Bedauern bei den Kunden des öffentlichen Verkehrs (ÖV): In der Schweiz soll es im Dezember des Jahres 2023 zu einer Teuerung der ÖV-Preise kommen.
Zum letzten Mal kam es in der Schweiz im Jahr 2016 zu einer Erhöhung der ÖV-Preise um drei Prozent. Seitdem blieben die Preise auf nationaler Ebene stabil. Jetzt entschied sich die Branchenorganisation Alliance Swisspass jedoch, eine Tariferhöhung von durchschnittlich 4,3 Prozent über das Sortiment des ÖV zu verhängen, wie travelnews.ch berichtet.
Alle Details zur Preisanpassung
Sieben Jahre lang gab es keine Preiserhöhung mehr im Schweizer ÖV. Dieser Wert ist ein Rekord, da es zuvor keine längere Phase ohne Preiserhöhung im ÖV der Schweiz gab. Dieses Jahr wird diesem Rekord jedoch Einhalt geboten. Ab dem 10. Dezember 2023 wird über das gesamte Sortiment des Nationalen Direkten Verkehrs eine Tariferhöhung von durchschnittlich 4,3 Prozent verhängt.
Diese Preiserhöhung erfolgt jedoch nicht einheitlich für alle Angebote und Tickets im Angebot. Das Halbtaxabonnement und die Einzelbilette werden weniger stark belastet, als die anderen Angebote des Sortiments. Einzelbilette steigen beispielsweise um 4,2 Prozent im Preis, was ebenfalls für Tages- und Mehrfahrtenkarten sowie Klassenwechsel gilt. Das Halbtaxabonnement für Erwachsene wird rund fünf Franken teurer. Damit beläuft sich der neue Preis auf 190 Franken für den Erstkauf. Jedoch stehen die Preise noch nicht definitiv fest.
Auch der Preis für das Generalabonnement (GA) erhöht sich. Hierbei entspricht die Erhöhung einem Wert von 5,1 Prozent. Der neue Preis beträgt somit 4’080 Franken. Verbraucher müssen somit rund 220 Franken mehr als zuvor für ihr GA zahlen. Um ihre Kunden mit diesen Preiserhöhungen nicht zu überlasten, führt die SBB beispielsweise auch neue Abonnement Formate wie das Guthaben-Abo ein.
Kinder und Jugendliche kommen bei der Preiserhöhung im Vergleich zu den Erwachsenen noch glimpflich davon. Folgende Tickets werden keiner Preiserhöhung unterzogen.
- Halbtaxabonnement Jugend
- Spar-, Kinder- und Schultageskarte
- Junior- und Kinder-Mitfahrkarte
- Hunde- und Gepäcksortiment
Auch Fahrgäste der 1. Klasse kommen hierbei besser weg als Fahrgäste der 2. Klasse. In der 1. Klasse ist die Teuerung mit 1,9 Prozent weniger hoch als in der 2. Klasse mit 4,8 Prozent, wie Tagesanzeiger berichtet.
Die Gründe für die Teuerung
Die ÖV-Branche begründete diese Preiserhöhung auf vielfältige Weise. Einerseits erweiterten die Transportunternehmen ihr Angebot um rund zehn Prozent, in Bezug auf Angebotskilometer. Auch die AHV-Reform sei mitverantwortlich für die Preiserhöhung. Des Weiteren tätigten die Unternehmen massgebliche Ausgaben beziehungsweise Investitionen in moderne und hochwertige Fahrzeuge, um ihren Gästen ein bestmögliches Reiseerlebnis zu bieten. Zur selben Zeit verteuerten sich die Konsumentenpreise bis Ende des Jahres 2022 um circa 4,5 Prozent im Vergleich zum Jahr 2016. Hinzu kommen weitere finanzielle Herausforderungen, wie Inflation und eine eventuelle weitere Teuerung im Jahr 2023 um 2,4 Prozent und die ab 1. Januar 2024 eintretende Erhöhung der Mehrwertsteuer um 0,4 Prozent. Aus diesen Gründen sei laut der ÖV-Branche eine Preiserhöhung unumgänglich gewesen.
Fazit zur Preiserhöhung im ÖV
Die Preiserhöhung bedeutet für fast alle Kunden des Schweizer ÖV, dass sie mehr zahlen müssen. Das GA beispielsweise wird 220 Franken teurer als zuvor. Lediglich einige ausgewählte Tickets bleiben von der Preiserhöhung verschont. Die ÖV-Branche begründet diese Preiserhöhung mit einem grösseren Sortiment und mehr Angeboten und betont, dass die Preise noch nicht definitiv sind – voraussichtlich Ende Juni werden die finalen Preise publiziert.