Was bei den meisten Netzwerk-Carriern – wie etwa bei der Lufthansa, KLM oder British Airways – eigentlich Standard ist, gab es so bisher nicht beim französischen Flag-Carrier: Eine Business Class auf Inlandsflügen.
Nun sind die meisten Business Class-Produkte innerhalb Europas sicher kaum der Rede wert, dennoch ist das (mal kleinere mal grössere) Plus an Komfort und Service besonders für Umsteigepassagiere deutlich angenehmer, als ein Zubringerflug in der Economy Class.
Fokus auf Umsteigepassagiere
So war es bei Air France bis dato tatsächlich so, dass nicht nur Business Class-Passagiere, die auf die Langstrecke oder zu einem europäischen Ziel umstiegen, in der Economy Class Platz nehmen mussten, sondern auch First Class-Passagiere des SkyTeam-Mitglieds, selbst wenn das Ticket in der höchsten Reiseklasse der Franzosen gut und gerne mal um die 13’000 Franken kostet. Natürlich sind die Flugzeiten mit im Schnitt einer Stunde innerhalb Frankreichs zwar auch nicht allzu lang, jedoch macht ein Zubringerflug in der Business Class schon einen gewissen Unterschied.
Nun hat Air France diesen Umstand aber ein Ende erklärt und wird ab dem kommenden 4. Februar eine ‘richtige’ Business Class auf Flügen innerhalb Frankreichs anbieten. Die Flüge sind bereits buchbar, dürften aber allen voran für Umsteigepassagiere interessant sein. Bei den bereits freigeschalteten Tarifen wird zwischen dreien unterschieden, sofern der Flug innerhalb französischer Grenzen stattfindet. Folgend die drei buchbaren Business Class-Tarife:
- Business Leisure: Nicht erstattungsfähig | Umbuchung: 75 Franken, zzgl. Tarifdifferenz
- Business Flex: Kostenlos erstattungsfähig & umbuchbar, zzgl. Tarifdifferenz
- Business Abonné: Kostenlos erstattungsfähig & umbuchbar (kostenlos auf frühere oder spätere Flüge am selben Tag)
Bei einer Stichprobe liessen sich Hin- und Rückflüge für knapp 460 Franken finden. Sicherlich kein Spitzenpreis, aber durchaus europäischer Standard, der auch nochmal klar macht, dass sich die neue inner-französische Business Class auf Umsteigepassagiere konzentrieren soll.
Typischer Sitz, typische Vorteile
Wie in Europa zumeist üblich, wird auch die neue Business Class für Flüge innerhalb Frankreichs sicherlich keine Preise gewinnen: Ganz den Airlines wie Lufthansa, der Schwester KLM oder auch British Airways gleich, handelt es sich bei den vorderen Sitzen in den Kurzstreckenmaschinen der Franzosen lediglich um normale Economy Class-Sitze, wobei der Sitz in der Mitte, beziehungsweise der Nebensitz, geblockt wird. Der Service soll gegenüber dem in der Economy Class “aufgewertet” werden, wenngleich bei den zumeist recht kurzen Flügen auch hierbei nicht allzu viel erwartet werden sollte.
Die Bilder, die Air France dazu veröffentlichte, lassen lediglich auf einen kleinen Snack schliessen, der ‘gehobener’ präsentiert wird. Bei den Getränken, die demnach in Gläsern serviert werden sollen, gibt es immerhin Champagner zur Auswahl. Wie auch bei den europäischen Kollegen, sind es vor allem die Vorteile am Boden, die den merkbaren Unterschied machen. Dazu gehören:
- Separater Check-In-Schalter
- Fast Lane-Nutzung bei der Sicherheitskontrolle
- Bevorzugte Gepäckbehandlung
- Priority Boarding
- 2 x 32 Kilogramm Aufgabegepäck
- 18 Kilogramm Handgepäck
- Lounge-Zugang
Für die meisten der wohl wichtigste Vorteil am Boden, beziehungsweise Flughafen, dürfte sicherlich der Zugang zu den Air France-Lounges sein. Erstaunlicherweise ist dieses Benefit hierbei tatsächlich ein wenig ‘exklusiver’, da es Air France bis dato nicht mal Inhabern eines SkyTeam Elite-Status erlaubt, diese zu besuchen – zumindest offiziell.
Fazit zur Einführung der inner-französischen Business Class
Was bei vielen grösseren Netzwerk-Airlines schon lange Standard ist, findet nun auch bei Air France endlich Einzug: Eine Business Class auf inländischen Flügen. Dennoch wird niemand ob der Neuigkeiten Luftsprünge vor Freude veranstalten, handelt es sich natürlich auch hierbei nur um das typische Bordprodukt, wie es bei den meisten europäischen Airlines auf der Kurz- und Mittelstrecke zu finden ist. Dennoch erfahren Business Class-, aber besonders First Class-Passagiere, nun nicht mehr einen so ‘harten’ Auf-, beziehungsweise Abstieg in Sachen Komfort. Auch wenn dieser sich in Grenzen hält, einen Unterschied macht es dennoch.