Zukunft aus Zermatt: Die erste autonome Gondelbahn der Schweiz wurde nach einer intensiven Planungs- und Bauphase in Betrieb genommen.

Eine Gondelbahn ohne Betreiber – dies klingt zunächst ungewöhnlich. Doch in Zermatt wurde diese Saison mit der 10er-Gondelbahn Kumme die erste autonome Gondelbahn der Schweiz geöffnet. Von Tufternkehr über die Mittelstation Wyss Gufer bis hoch zum Rothorn führt sie die Wintersportfreunde direkt ins “Matterhorn Ski Paradise”. Die Technik erfüllt höchste Sicherheitsstandards und wertet das Skigebiet enorm auf, wie es aus einer Medienmitteilung des Matterhorn Ski Paradise hervorgeht.

Synergie von Mensch und Technik

Die Zermatt Bergbahnen AG haben eine neue Gondelbahn! Das besondere ist, dass diese ganz autonom und ohne Betreiber fährt. Hierfür hat der Seilbahnhersteller Doppelmayr/Garaventa das hochtechnologische Produkt “AURO” (=Autonomous Ropeway Operation) entwickelt. Besonderer Wert wurde selbstverständlich auf die hohe Sicherheit für alle Fahrgäste gelegt. Die gesamte Seilbahn verfügt dafür über eine Reihe an Sensoren und Kameras, die alles Wichtige überwachen, damit insbesondere beim Ein- und Ausstieg nichts schiefgehen kann. Wenn man zum Beispiel mit dem Skischuh hängen bleibt, dann reagiert das System sofort und schaltet sich ab, um Unfälle zu verhindern. Hier kommt dann der Mensch ins Spiel – denn ganz ohne Mitarbeiter kommt auch die autonome Gondel nicht aus. Der Seilbahnmitarbeiter bedient die Bahn von einem Kontrollzentrum aus. Er ist dann auch dafür zuständig die Gondel nach so einem genannten “Zwischenfall” wieder einzuschalten.

Matterhorn Rothorn Gondel

Mit der Eröffnung dieser einzigartigen Anlage können wir den Zermatter Pioniergeist weiterführen. Die GB Kumme knüpft direkt an frühere, bahnbrechende Projekte, wie die höchste Bergstation Europas oder die höchste 3S-Bahn der Welt, an. Die ersten Wochen seit der Inbetriebnahme dieser technischen Meisterleistung und die positive Entwicklung der Frequenzen haben bestätigt, dass das Skigebiet unterhalb des Rothorns eine massive Aufwertung erfahren hat

Markus Hasler, CEO der Zermatt Bergbahnen AG

Pro Stunde können in der neuen Gondelbahn Kumme in ihren 56 Gondeln 1’500 Menschen befördert werden. Insgesamt legt sie 3’192 Meter sowie eine Höhe von 965 Meter zurück. Das Projekt hat insgesamt 30 Millionen Franken gekostet und umfasst zusätzlich noch eine Schneeanlage mit 63 neuen Schneelanzen und fünf Lawinensprengmästen.

Die ganzen Neuerungen kommen natürlich nicht ohne einen Einfluss auf die Umwelt daher. Während der gesamten Bauphase wurde darauf geachtet, das Projekt in Einklang mit der Bergwelt zu bringen. Um Folgeschäden für die Tierwelt durch einen möglichen höheren Gästeandrang zu vermeiden, wurde unterhalb des Rothorns ein neues Wildschongebiet eingerichtet.

Fazit zur neuen autonomen Gondelbahn in Zermatt

Die neue autonome Gondelbahn stellt sicherlich eine Attraktion dar und ist für die Schweiz die erste ihrer Art. Der erste Praxistest verlief sehr positiv, sodass von einem weiteren guten Verlauf ausgegangen werden kann. Ob sie nun auch mehr Gäste ins Gebiet Rothorn zieht und ob andere Skigebiete nachziehen, wird sich zeigen.

Autor

Wenn Anna unterwegs ist, ist sie in ihrem Element. Selten ist sie mehr als ein paar Tage am selben Ort. Der nächste Kurztrip oder eine Fernreise stehen immer schon in ihrem Kalender. Nach ihrem Tourismus-Studium konnte sie ihre Leidenschaft zum Beruf machen und teilt ihre Erfahrungen, Tipps und News aus der Reisewelt mit euch.

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