Der Airline-Verband IATA fordert ein baldiges Ende aller Reisebeschränkungen, um den internationalen Tourismus wieder auf Vordermann zu bringen.

Einheitlichkeit bezüglich der Einreisebestimmungen sind in Pandemiezeiten zu einem Fremdwort geworden. Zwar ist es grundsätzlich verständlich, dass die Reisebeschränkungen je nach Destination variieren, insbesondere in Hinblick auf die unterschiedlichen Infektionszahlen in den jeweiligen Ländern. Doch obwohl das Infektionsgeschehen in den meisten Ländern derzeit stabil scheint, werden den Touristen in Form von strikten Auflagen bei der Einreise Steine in den Weg gelegt. IATA fordert deshalb nun ein rasches Ende aller Reisebeschränkungen, um den Tourismus zu fördern, wie die Tagesschau berichtet.

Verpflichtende PCR-Tests zur Einreise seien “Abzocke”

Während einige Länder weltweit wieder für Touristen öffnen, sogar teilweise ohne jegliche Einschränken wie am Beispiel Montenegros, müssen sich beispielsweise Reiseliebhaber mit Reisezielen wie Litauen, Indonesien und Australien gedulden, denn hier fallen die Reisebeschränkungen deutlich strikter aus, als anderswo. Dieses ganze Hin und Her gestaltet eine Auslandsreise ziemlich chaotisch, da Reisende oftmals den Überblick über die aktuell geltenden Bestimmungen verlieren.

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IATA bezeichnet PCR-Tests als “Abzocke”

Aus Sicht der Airlines werden Fluggäste infolge der vielzähligen Reisebeschränkungen und Corona-Auflagen vermehrt von Flugreisen abgeschreckt. Als Beispiel nennt IATA-Chef Willie Walsh die vielerorts verpflichtenden kostspieligen PCR-Tests, die Walsh als reinste “Abzocke” erachtet. Aus diesem Grund werden Regierungen nun dazu aufgefordert, die Kosten für die PCR-Tests herabzusetzen, damit Flugreisen ins Ausland wieder an Bedeutung in der Tourismusbranche gewinnen. Ein Nachfrageaufschwung im Luftverkehr wäre insbesondere für die Airlines aus finanzieller Sicht nach der langwierigen Flaute notwendig.

Der Appetit ist stark, aber er wird durch staatliche Restriktionen unterdrückt.

Willie Walsh, IATA-Chef

Um zu beweisen, dass das Risiko von Neuinfektionen nicht von internationalen Passagieren ausgehe, verweist der IATA-Chef auf eine Statistik aus Grossbritannien, die besagt, dass in Grossbritannien seit Februar bei ankommenden Passagieren insgesamt 1,3 Millionen PCR-Tests durchgeführt und darunter lediglich 1,6 Prozent positiv getestet wurden. Auch das Robert Koch-Institut hat kürzlich bestätigt, dass Reiserückkehrer nur für einen geringen Anteil der Neuinfektionen verantwortlich sind. Darüber hinaus seien auch in der Vergangenheit die klassischen Reisen ins Ausland nicht für erhöhte Infektionszahlen verantwortlich gewesen. Laut Willie Walsh gebe es demnach grossen Nachholbedarf, was die Erfahrung in den Regionen bereits zeigte, in denen jegliche Reisebeschränkungen gelockert wurden.

Fazit zu den Forderungen des Airline-Verbandes IATA

Die Fluggesellschaften halten in Pandemiezeiten zusammen und fordern nun gemeinsam ein rasches Ende der aktuell geltenden Reisebeschränkungen, um den Aufschwung im Luftverkehr zu fördern, den Airlines sicherlich nötig haben. Nach der langen Flaute steht es finanziell gesehen ziemlich schlecht um die Fluggesellschaften weltweit, sodass es einen grossen Nachfrageaufschwung benötige, um wieder schwarze Zahlen schreiben zu können. Doch infolge der chaotischen Auflagen und kostspieligen PCR-Tests zur Einreise sei das nicht möglich, weshalb IATA nun die Regierungen zum Handeln auffordert. Ob das Vorhaben Erfolg haben wird, bleibt abzuwarten.

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