Air Malta strauchelt aufgrund der aktuellen Situation und ist auf Staatshilfen angewiesen, um die täglichen Verluste aufhalten zu können.
Die Corona-Pandemie hält die Welt weiter in Atem, und bleibt für die meisten Fluggesellschaften weltweit bedrohlich. So auch für die maltesische Fluggesellschaft Air Malta. Deshalb benötigt die Airline weitere Staatshilfen, wie unter anderem simpleflying.com berichtet. Verhandlungen mit der Europäischen Kommission sollen bereits stattfinden, um die täglichen Verluste in sechsstelliger Höhe auffangen zu können.
Täglich 200’000 US-Dollar Verlust
Vor etwa einem Jahr wurden die ersten Corona-Infektionen auch hierzulande nachgewiesen. Einige Zeit später kam der internationale Reiseverkehr zum Erliegen. Viele Fluggesellschaften rutschten direkt in die Krise, haben den Flugbetrieb teils sogar gänzlich eingestellt und waren umgehend auf finanzielle Unterstützung angewiesen. Prominentes Beispiel ist dafür die Lufthansa Group, die sich letztlich mit der deutschen Bundesregierung auf ein Hilfspaket einigen und damit die drohende Insolvenz abwenden konnte. Immerhin schafft es die Lufthansa erste Staatshilfen wie geplant zurückzahlen. Doch die guten Nachrichten trügen. Dafür musste die Fluggesellschaft weitere Kredite aufnehmen. Andere Fluggesellschaften wie Aer Lingus oder Norwegian waren jüngst auf ähnliche Massnahmen angewiesen – und nun auch Air Malta. Die Fluggesellschaft von der kleinen Insel im Mittelmeer ist auf Staatshilfen angewiesen, um den Betrieb weiterhin aufrechterhalten zu können. Aktuell verliert die Fluggesellschaft 200’000 US-Dollar täglich.
Klar ist das im Vergleich mit der Lufthansa, die ihre Verluste auf immerhin 600’000 US-Dollar stündlich optimieren konnte, verschwindend gering. Dennoch droht auch Air Malta die Insolvenz, sollten die Staatshilfen nicht bald fliessen. Dafür befindet sich die Regierung des Landes bereits in Verhandlungen mit der Europäischen Kommission. Der Optimismus ist dennoch nicht riesig, da das Verhältnis mit der Europäischen Union wegen anderer Vorkommnisse mit der Fluggesellschaft nicht das beste sein soll. Ein entsprechender Restrukturierungsplan soll erarbeitet werden, um das Vertrauen beidseitig zurückzugewinnen.
Nur ein gewinnbringendes Jahr seit 2000
Viele Fluggesellschaften strauchelten bereits vor der Corona-Pandemie und mussten dadurch bereits in die Insolvenz. Erstes prominentes Opfer letztes Jahr war die britische Fluggesellschaft flybe. Ähnlich erging es auch Air Malta in den letzten Jahren. Von den letzten 19 Jahren konnte lediglich in einem Jahr ein Gewinn eingefahren werden. Am Ende des Geschäftsjahres 2019 musste die Fluggesellschaft einen Verlust von 30 Millionen US-Dollar verbuchen. Die Pandemie verschlechterte aber nicht nur für die Fluggesellschaft selbst die Situation, sondern auch für die Angestellten. Den Piloten wurde im Rahmen der weltweiten Pandemie ein verringertes Feriengehalt in Höhe von 1’200 Euro pro Monat angeboten. Die Gewerkschaft ALPA der maltesischen Piloten lehnte den Vorschlag ab. Daraufhin sollen einige Piloten den Job bei der Fluggesellschaft verloren haben – gerichtliche Auseinandersetzungen dauern noch heute an.
Air Malta verfügt über eine Flotte von vier Airbus A320-200 und vier A320neo. Weitere Flugzeuge aus der Airbus-A320neo-Familie sind geplant. Mit den aktuell acht Flugzeugen bedient die Fluggesellschaft hauptsächlich Ziele im europäischen Raum und in den Vereinigten Arabischen Emiraten. Vor allem im DACH-Raum ist die Fluggesellschaft stark vertreten und fliegt Genf und Zürich sowie Berlin, Düsseldorf, Frankfurt, Hannover, Hamburg, Leipzig/Halle, München und Stuttgart in Deutschland und Wien in Österreich an. Durch die massiven Einreisebestimmungen wird nur noch ein Bruchteil des originalen Flugplans angeboten. Dafür hat die Fluggesellschaft für den Winterflugplan aber eine Fluggarantie eingeführt, was Passagieren die Durchführung bestimmter Flüge garantieren soll, ungeachtet der Buchungslage.
Fazit zu den benötigten Staatshilfen für Air Malta
Air Malta strauchelte bereits vor der Pandemie. Die Auswirkungen jetzt könnten das Ende für die Fluggesellschaft bedeuten, sollten nicht weitere Staatshilfen bald zur Verfügung gestellt werden können, droht die Insolvenz. Die Fluggesellschaft ist massgeblich auf den touristischen Reiseverkehr zur beliebten Mittelmeerinsel angewiesen. Eine schnelle Verbesserung der Situation ist aktuell nicht in Sicht, weshalb die Zukunft von Air Malta immer ungewisser wird.