Europas grösste Vereinigung für Fluggesellschaften, Airlines for Europe, kritisiert eine fehlende Beachtung von Frachtmitarbeitern und Bodenpersonal im Rahmen der Impfstrategie durch die deutsche Bundesregierung.
Zuerst hatte das Fachmagazin Airliners berichtet. Demnach sei die Luftfracht für die Verteilung von Impfstoffdosen gegen Covid-19 zwar unentbehrlich; in der bestehenden Strategie fehle es allerdings an Berücksichtigung der Relevanz dieses Personals. Ein Überblick.
Berücksichtigung von Fracht- und Bodenpersonal unzureichend
Im Zuge der Verteilungsprozesse der verschiedenen Impfstoffe gegen Covid-19 fordert die Lobbyorganisation Airlines for Europe bessere Bedingungen für die europäische Luftfracht. Demnach sollten Frachtmitarbeiter bevorzugt gegen das Coronavirus geimpft werden und ausserdem von bestehenden Quarantäne-Regelung befreit werden. Das forderte Europas grösster Airline-Verband am vergangenen Mittwoch in Brüssel. Im Rahmen der beschriebenen Forderungen kritisierte die Organisation ausserdem fehlende europaweite Standards für Sicherheitskonzepte der internationalen Regierungen. Zudem müsse die Berücksichtigung von Crew-Mitarbeitern um weitere relevante Funktionen wie beispielsweise Flugzeugmechaniker, Frachtbegleiter oder auch Lademeister erweitert werden.
In diesem Kontext äusserte sich auch der Cargo-Chef von Deutschlands grösster Fluggesellschaft. Als Chairman von Lufthansa Cargo betonte Peter Gerber zuletzt zunehmende Komplikationen rund um bestehende Quarantäneverordnungen für Frachtpersonal, welche dem Unternehmen nach eigener Aussage “grosse Kopfschmerzen” bereiteten. Insbesondere im Falle einer Infektion innerhalb der Airline-Crew müsse ausserdem die Heimreise der betroffenen Mitarbeiter gesichert werden, um nicht nur die verpflichtende Selbstquarantäne, sondern auch eine medizinische Behandlung am individuellen Wohnort zu ermöglichen.
Fazit zur Forderung von Impfungen für Luftfahrtpersonal
Im Rahmen der bestehenden Impfstrategien sieht Europas grösster Dachverband für Fluggesellschaften eine fehlende Berücksichtigung von Fracht- und Bodenpersonal, und fordert neben einer bevorzugten Impfung ausserdem die Überarbeitung bestehender Quarantäneverordnungen für besagte Mitarbeiter. Zudem müssten geltende Sicherheitskonzepte europaweit auf Regierungsebene abgestimmt und im Falle der Infektion eines Mitarbeiters oder einer Mitarbeiterin weitere Prozesse umfangreich geklärt werden.