Eine neue Zahl verdeutlicht einmal mehr die äusserst kritische Situation der Lufthansa. So verzeichnet der Kranich stündlich Verluste in Höhe von umgerechnet über einer Million Franken!
Die Corona-Krise beutelt die hiesigen Airlines ordentlich. Das bekommt besonders Platzhirsch Lufthansa enorm zu spüren. Inzwischen befindet sich die Kranich-Airline sogar schon in Gesprächen mit der Regierung über potentielle Finanzhilfen (und einer möglichen staatlichen Beteiligung, wobei Lufthansa weiter davon absehen will). Schliesslich schreibt Deutschlands Flag-Carrier aktuell herbe Verluste, die so hoch sind, dass demnach stündlich ein Verlust von etwa einer Million Euro zustande kommt.
Statt 350’000 nicht mal mehr 3’000 Passagiere pro Tag
Oder wie es Lufthansa-Chef Carsten Spohr in einer Botschaft, die er per Video an die Kranich-Mitarbeiter richtete, selbst ausdrückte: “In Summe verlieren wir […] jede Stunde eine Million Euro unserer Liquiditätsreserve – Tag und Nacht, Woche für Woche und wohl auch noch Monat für Monat”. Und weiter bedeute die anhaltende Krise rund um das Coronavirus für die Lufthansa die “grösste Herausforderung” in der Geschichte der Airline. Das machen auch die aktuellen Passagierzahlen nochmals deutlich: Statt jeden Tag um die 350’000 Passagiere zu befördern, sind es aktuell nicht einmal 3’000 Fluggäste, die in einem der Kranich-Jets Platz nehmen.
Während die Lufthansa vor Kurzem noch damit rechnete, wohl auch gut ohne staatliche Hilfen auskommen zu können, klingt Spohr dahin gehend inzwischen komplett anders und vermutet sogar, dass die Krise ohne eine Finanzspritze seitens der Regierung für den Kranich trotz Reserven in Höhe von über vier Milliarden Euro, nicht zu überstehen sei, da schlicht nur noch ein “Bruchteil der Einnahmen” hereinkommen würden. Ob einer Einigung in den Verhandlungen mit der Bundesregierung zeigte sich der Airline-Chef ausserdem sehr optimistisch.
7’000 Mitarbeiter von Massnahmen betroffen
Zu den weiteren Massnahmen, die der gesamten Lufthansa Group durch die Krise helfen sollen, gehört unter anderem, dass ältere Flugzeuge deutlich früher ausgemustert werden, was vor allem Grossraumjets wie etwa den Airbus A380 trifft. Darüber hinaus möchte der Kranich-Konzern dem Vernehmen nach möglichst wenige Stellen abbauen und sei deshalb in Gesprächen mit Sozialpartnern, wobei unter anderem neue Beschäftigungsmodelle besprochen werden sollen. Insgesamt seien laut des Unternehmens konzernweit gut 7’000 Beschäftigte von den Anpassungen betroffen. Weiter soll die Stelle des Finanzchefs Ulrik Svensson, der aus gesundheitlichen Gründen seinen Posten aufgab, nicht neu besetzt werden. Generell sollen ausserdem einige Bereiche der Lufthansa, etwa Finanzen, IT, Innovation und Digital, umstrukturiert und zentralisiert werden.
Fazit zur Krise bei der Lufthansa
Ein Verlust von einer Million Euro pro Stunde ist natürlich in jedem Fall eine heftige Tatsache, die einmal mehr die absolut kritische Situation innerhalb des Lufthansa-Konzerns verdeutlicht. Wenngleich das Unternehmen ein gutes Polster an Reserven vorweisen kann, sind finanzielle Hilfen seitens des Staates jedoch wohl unumgänglich geworden. Hier scheinen die Gespräche schon recht weit fortgeschritten zu sein und gut zu verlaufen. Zunächst bleibt die Zukunft der Lufthansa Group im Detail aber weiterhin ungewiss.