Nach einem schneearmen Winter steht der Schweizer Tourismus vor einem Rekordjahr. So prognostiziert die ETH 3,9 Millionen Übernachtungen mehr als 2022.

Anfang Februar wurde kommuniziert, dass Schweizerinnen und Schweizer grosses Fernweh verspüren – das auch durch die Inflation nicht gebremst wird. Diese Entwicklung sieht auch die Konjunkturforschungsstelle der ETH Zürich (KOF) in ihrer Prognose für den Schweizer Tourismus 2023. Während jedoch die Zahlen der Gäste aus dem Inland stagnieren, steigt der Tourismus aus Asien, den USA sowie der Europäischen Union.

Wichtigste Quellenmärkte: China, USA und die Philippinen

Ein historisch schneearmer Winter liegt hinter der Schweizer Tourismusbranche, wobei besonders die tiefer gelegenen Ski-Gebiete vor Herausforderungen gestellt wurden. Doch wie wird die Sommersaison 2023 der Schweiz für den Tourismus sein? Das beantwortet die KOF mit: rekordverdächtig gut. Sowohl für Berg- und Seeregionen sieht der Sommer gemäss der Forschung positiv aus. Die Prognose vom KOF prophezeit während der Sommersaison 1,2 Millionen Logiernächte mehr als 2022, was fünf Prozent mehr sind.

Die KOF begründet den Aufschwung mit vermehrten Reise von ausländischen Gästen in die Schweiz. Während bereits 2022 mehr internationale Reisende in die Schweiz kamen, rechnet die KOF bis Ende 2023 mit einer vollständigen Rückkehr des Auslandstourismus, so die Handelszeitung.

Besonders betrifft das den Quellenmarkt China. Nachdem China zum 8. Januar 2023 die Coronaeinschränkungen aufgehoben hat, entschied sich die Schweiz kurz darauf gegen eine Testpflicht für Reisende aus China. Doch die KOF rechnet auch mit einer grösseren Anzahl von Reisenden aus den USA wie auch aus Südostasien – darunter aus den Philippinen, Malaysia, Thailand und Singapur. Gleichzeitig verhalten sich Gäste aus der Europäischen Union eher zurückhalten bei Reisen in die Schweiz.

Ausblick auf das restliche Jahr

Nachdem die Wintersaison 2022/23 unter dem Strich positive Ergebnisse erbracht hat, erwartet die KOF nicht ganz solch ein starkes Wachstum für den Winter 2023/24. Die konkrete Prognose lautet eine Zunahme von rund einem Prozent, wobei der Klimawandel nach wie vor ein Risiko darstellt. Weiter betont die KOF die Schwierigkeit der Prognose, da die Wetterbedingungen kurzfristige Auswirkungen haben.

Der Blick auf das ganze Jahr 2023 zeigt jedoch: Die KOF erwartet ein Rekordjahr. Insgesamt werden 3,9 Millionen Übernachtungen mehr als 2022 prognostiziert, was einer Zunahme von zehn Prozent wie auch höhere Werte als vor der Pandemie bedeutet.

Fazit zur Prognose der ETH zum Rekordjahr des Schweizer Tourismus

Die Prognose der Entwicklung des Schweizer Tourismus 2023 von der Konjunkturforschungsstelle der ETH Zürich ist euphorisch. Es werden bessere Werte wie vor der Pandemie erwartet, trotz des gestiegenen Risikos des Klimawandels. Stellt sich die Frage, ob die Quellenmärkte tatsächlich so viel in die Schweiz reisen, wenn die Flugpreise weiterhin so stark ansteigen und ein “New Normal” darstellen?

Autorin

Grossgeworden in einer Swissair-Familie, wurde Livia die Liebe zum Reisen quasi in die Wiege gelegt. Nichts macht die gebürtige Zürcherin so glücklich, wie auf Reisen zu sein, darüber zu schreiben und recherchieren. Begleitet Livia auf reisetopia quer durch die Welt!

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