Die amerikanische Umweltschutzbehörde (EPA) legte kürzlich neue Emissionsvorschriften für Flugzeuge fest. Diese Vorschriften sollen den internationalen Emissionsstandards der internationalen Zivilluftfahrtorganisation (ICAO) entsprechen.
Im Jahr 2016 vereinbarte die internationale Zivilluftfahrtorganisation weltweite Standards für den Ausstoss von CO2-Emissionen für Flugzeughersteller wie Boeing, welcher die Standards unterstützt. Am Montag schloss die amerikanische Umweltschutzbehörde die Ausarbeitung der neuen Standards ab, wie simpleflying.com berichtet.
Die Umweltschutzbehörde sieht weitreichende Vorteile
Die neu festgelegten Regeln sehen vor, dass sich amerikanische Flugzeughersteller an die vereinbarten Standards halten. Hierbei ginge es nicht nur um die Vereinigten Staaten, wie die Umweltschutzbehörde aufführte, denn insgesamt drei von vier Flugzeugen, die in Amerika nach den neuen Regeln hergestellt werden, gehen an Fluggesellschaften aus anderen Ländern. Somit würden die Vorschriften auch über Amerika hinaus viele Vorteile bringen.
These standards will help ensure consistent standards across the world, and most importantly allow US manufactured planes, such as commercial and large passenger jets, to continue to compete in the global marketplace.
US-Umweltschutzbehörde EPA
Kritiker verlangen strengere Regeln
Die Emissionsstandards der internationalen Zivilluftfahrtorganisation soll die CO2-Emissionen durch die neu hergestellten Flugzeuge um vier Prozent über einen Zeitraum von zwölf Jahren senken. Die amerikanische Umweltschutzbehörde merkte an, dass ein Grossteil der neuen Maschinen diese bereits erfüllen oder sogar übertreffen. Einige Kritiker bezeichneten die neuen Regelungen demnach als überflüssig, wie beispielsweise Annie Petsonk vom Environmental Defense Fund. Die Vorschriften würden ihrer Meinung nach nicht ausreichen.
This do-nothing rule is totally inadequate in light of the climate crisis. It does nothing to reduce emissions from this key (aviation) sector.
Annie Petsonk
Laut der amerikanischen Umweltschutzbehörde produzierte der Verkehrssektor in den USA insgesamt 28 Prozent der Treibhausgasemissionen im Jahr 2018. Davon gingen neun Prozent durch die Luftfahrt aus. Dieser Wert ist auf die Zunahme der Anzahl der in den USA operierenden Flugzeuge zurückzuführen. Zwar hat das Jahr 2020 mit der Corona-Pandemie das Wachstum der Emissionen durch die Luftfahrt drastisch verlangsamt, doch die Zahl der Flugzeuge in Amerika stieg Jahr für Jahr an. Am Anfang des Jahres zählte der Luftfahrt-Sektor in Amerika fast 220’000 kommerzielle Flugzeuge. Die USA stellen den grössten Luftfahrtmarkt weltweit dar und amerikanische Fluggesellschaften transportieren mehr Passagiere, als die Airlines aus anderen Ländern.
Fazit zu den amerikanischen Vorschriften für Flugzeugemissionen
Die amerikanische Umweltschutzbehörde legte kürzlich die ersten Vorschriften für Flugzeugemissionen fest, die den internationalen Standards entsprechen sollen. Flugzeughersteller wie Boeing aber auch Airbus zeigten ihre Unterstützung. Die neuen Regelungen seien laut den Flugzeugherstellern von entscheidender Bedeutung für den Umweltschutz und die Unterstützung des nachhaltigen Wachstums der kommerziellen amerikanischen Luftfahrt.
Doch die Vorschriften stossen auch auf Kritik seitens Umweltorganisationen, wie der Environmental Defense Fund. Laut der Organisation seien die Regeln überflüssig, da bereits eine grosse Mehrheit der amerikanischen Flugzeuge den internationalen Standards für den Ausstoss von Emissionen erfüllen. Es sei von grosser Bedeutung, dass das gesamte Flugzeug in Betracht gezogen wird und nicht nur das Triebwerk, da die Struktur, der Betrieb und die Treibstoffeingenschaften wichtige Determinanten seien. Darüber hinaus hätte sich die Umweltschutzbehörde nicht mit der Verschmutzung an Flughäfen auseinandergesetzt, die als kleinste Partikel die Flughafenarbeiter und örtliche Gemeinden betreffen.