Mit Fernverkehrszügen vom Stuttgarter Flughafen nach Zürich und zurück – für diesen Vorschlag spricht sich die deutsche Bundesregierung aus.
Die Strecke zwischen dem Stuttgarter Flughafen und Zürich soll ausgebaut werden. Momentan beträgt die Fahrzeit von Stuttgart nach Zürich drei Stunden, was durch eine Modernisierung mit Anbindung an Schnellzüge verkürzt werden soll. Noch sind allerdings einige Unklarheiten zu klären, wie airliners.de berichtet.
Jahrzehntelange Diskussionen könnten ein Ende finden
Der Ausbau des Streckenabschnittes zwischen Zürich und Stuttgart wird seit Jahrzehnten diskutiert und soll mit dem Baustart endlich ein Ende finden. Um das Projekt umzusetzen, ist der Bau eines Tunnels notwendig. Dies hat mit dem geplanten “Deutschland-Takt” und dem Grossprojekt Stuttgart 21 zu tun. Der Deutschland-Takt ist ein geplantes Projekt der Deutschen Bahn, mit dem die Fernverkehrsverbindungen enger getaktet werden, womit das Bahnfahren für den Fahrgast pünktlicher und verlässlicher werden soll. Steffen Bilger, Parlamentarischer Staatssekretär im deutschen Bundesverkehrsministerium, sagte dazu, dass die Weichen für einen “Deutschland-Takt” und ein optimal vernetzten Bahnverkehr in der Region gestellt wären.
Wir würden es sehr begrüssen, wenn es beim Ausbau der Gäubahn endlich vorangeht. Dabei dürfe es nicht zu Verzögerungen bei der Anbindung der Gäubahn an den Knoten Stuttgart und an den Flughafen kommen. Die Finanzierung werde vom Bund kommen müssen. Wir erwarten, bald erläuternde Unterlagen zu bekommen, um das Vorhaben und seine verkehrliche Wirkung besser einschätzen zu können.
Winfried Hermann (Grüne), Landesverkehrsminister Baden-Württembergs
Das gesamte Projekt soll – stand jetzt – 2,1 Milliarden Eurp kosten. Laut Landesverkehrsminister Winfried Hermann (Grüne) müssen die gesamten Gelder zur Finanzierung der Bahnstrecke von dem Bundesverkehrsministerium kommen. Dieses will zeitnah die finanzielle Abgrenzung zum Stuttgart 21 Projekt klären, um somit die Planungen und Konzeptionen zu beginnen. Uneinigkeit herrscht jedoch jetzt schon, denn laut Plänen des Bundes sollen die beiden Städte Böblingen und Singen nicht mehr an die Strecke angeschlossen sein. Dem widerspricht der Landesverkehrsminister der Bundesregierung deutlich und will dies nicht zulassen.
Skepsis zum Projekt wird weniger
Der baden-württembergische Verkehrsminister Winfried Hermann (Grüne) hat sich Anfang Februar 2021 noch deutlich skeptischer gegenüber dem bevorstehenden Projekt geäussert. Er sagte, dass das gesamte Vorhaben noch nicht seriös sei und Versprechungen gemacht wurden, die sein Haus nicht überprüfen könne. Er habe keine Zahlen erhalten, die die Wirtschaftlichkeit der Strecke belege. Hermann reagierte mit seinen Aussagen auf den Staatssekretär im Bundesverkehrsministerium, Steffen Bilger (CDU), welcher behauptete, dass eine Wirtschaftlichkeitsuntersuchung für einen Ausbau sprechen würden.
Ursprünglich waren die Modernisierungskosten höher angesetzt, weil der Streckenabschnitt eigentlich mit Neigungstechnik versehen werden sollte, was nun laut Bilger jedoch nicht mehr der Fall sei. Der Ausbau werde aber dennoch teuer bleiben, weil für die Beschleunigung der Strecke einige Massnahmen nötig seien. Trotz dieser Summe sei die Wirtschaftlichkeit dieser Strecke nun nachgewiesen, sagte Bilger in Berlin. Darüber hinaus soll mithilfe dieses Abschnittes der Güterverkehr mehr von der Strasse auf die Schienen verlagert werden.
Fazit zum Ausbau der Gäubahn
Der Streckenabschnitt zwischen dem Stuttgarter Flughafen und Zürich soll modernisiert werden, damit die derzeit drei-Stündige Fahrzeit verkürzt wird und für den getakteten Fahrplan des Deutschland-Taktes kompatibel ist. Bleibt abzuwarten, ob es bei den veranschlagten 2,1 Milliarden Euro Kosten bleiben wird und auf welche Dauer die Fahrzeit verkürzt werden kann, denn dazu wurden noch keine Aussagen getroffen. Zumindest scheint es so, als würde die Region an der schnelleren Verbindung profitieren, was gerade Reisenden ein Vorteil sein könnte.