Am vergangenen Wochenende gab Air France bekannt, dass der französische Flag-Carrier nach und nach Temperaturkontrollen vor Abflug auf allen Flügen einführen wird.
Der Schritt ist dabei bereits am heutigen Montag, den 11. Mai, in Kraft getreten. Seit heute sind Passagiere von Air France und KLM ausserdem verpflichtet, einen Mund- und Nasenschutz an Bord der Flugzeuge zu tragen.
Messung der Temperatur nur eine von etlichen Massnahmen
Die Kontrollen der Temperaturen der einzelnen Passagiere soll dabei mit “kontaktlosen Infrarot-Thermometern” durchgeführt werden. Dabei gilt: Reisende mit einer Körpertemperatur unter 38 Grad Celsius dürfen mitreisen. Fluggäste mit einem höheren Wert “kann die Beförderung verweigert werden, und ihre Reservierungen werden ohne Aufpreis auf einen späteren Flug umgebucht”. Dabei gilt als wahrscheinlich, dass auch Partner KLM mit dieser oder einer ähnlichen Massnahme folgen wird, so wie es auch schon bei den Schutzmasken der Fall war.
Air France möchte ihre Kunden vor dem Abflug “über alle Kommunikationskanäle (E-Mail, SMS, Websites) über diese neuen Massnahmen” informieren. Dabei sollen auch die Massnahmen erläutert werden, die “zur Beruhigung” und für die (gesundheitliche) Sicherheit der Fluggäste eingeführt wurden. Dazu gehören die folgenden Punkte:
- Das bereits eingeführte obligatorische Tragen von Mund- und Nasenschutze für alle Besatzungsmitglieder und Mitarbeiter, die im direkten Kontakt mit Kunden stehen.
- Die Anpassung der Passagierbereiche an den Flughäfen um die physischen Distanzierungsmassnahmen zu gewährleisten, sowie die Installation von Plexiglasscheiben an Stellen, wo dies Sinn macht und möglich ist.
- Die Umsetzung der Distanzierungsmassnahmen an Bord, wann und wo immer dies möglich ist. Da nahezu alle Flüge sowieso nur eine geringe Auslastung vorweisen, ist die Umsetzung dieser Massnahme zumeist sogar möglich. Wenn nicht, soll die Maskenpflicht ihren Teil zum Schutze der Passagiere beitragen.
- Die Intensivierung der täglichen Flugzeug-Reinigungsverfahren mit der Desinfektion aller Oberflächen, mit denen Kunden in Kontakt kommen, wie Armlehnen, Tische und Bildschirme, sowie die Einführung eines spezifischen Verfahrens zur Desinfektion von Flugzeugen durch Besprühen mit einem speziellen Mittel mit einer Wirkungsdauer von zehn Tagen.
- Anpassung des Bordservice, um die Interaktion zwischen Kunden und Besatzungsmitgliedern einzuschränken. Auf Inlandsflügen und Kurzstreckenflügen in Europa wurde der Mahlzeiten- und Getränkeservice komplett ausgesetzt. Auf Langstreckenflügen wird der Kabinenservice eingeschränkt und einzeln verpackten Produkten der Vorzug gegeben.
Darüber hinaus soll die Luft in der Kabine alle drei Minuten erneuert werden. “Das Luftrecyclingsystem an Bord der Air France-Flugzeuge ist mit “High Efficiency Particulate Air” oder HEPA-Filtern ausgestattet, die mit denen identisch sind, die in Operationssälen von Krankenhäusern verwendet werden”, gab Air France dazu zu Protokoll. Diese Filter sollen dabei mehr als 99.99 Prozent der kleinsten Viren absaugen, darunter auch solche, die nicht grösser als 0.01 Mikrometer sind, um so dafür zu sorgen, dass die Luft in der Kabine den Qualitätsstandards entspricht. Viren vom Typ Coronavirus mit einer Grösse von 0,08 bis 0.16 Mikrometern werden demnach durch die HEPA-Filter gefiltert.
Fazit zu den Massnahen der Air France
Während Air France mit der recht späten Einführung des obligatorischen Tragens eines Mund- und Nasenschutzes etwas hinterher zu hinken schien, ist man mit der Einführung der Temperaturmessung der Passagiere vor Abflug vielen anderen Airlines wiederum einen Schritt voraus. Mehr und mehr erleben wir die mögliche neue Normalität, die auf den wiederkehrenden Flügen gilt und gelten wird. Wie lange diese Massnahmen gelten oder ob sie der neue Standard werden, wird sich in naher Zukunft zeigen müssen.