Nachdem der Schweizer Tourismus lange Zeit stark unter den Auswirkungen der Corona-Pandemie zu leiden hatte, scheint sich bereits für diese Saison ein Aufwärtstrend abzuzeichnen.

Alle Zeichen stehen auf Aufschwung: Nachdem Konjunkturforscher der ETH Zürich bereits eine rasche Erholung des Schweizer Tourismus bereits für diesen Sommer prognostiziert haben, deutet nun unter anderem auch ein starker Buchungsanstieg bei Hotelplan Suisse auf bessere Zeiten für die Schweizer Reisebranche bereits für diesen Sommer hin. Seit Anfang Juni 2021 haben knapp 50 Prozent mehr Kunden bei dem Schweizer Online-Reisebüro Ferien im erweiterten Mittelmeerraum gebucht, als zum gleichen Zeitraum im Jahr 2019, gemäss AboutTravel.

Starker Sommer für den Schweizer Tourismus

Das Jahr 2020 war für die Tourismusbranche zweifelsohne eine Herausforderung. Somit geht es für den Schweizer Tourismussektor in diesem Jahr um alles. Langsam aber sicher scheint sich die Branche allerdings von den Auswirkungen der Pandemie wieder zu erholen: So sei man unter anderem in den Bergregionen wieder zuversichtlich für den Sommer, wie das SRF berichtete und rechne mit einem etwa ähnlichen Sommergeschäft wie 2020. Was etwa den Kanton Graubünden betrifft, deutet „ähnlich“ auf einen Rekordsommer hin:

Wir hatten einen überdurchschnittlich starken Sommer 2020 und erwarten anhand der Buchungen ähnliche Zahlen.

Kevin Brunold, Geschäftsführer von Surselva Tourismus

Zu verdanken war dies vor allem einer hohen Zunahme an einheimischen Gästen. Und nicht nur der Kanton Graubünden hatte im letzten Jahr deutlich mehr Gäste aus der Schweiz zu Besuch – auch der Kanton Luzern feierte einen Rekordsommer mit Schweizer Touristen.

Nun hoffen die Bergregionen darauf, dass sie Schweizer Gäste im letzten Sommer nachhaltig mit ihrem Angebot ansprechen konnten: „Viele Schweizer Gäste haben die Attraktivität ihrer Heimat entdeckt“, so Jürg Schmid, Präsident von Graubünden Ferien.

Interesse an Auslandsreisen steigt

Aber auch das Interesse nach Auslandsreisen scheint zu steigen. So verzeichnete etwa Hotelplan Suisse seit Anfang Juni einen wahren Buchungsboom. Sogar gegenüber der Vorkrisenmonats Juni 2019 hätten sich knapp doppelt so viele Kunden für Ferien rund ums Mittelmeer entschieden. Beliebteste Destination: Griechenland – gefolgt von Zypern sowie Spanien mit Mallorca und den Kanarischen Inseln.

Grund für die steigenden Buchungszahlen sind zum einen sicherlich die gelockerten Einreisebestimmungen in den Destinationen rund ums Mittelmeer. Zum andern sorgen jedoch auch der Impffortschritt in der Schweiz und die damit zusammenhängende Zuversicht nach Normalität für mehr Buchungen.

Tim Bachmann, CEO Hotelplan Suisse

Den positiven Effekt führt er ausserdem darauf zurück, dass der Bundesrat nicht mehr von touristischen Reisen ins Ausland abrät und für den internationalen Tourismus wichtige Destinationen wie zum Beispiel Zypern, Italien oder die Türkei nicht mehr auf der Risikoländerliste des BAG stehen.

Als weiteren Grund für den drastischen Anstieg an Buchungen sieht Tim Bachmann von Hotelplan Suisse darin, dass viele Schweizer Kunden ihre Reisebuchungen für die Sommerferien in diesem Jahr lange Zeit aufgeschoben und sich erst jetzt für eine Feriendestination entschieden haben. Vor der Krise sei die Welt eine andere gewesen – und somit haben viele Kunden ihre Sommerferien bereits im Frühjahr gebucht.

Gute Aussichten auch für den Herbst

Hotelplan Suisse geht aber aktuell nicht nur von einem guten Sommergeschäft aus. Der Schweizer Reiseveranstalter geht noch weiter und rechnet sich auch ein starkes Geschäft für den Herbst aus. Darauf deuten vor allem vermehrte Buchungen für Ferien im Indischen Ozean wie beispielsweise den Malediven, Mauritius, Seychellen oder den Arabischen Emiraten hin. „Sobald auch weitere Langstreckendestinationen wie zum Beispiel die USA oder Kanada ihre Einreisebestimmungen für Schweizer lockern, wird die Nachfrage für diese Destinationen ebenfalls deutlich steigen“, folgert der Hotelplan-Suisse-Chef.

Auch die Suisse durfte sich über einen kurzfristigen Buchungsanstieg freuen und erweiterte ihr Sommerflugangebot postwendend um 49 neue Destinationen.

Fazit zum positiven Ausblick auf eine starke Saison

Die Auswirkungen der Corona-Pandemie haben tiefe Spuren beim Schweizer Tourismus hinterlassen. Doch nun scheint sich das Blatt für die Industrie schneller zu wenden als angenommen: Zurückzuführen sein dürfte dies vor allem auf sinkende Infektionszahlen, Lockerungen der Reisebeschränkungen des Bundes und Impffortschritte in der Schweiz sowie im Ausland. Es bleibt zu hoffen, dass der positive Buchungstrend an In- und Auslandsreisen für die nächsten Monate anhält – und die Schweizer Reisebranche sind schnell von den Strapazen der Krise erholen kann.

Autor

Wenn Anna unterwegs ist, ist sie in ihrem Element. Selten ist sie mehr als ein paar Tage am selben Ort. Der nächste Kurztrip oder eine Fernreise stehen immer schon in ihrem Kalender. Nach ihrem Tourismus-Studium konnte sie ihre Leidenschaft zum Beruf machen und teilt ihre Erfahrungen, Tipps und News aus der Reisewelt mit euch.

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