Die französische Fluggesellschaft reagiert auf die geplante und vollständige Ausmusterung der zehn A380 und bestellt weitere zehn Flugzeuge vom Typ A350. Es ist bereits die zweite A350-Bestellung seitens Air France. Vor einigen Monaten übernahmen die Franzosen den ersten A350 und damit scheint die Airline auch sehr zufrieden zu sein.
Schleichender Abschied der A380-Flotte
Neben Emirates und Singapore Airlines schickt auch Air France seine Superjumbos Stück für Stück in Rente. Sollten zunächst lediglich drei A380 ausgeflottet werden, plant Air France inzwischen den gesamten Bestand von zehn A380-Flugzeugen ausser Dienst zu stellen. Die Entscheidung kann auch darauf zurückgeführt werden, dass die Wartungskosten für die Superjumbos gestiegen sind und kostspielige Modernisierungen der veralteten Kabinen dieser Flugzeuge sich aus wirtschaftlicher Sicht einfach nicht mehr rentieren. Bis 2022 möchte Air France alle A380 aus der Flotte ausgemustert haben.
Als Ersatz kommt nun der A350 zum Einsatz. Der neuste Airbus zeichnet sich durch eine aerodynamische Konstruktion sowie durch die Verwendung von Kohlefaserverbundwerkstoffen am Rumpf sowie an den Tragflächen aus. Zusätzlich ist der A350 mit treibstoffeffizienten Triebwerken von Rolls-Royce ausgestattet. In der Summe reduziert das den Treibstoffverbrauch um bis zu 25 Prozent. Somit ist das Flugzeug der ideale Ersatz für die A380-Flotte. Wenngleich zehn A350 in Sachen Kapazität keine zehn A380 vollwertig ersetzen können, ist der Einsatz der neuen Flugzeuge wirtschaftlich effizienter. Zudem verfügen die neuen Airbusse über ein neues Business Class-Produkt, das der alten Business Class um Welten überlegen ist.
Über das neue Business Class Produkt im A350 von Air France hat Moritz bereits einen ausführlichen Artikel geschrieben. Die Zeiten in der Business Class Rutsche im A380, also Sitze, die nicht vollständig flach ausfahrbar sind, haben bald endgültig ein Ende. Die Einführung der A350 in die Flotte von Air France läutet gleichzeitig das Ende der A340 ein. Air France plant mit der Ausmusterung der A340-Flotte bereits im Jahr 2021 zu beginnen.
Die Boeing 787 ist die Wahl bei KLM
Air France’s strategischer Partner KLM setzt im Gegensatz zu Air France nicht auf den A350, sondern zukünftig auf die Boeing 787. So möchte KLM in Zukunft auf eine reine Boeing Langstreckenflotte zurückgreifen. Die Flotte soll vollständig aus der Boeing 777 und Boeing 787 bestehen. Die älteren Flugzeuge, wie die Boeing 747 und der A330, sollen bis 2025 in den Ruhestand geschickt werden. Air France hingegen setzt zusätzlich noch auf den A330 und eben den neuen A350. Die zukünftige Flottenplanung von Air France und KLM hat Max in einem informativen Artikel zusammengefasst.
Fazit zur weiteren A350 Bestellung von Air France
Die Bestellung von Air France macht durchaus Sinn. Zusätzlich zu der bestehenden Bestellung verfügt Air France zukünftig über 38 Flugzeuge vom Typ A350. Mittelfristig ersetzen die Airbusse nicht nur vollständig die A380-Flotte, sondern auch die A340-Flotte, die ebenfalls nicht mehr zum Einsatz kommen soll. Der A350 ist im Vergleich zum A380 deutlich effizienter und wirtschaftlicher. Zudem ist Air France mit dem A350 auf dem besten Wege das selbsternannte Ziel, bis 2030 die CO2-Emissionen um bis zu 50 Prozent pro Passagier und je Kilometer zu senken, zu erreichen.