Die internationale Hotelkette Marriott hat ihre Quartalsergebnisse für das letzte Quartal 2020 bekannt gegeben. Und sie sind katastrophal.
Nach dem unerwarteten Tod von Marriott-Chef Arne Sorenson am 15. Februar muss die Hotelkette einen weiteren Schlag einstecken, einen historischen Verlust im letzten Quartal 2020. In einer offiziellen Pressemitteilung hat Marriott seine lang erwarteten Finanzergebnisse für das letzte Quartal 2020 bekannt gegeben und wie erwartet sind die Zahlen nicht besonders erfreulich. Ein Überblick.
“2020 war das schwierigste Jahr in unserer 93-jährigen Geschichte”
Die Tourismusbranche ist eines der Hauptleidtragenden der Coronakrise. Diese Tatsache ist leider nichts Neues und wurde bereits im vergangenen Jahr immer wieder deutlich, aber heute, nachdem die internationale Hotelkette Marriott ihre Finanzergebnisse vorgelegt hat, wird diese Tatsache nochmals unterstrichen.
Marriott meldete für das vierte Quartal 2020 einen Nettoverlust von 164 Millionen US-Dollar, während das vierte Quartal 2019 einen operativen Gewinn von 279 Millionen US-Dollar verzeichnete.
Mit der Pandemie war 2020 das schwierigste Jahr in unserer 93-jährigen Geschichte. Im April erlebten wir den grössten jemals verzeichneten weltweiten Rückgang des Umsatzes pro Zimmer, der im Vergleich zum Vorjahr um 90 Prozent sank, bei einer Belegungsrate von nur 12 Prozent.
Stephanie Linnartz, Group President, Consumer Operations, Technology and Emerging Businesses
Trotz besorgniserregender Ergebnisse bleibt Marriott positiv gestimmt, vor allem im Hinblick auf die Beständigkeit des chinesischen Marktes. Auf dem chinesischen Festland stieg der Umsatz pro Zimmer im Laufe des Jahres wieder deutlich an. Im Dezember lag er nur weniger als 10 Prozent unter dem Vorjahreswert. China ist damit einer der mit Abstand wichtigsten Märkte für Marriott. Das macht die Eröffnung von über 100 Hotels im asiatisch-pazifischen Raum in diesem Jahr ebenfalls nochmal deutlich. Darunter sind auch eine Reihe von Luxushotels in China.
Auf der europäischen Seite ist die Situation etwas weniger ermutigend. Die schwankende gesundheitliche Situation hat nach einem hoffnungsvollen Sommer zu einer Verlangsamung der Fortschritte geführt. Aufgrund des Wiederanstiegs der Fallzahlen im Herbst, blieb die globale Belegungsrate im vierten Quartal bei 35 Prozent, was dem dritten Quartal entspricht. Dennoch ist sie deutlich höher als der Tiefpunkt im vergangenen April, als die Pandemie eine internationale Dimension annahm.
Kontinuierliche Expansion
Trotz der Gesundheitskrise und ihrer erheblichen Auswirkungen auf die Finanzen der Hotelkette hat Marriott im vierten Quartal 2020 noch 109 neue Häuser in sein Portfolio aufgenommen, womit sich das Hotelportfolio auf 2’881 Hotels erhöht. Insgesamt verwaltet Marriott 229’000 Zimmer.
Und diese Zahl wird in diesem Jahr nur noch weiter steigen. Marriott plant, wie bereits erwähnt, in diesem Jahr 100 neue Hotels im asiatisch-pazifischen Raum zu eröffnen, darunter mehrere in China und eines auf den Malediven. Darüber hinaus wird Marriott sein 400. Hotel in China und sein 50. in Shanghai eröffnen, das JW Marriott Shanghai Fengxian. Ein Meilenstein für die asiatisch-pazifische Region.
Wir freuen uns zu sehen, dass Eigentümer und Franchisenehmer trotz der beispiellosen Herausforderungen durch die Pandemie weiterhin führende Marken in unserer Branche nachfragen. Unsere Pipeline wuchs im Laufe des Quartals auf mehr als 498’000 Zimmer bis Ende 2020, von denen sich 46 Prozent im Bau befinden .[…] Wir gehen davon aus, dass sich das Bruttoraumwachstum bis 2021 auf etwa 6 Prozent beschleunigen könnte.
Tony Capuano, Group President, Global Development, Design and Operations Services
Obwohl niemand vorhersagen kann, wie lange die Pandemie andauern wird, sagt Marriott, sie sehen einige kleine Anzeichen, dass die beschleunigte, weltweite Einführung von Impfstoffen zu einer deutlichen Erholung der Nachfrage nach Reisen und Unterkünften beitragen wird, weshalb auch Tony Capuano von einem weiteren Wachstum bei Marriott ausgeht.
Fazit zum finanziellen Verlust von Marriott im letzten Quartal 2020
Aufgrund der vielen Unwägbarkeiten im Zusammenhang mit der Coronakrise ist es für Marriott immer noch schwierig, die Auswirkungen dieser bisherigen Situation auf das Gesamtergebnis abzuschätzen, aber trotz der katastrophalen Ergebnisse im Jahr 2020 ist die Hotelkette zuversichtlich und blickt mit grosser Hoffnung in die Zukunft. Man hofft, dass alle geplanten Hotels, die in diesem Jahr eröffnet werden und dieser eine höhere Auslastung haben werden als der Durchschnitt des letzten Jahres.