinen Flugplan im Juli oder August auf 80 Prozent oder bei ausreichender Nachfrage gar auf 90 Prozent erhöhen. Dieser Optimismus für eine schnelle Rückkehr des internationalen Reiseverkehrs steht im Gegensatz zur vorsichtigen Einschätzung der britischen Regierung. Am Montag löste Helen Whately, die Ministerin für Sozialfürsorge, einen starken Rückgang des Wertes der Aktien britischer Reiseunternehmen aus, als sie sagte, es sei „verfrüht, im Moment internationale Reisen zu buchen“.
„Das ist es nicht“, erwiderte O’Leary während einer Pressekonferenz am Mittwoch und argumentierte, dass die Impfraten eine Lockerung der Reisebeschränkungen rechtfertigten. Seit Montag haben fast 54 Prozent der Erwachsenen in Grossbritannien eine erste Dosis des Coronavirus-Impfstoffs erhalten, obwohl der Anteil der EU-Bürger, die geimpft wurden, deutlich niedriger ist.
If, on the one hand, Helen Whateley’s government are rightly trumpeting the success of their vaccination programme, if 80% of the UK population has been vaccinated by the end of May, I would find it very difficult for any politician to raise an argument over why they shouldn’t travel on holidays to the beaches of Europe – as they did last year – in relative freedom.
Michael O’Leary, Ryanair-Chef
easyJet, TUI und Thomas Cook meldeten ebenfalls einen Anstieg der Sommerbuchungen, nachdem die Regierung im vergangenen Monat Pläne zur Lockerung der Beschränkungen bekannt gegeben hatte, darunter die Aufhebung des Verbots von Auslandsreisen für Freizeitzwecke am 17. Mai. O’Leary erklärte, dass die Buchungen bei Ryanair bis Ende Juni noch „ziemlich ruhig“ seien, fügte aber hinzu, dass es eine „ziemlich starke und anhaltende Nachfrage“ für die Schulsommerferien gebe.
O‘Leary bezeichnet Lufthansa als „betrunkenen Onkel“
Ryanair enthüllte auch die Einführung von 26 neuen Routen von Flughäfen wie London Stansted, Edinburgh, Liverpool und Birmingham. Die Fluggesellschaft ist nach einer elfjährigen Pause zum Flughafen Belfast City zurückgekehrt, der durch den Zusammenbruch von Flybe zu Beginn der Pandemie hart getroffen wurde. O’Leary erklärte weiter, dass auch die Möglichkeiten, die Präsenz von Ryanair in Deutschland zu erweitern, zum Teil von den nächsten Schritten der Lufthansa abhängen. In seiner jüngsten Kritik an der rivalisierenden Fluggesellschaft sagte O’Leary, der Kranich „taumle in Europa herum wie ein betrunkener Onkel auf einer Hochzeit, der staatliche Subventionen abgreift. Es gibt keine Regierung in Europa, die Lufthansa nicht für staatliche Subventionen angezapft hat.“
Ryanair hat lange argumentiert, dass das Fliegen ein geringes Risiko der Übertragung von COVID-19 mit sich bringt, aber O’Leary kommentierte, dass die Fluggesellschaft das obligatorische Tragen eines Mund- und Nasenschutzes bis zum Frühjahr 2022 beibehalten würde, wenn die Regierungen in Europa ihre Richtlinien nicht lockern.
Fazit zu den Plänen Ryanairs
Ryanair, respektive Micheal O‘Leary gibt sich gewohnt kämpferisch und weiss erneut mit ’besonderen’ Aussagen zu polarisieren. Mit viel Optimismus plant Europas grösster Low-Cost-Carrier denn auch den eigenen Flugplan im Sommer auf 80, vielleicht sogar 90 Prozent hochzufahren und widerspricht der britischen Regierung direkt. Ob O‘Leary mit seinen Plänen Recht behalten wird, werden wir in wenigen Monaten sehen können.