Langsam aber sicher ist eine Erholung der Schweizer Tourismusbranche in Sicht – nach wie vor ist der starke Inlandtourismus hochrelevant für die Branche.

Die Reisebranche traf die Corona-Pandemie so stark wie fast keine andere. Erfreulich waren dementsprechend die Erwartungen der Konjunkturforschungsstelle der ETH Zürich (KOF) von einem Aufschwung der Schweizer Tourismusbranche im Sommer. Dies bestätigte sicherlich zu gewissen Teilen der Rekordsommer an Logiernächten von Inlandgästen in Schweizer Hotels. Nun präsentierte die KOF die Prognose der Wintersaison 2021/22 wie auch der Sommersaison 2022. Dabei beschreibt die KOF in ihrer Medienmitteilung, dass eine graduelle Normalisierung in Aussicht ist und Camping besonders beliebt ist.

Im Winterhalbjahr stärkerer Inland- als Auslandtourismus in Aussicht

KOF schätzt ein, dass es im Winterhalbjahr 2021/22 kaum mehr Restriktionen geben sollte. Aktuell herrscht eine Unklarheit, ob und welche Corona-Regelungen diesen Winter in Schweizer Skigebieten gelten sollen. Dagegen war in Österreich bereits Ende September diese Frage geklärt und mit 3G beantwortet. Auch wenn die Corona-Fallzahlen in den Wintermonaten mit hoher Wahrscheinlichkeit steigen werden, sind dank der fortgeschrittenen Impfkampagne keine weitere Massnahmen zur Eindämmung zu erwarten.

Erwartungen wie sich die Logiernächte in der Wintersaison entwicklen werden, Quelle: KOF

KOF erstellt die Prognose, dass im Inland sowie in Nachbarländern einen Nachholbedarf an Winterferien besteht, aus eigenen oder vorgeschriebenen Verzicht. Weiter ist die Einschätzung, dass Schweizerinnen und Schweizer dank einigen Grenzöffnungen ein grösseres Bedürfnis haben ins Ausland zu reisen. Nichtsdestotrotz erwartet die KOF in der Wintersaison deutlich höhere inländische Übernachtungszahlen als im letzten Jahr. Voraussichtlich können die Logiernächte sogar höher ausfallen, wie vor der Pandemie. Die Anzahl an ausländischen Touristinnen und Touristen wird jedoch auch in den kühleren Monaten tiefer liegen als im Vorkrisenniveau, trotz einigen Normalisierungsschritten.

Der Sommer 2022 lässt auf internationaler Tourismus hoffen

Etwas anders sieht es die Prognose für die Sommersaison 2022 aus. KOF geht davon aus, dass ausländische Destinationen bis dahin wieder attraktiver werden. Was dazu führen wird, dass Schweizerinnen und Schweizer vermehrt internationale Reisepläne verfolgen werden. Weiterhin wird jedoch ein höherer Inlandtourismus geschätzt und zusätzlich eine Vielzahl an Touristinnen und Touristen aus Europa erwartet. KOF stellt die Prognose auf, dass die Sommersaison 2022 das Niveau vor der Pandemie sogar leicht übertreffen wird. Dabei übertrifft der Tourismus im Alpenraum stets die Hotellerie in den Städten.

Schlussendlich hat die KOF festgestellt, dass sich die Parahotellerie (Ferienwohnungen, Kollektivunterkünfte und Campingplätzen) schneller aus der Krise erholt, als die Hotellerie. Dies mit dem Grund der hohen Nachfrage an Campingplätzen. Im Vergleich zu 2019 sind von Januar bis Juni 2021 die Campingübernachtungen um den Faktor 1.8 gestiegen.

Fazit zur neusten KOF-Prognose

Die Konjunkturforschungsstelle der ETH Zürich (KOF) prognostiziert ein starkes Winterhalbjahr an Inlandtourismus. Dank höchstwahrscheinlich unveränderten Corona-Regelungen werden viele Schweizerinnen und Schweizer einen Nachholbedarf an Winterferien haben. Dagegen einen grossen Strom an Auslandtourismus, allen voran europäische Touristinnen und Touristen, werden erst im Sommer 2022 erwartet. Wenn das COVID-19-Gesetz in einem Monat abgelehnt werden würde, könnte dies jedoch etwas anders aussehen.

Autorin

Grossgeworden in einer Swissair-Familie, wurde Livia die Liebe zum Reisen quasi in die Wiege gelegt. Nichts macht die gebürtige Zürcherin so glücklich, wie auf Reisen zu sein, darüber zu schreiben und recherchieren. Begleitet Livia auf reisetopia quer durch die Welt!

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