Boeing hat aktuell ziemliche Probleme mit der bisher noch nicht mal zum Erstflug gestarteten 777X, wodurch auch die Kunden immer länger auf ihre Bestellungen warten müssen. Darunter auch die Lufthansa.
Insgesamt bestellte der Kranich ursprünglich 34 der neuen Maschinen in der Version 777-9 für die eigene Flotte. Nun hat die Airline jedoch 14 dieser Maschinen in Optionen umgewandelt, da sich Lufthansa nicht sicher scheint, ob diese in der aktuellen Planung Platz finden werden.
Aktuell kein Bedarf für die restlichen 777X bei Lufthansa
Von der Bestellung der 34 777-9 durch die Lufthansa galten schon von vornherein 14 Stück als “schwebend”, da für diese Flugzeuge bis dato noch die Bestätigung aus Frankfurt fehlte, während 20 Jets fest in den Orderbüchern des US-amerikanischen Flugzeugbauers stehen. Die 14 betroffenen Flugzeuge wurden nun vom Kranich letztlich offiziell in Optionen umgewandelt, womit sich die Lufthansa im Prinzip ein gutes Stück von der 777X distanziert. Eine weitere Hiobsbotschaft für eines der vielen Sorgenkinder von Boeing.
Die ersten 777-9, die längere Version der 777X neben der kleineren 8-Variante, plant die Lufthansa zunächst in Frankfurt zu stationieren. Eigentlich sollten die Jets bereits im kommenden Jahr ausgeliefert werden und im gleichen Zug die heiss erwartete neue Business Class des Kranichs einführen. Die neuen Boeing-Jets sollen dabei nach und nach die stark in die Jahre gekommenen, vierstrahligen Boeing 747-400 ersetzen. Zusätzlich bestellte der Kranich im März insgesamt 20 Boeing 787-9, sowie ebenfalls 20 Airbus A350-900, die die Modernisierung der Flotte, besonders mit Blick auf die unwirtschaftlichen vierstrahligen Jets, weiter voranbringen sollen.
Riesentriebwerk GE9X macht Probleme
Die Boeing 777X bereits dem US-amerikanischen Flugzeugbauer zurzeit gehörige Probleme, so musste der Erstflug schon mehrmals nach hinten verschoben werden. Dabei machten zunächst unerwartete Verschleisserscheinungen am riesigen Triebwerk “GE9X” Boeing zu schaffen, während bei Statiktest, die die Belastungen in Extremsituationen simuliert, plötzlich eine Frachttür quasi explodierte. Stand jetzt, soll der neuste Boeing-Jet Anfang nächsten Jahres zum ersten Mal abheben.
Das führte denn auch dazu, dass die Erstauslieferungen nunmehr auf 2021 verschoben wurden. Dabei sollte die Golf-Airline Emirates Erstkunde des neuen Fliegers werden und kurz darauf die Lufthansa folgen. Überhaupt zeigen sich einige Experten und Beobachter aus der Branche skeptisch gegenüber der Boeing 777X, besonders mit Blick auf das neuentwickelte Triebwerk GE9X und den Bedarf des Flugzeuges für den schwierigen Luftfahrtmarkt. Bisher konnte Boeing denn auch “nur” insgesamt 325 Bestellungen für die 777X verzeichnen, womit diese weit hinter den Erwartungen der US-Amerikaner liegen dürften.
Fazit zur Situation der Boeing 777X
Die schlechten Nachrichten für Boeing wollen einfach kein Ende finden und auch die Lufthansa hat nichts Gutes für die US-Amerikaner zu vermelden, wenngleich es sich bei den betroffenen 14 777-9-Bestellungen von vornherein nicht um feste Orders handelte. Dennoch muss Boeing nun zusehen den Flieger flott zu kriegen und alle Probleme auszumerzen, auch um weitere potentielle Kunden von der neusten Entwicklung aus Seattle überzeugen zu können.