Das auf Entschädigungen spezialisierte Online-Portal AirHelp veröffentlichte jüngst ein Ranking, dass die verschiedenen Airlines im Bezug auf die Kulanz bei (berechtigten) Entschädigungen aufgrund von Flugverspätungen und -ausfällen einordnet.

Während sich die obersten Plätze namhafte Airlines aus aller Welt teilen, rangieren – ohne grosse Überraschung – vor allem die Low-Budget-Airlines auf den untersten Rängen. Überraschenderweise ebenfalls von den Top 10 weit abgeschlagen: Die Swiss.

Swiss und Edelweiss mit schlechtem Ergebnis

Besonders Vielflieger sehen sich häufig mit Flugverspätungen und -ausfällen konfrontiert. Abgesehen vom zeitlichen Verlust, steht dabei auch immer der finanzielle Aspekt im Fokus. Rechtlich haben betroffene Passagiere jedoch Anspruch auf eine finanzielle Entschädigung, sobald die Verspätung mindestens drei Stunden beträgt. Diese Entschädigung kann sich auf bis zu 600 Euro (fast 650 Franken) belaufen, insofern die Airline tatsächlich Schuld an der Verspätung oder dem Ausfall trägt. Passagieren ist es sogar möglich noch drei Jahre rückwirkend eine Entschädigung einzufordern. Dabei nutzen Fluggäste immer häufiger sogenannte Fluggastrecht-Portale wie AirHelp im Internet.

Swiss Pushback Swissport

Selbstverständlich ist das Thema Entschädigung bei den Airlines weniger gern gesehen, bedeuten diese doch bürokratischen, aber vor allem häufig einen finanziellen Aufwand. Dennoch gibt es dabei natürlich Airlines, die sich in solchen Fällen mal mehr, mal weniger kulant gegenüber den betroffenen Passagieren zeigen. AirHelp hat nun ein Raking veröffentlicht, dass die weltweiten Fluglinien anhand ihrer Kulanz in Entschädigungsfällen aufzeigt. Folgend findet Ihr die Top 10 der kulantesten Airlines:

  1. Qatar Airways
  2. American Airlines
  3. Aeromexico
  4. SAS
  5. Qantas
  6. LATAM
  7. WestJet
  8. Luxair
  9. Austrian Airlines
  10. Emirates

Mit Austrian Airlines befindet sich immerhin eine der Lufthansa Group-Fluglinien in der oberen Auflistung. Der Schweizer Flag-Carrier Swiss wiederum befindet sich dabei jedoch nicht nur nicht in der Top 10, sondern rangiert in diesem Ranking von AirHelp gar auf einem weit abgeschlagenen 36. Platz. Entsprechend niedrig sei es laut dem Online-Portal bei der Swiss (berechtigte) Entschädigungsforderungen erfolgreich einzufordern.

Airlines hoffen auf Einknicken der Passagiere

Erstaunlicherweise hat sich die Swiss mit diesem Platz im Vergleich zum Vorjahr sogar verbessert. Insgesamt lehnen die Schweizer allerdings gut 61 Prozent der legitim gestellten Schadensersatzforderungen ab. Und auch die Tochtergesellschaft der Swiss, Edelweiss, steht nicht besser da: Edelweiss lehnt laut AirHelp im Schnitt sogar 64 Prozent der berechtigten Anträge ab. Während sich Fluggesellschaften wie American Airlines mit 27 Prozent und Air France mit 31 Prozent Ablehnungsquote deutlich kulanter zeigen.

Edelweiss Airbus A320

Laut AirHelp wollen Fluglinien wie die Swiss die betroffenen Passagiere so dazu bringen, auf Entschädigungen zu verzichten. So würden die Airlines darauf hoffen, dass Fluggäste sich nochmals überlegen die Forderung nach einer finanziellen Entschädigung erneut mit mehr Nachdruck einzufordern und einen Anwalt hinzuzunehmen, was jedoch natürlich erhebliche Mehrkosten für den Passagier bedeuten würde.

Günstig-Flieger schneiden besonders schlecht ab

Noch schlechter als Swiss und Edelweiss stehen aber Europas grösste Günstig-Flieger Ryanair und EasyJet da. Während Ryanair beachtliche 98,4 Prozent aller legitimen Anträge ablehnt, sind es bei EasyJet immerhin noch 87,3 Prozent, zumindest laut AirHelp. Auf den allerletzten Plätzen tummeln sich Fluggesellschaften wie Tunisair, der spanische Low-Cost-Carrier Vueling, sowie Bulgaria Air, wo die Chancen für finanzielle Entschädigung quasi gegen null gehen. EasyJet verteidigte sich indes bereits mit einer Stellungnahme zum Ranking, dass man jeden Antrag auf Schadensersatz nachkommen würde, solang er aus rechtlicher Sicht denn auch berechtigt sei.

Fazit zum Ranking von AirHelp

Die Unterschiede in Sachen Entschädigungen bei Flugverspätungen und -ausfällen sind je nach Airline teilweise enorm. Dass dabei die Swiss aber doch so schlecht abschneidet, hätte wohl kaum jemand erwartet. Wogegen die unteren Plätze nicht wirklich überraschen dürften. Jedoch sollte man beachten, dass das Ranking dabei lediglich auf Daten des Onlline-Portals AirHelp beruht. Beachtenswert sind die Ergebnisse aber allemal.

Autor

Max saß irgendwann häufiger in einem Flugzeug als in einer Straßenbahn, und kam so nicht umhin sich immer mehr mit den Themen rund um das Sammeln von Meilen, sowie den besten Flug- und Reisedeals zu beschäftigen. Auf reisetopia teilt er mit euch die neusten Deals und wichtigsten Tipps!

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