Hohe Temperaturen und viele Regenfälle bringen Skigebiete dazu, vorübergehend zu schliessen und auf das Sommerangebot zurückzugreifen.

Im Zuge der Energiekrise und der Inflation stand im Herbst die grosse Frage im Raum: Wie teuer werden die Skiferien? Doch nun ist nicht klar, ob die Skiferien 2023 überhaupt wie geplant stattfinden können. Die hohen Temperaturen sowie die häufigen Regenfälle führen dazu, dass erste Skigebiete schliessen müssen. Die Devise lautet, je höher das Skigebiet liegt, desto besser stehen die Chancen, dass die Skiferien 2023 real werden, so RND.

Skigebiete unter 2’000 Meter über Meer haben Schwierigkeiten

Am 1. Januar war es in der Schweiz an gewissen Orten bis zu 20 Grad warm. Das hatte zur Folge, dass das beliebte Skifahren über die Festtage an vielen Orten nicht wie geplant stattfinden konnte. Ski-Liebhabende fuhren immer weiter in die Höhe, auf der Suche nach Schnee. Die eigentliche Hochsaison der Skigebiete hat zwei Dornen in den Augen: Erstens der Regen, durch die vielen Regenfällen hat es zu viel Wasser auf den Pisten und zweitens: die hohen Temperaturen. Sobald es 10 Grad ist, können die Regionen keinen Kunstschnee mehr produzieren. Zudem sind die Nächte zu warm, wodurch der Schnee nicht gefriert.

Matterhorn Zermatt Webcam
Zermatt “Sunnegga” Webcam vom 5. Januar 2023

Betroffen sind besonders tiefer gelegene und kleinere Ski-Gebiete. So musste der Ort Splügen-Tambo im Kanton Graubünden am Montag, 2. Januar 2023 das Skigebiet vorübergehend schliessen. Flumserberg in der Ostschweiz musste auch einen Grossteil der Pisten vorübergehend schliessen. Aktuell können Wintersportler ein gutes Drittel der 65 Pistenkilometer nutzen. Doch die “Schnee-Krise” machte Flumserberg kreativ. Statt Boarden, können Touristinnen und Touristen Yoga und Pilates auf mehr als 2’000 Metern Höhe ausüben oder sich auf der Hüpfburg austoben – alles ist in der Lift-Tageskarte für 69 Franken inklusive, gemäss flumserberg.ch.

Etwas besser sieht es in Zermatt und Davos aus. Beide Skigebiete liegen höher und können aktuell einen Grossteil ihrer Pisten anbieten.

Mehr Übernachtungen als 2021

Die warmen Festtage haben Spuren hinterlassen. So berichten die Bergbahnen über ein “verhaltener Start in die Wintersaison”. Verglichen mit 2021 konnten sie 24 Prozent weniger Ersteintritte sowie neun Prozent weniger Umsatz zählen. Auch hier bestehen geografische Unterschiede, je tiefer das Skigebiet liegt, desto stärker sind die finanziellen Einbussen der Regionen, wie htr Hotel Revue berichtet.

Flumserberg Schweiz Webcam
Flumserberg “Molseralp” Webcam vom 5. Januar 2023

Eine Blitzumfrage von Schweiz-Tourismus zeigt jedoch, dass Wintergebiete nicht nur schwarze Zahlen geschrieben haben. So konnte im Vergleich zu 2021 über die Festtage eine Zunahme von rund 3 Prozent Logiernächten gezählt werden. Einerseits konnte eine Rückkehr von ausländischen Gästen beobachtet werden, und andererseits buchten Schweizer Gäste überdurchschnittlich viele Übernachtungen in Bergregionen, so travelnews.ch.

Fazit zum akuten Schneemangel in Schweizer Skigebieten

Die hohen Temperaturen haben die Konsequenz, dass einige Skigebiete Teile oder sogar alle Pisten schliessen müssen. Dennoch konnten über die Festtage mehr Logiernächte als 2021 gezählt werden. Sind wir gespannt, wie sich die Lage in den nächsten Wochen entwickeln wird. Ein nächster Schneefall ist gemäss der aktuellen Wettervorhersage noch etwas hin. Eines ist klar: Einen Blick auf die Webseite und die Webcams der Skigebiete ist vor jedem Skitag wärmsten empfohlen.

Autorin

Grossgeworden in einer Swissair-Familie, wurde Livia die Liebe zum Reisen quasi in die Wiege gelegt. Nichts macht die gebürtige Zürcherin so glücklich, wie auf Reisen zu sein, darüber zu schreiben und recherchieren. Begleitet Livia auf reisetopia quer durch die Welt!

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