Regelmässige Uptdates der Quarantäneliste ist man mittlerweile gewöhnt. Irland wurde nun jedoch kurzfristig und per sofort auf die Risikoländerliste des BAG gesetzt.

Vor einigen Tagen erst veröffentlichte das BAG die neue Risikoländerliste, die ab dem 15. Januar 2021 gelten soll und schaffte somit ein wenig Planungssicherheit. Doch bei dem Entwurf der Liste wird es nicht allein bleiben. Noch bevor sie überhaupt in Kraft tritt, wurde Irland aufgrund stark ansteigender Infektionszahlen als Risikogebiet eingestuft. Die Änderung wurde sofort gestern Mittag um 13 Uhr umgesetzt. Was zunächst nur ein Einzelfall ist, zeigt aber auch deutlich, wie dynamisch die Lage ist und dass Änderungen praktisch jederzeit möglich sind.

Exponentielles Wachstum seit Anfang des Jahres

Irland galt lange Zeit als eines der wenigen europäischen Länder, die relativ stabile und niedrige Infektionszahlen vorweisen konnten. Doch seit Anfang des Jahres änderte sich diese Situation rapide. Hauptgrund dafür ist, dass sich auch die “britische” Coronavirus-Mutation in Irland stark ausgebreitet hat. Seitdem sind die Zahlen exponentiell in die Höhe gegangen. Die Infektionsrate pro 100’000 Einwohner lag in den letzten zwei Wochen fast bei 1’000.

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Quelle: Ireland’s COVID-19 Data Hub

Mit diesen Zahlen liegt Irland nun auch deutlich über der “CH+60”-Regelung, die besagt, dass Länder, deren Inzidenz um 60 grösser ist als die der Schweiz, als Risikogebiet eingestuft werden sollten. Normalerweise passiert dies dann im Zuge des nächsten Updates der BAG-Risikoländerliste, doch aufgrund der besonderen Lage und der unverhältnismässig starken Entwicklung in Irland, folgte die Einstufung als Risikogebiet durch das BAG per sofort.

Werden spontane Änderungen zur Normalität?

Natürlich bedeutet Irlands Aufnahme auf die Quarantäne nun auch, dass man sich ab sofort bei der Rückkehr in die Schweiz in die obligatorische zehntägige Quarantäne begeben muss. Da in Irland aktuell Nebensaison ist und aktuell sowieso weniger Personen verreisen, werden vermutlich nicht allzu viele Personen von der Regelung betroffen sein. Dennoch zeigt diese Entwicklung erneut, wie schnell sich die Lage innerhalb weniger Tage ändern kann.

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Dublin

Unter den bisherigen Bedingungen war es zumeist möglich sich für einen Zeitraum von etwa zwei Wochen auf die Gültigkeit der Risikoländerliste zu verlassen. Änderungen wie diese – aber auch schon die kurzfristigen Ergänzungen Grossbritanniens und Südafrikas am Ende des letzten Jahres – zeigen, dass die aktuelle Situation einfach keine Planungssicherheit hergibt. So kann es sein, dass man nach Veröffentlichung der BAG-Risikoländerliste eine spontane Reise bucht und sich in Sicherheit wiegt und kurz vor der Abreise dann eine solche Änderung vorgenommen werden muss. Was für Reisende und die so auf Planbarkeit pochende Tourismusbranche natürlich eine weitere Belastung darstellt, zeigt aber, dass sich die Ausbreitung des Virus einfach nicht planen lässt und dass ein zweiwöchiger Planungshorizont für eine aussagekräftige Risikoländerliste mitunter auch zu lang sein kann.

Fazit zum kurzfristigen Update der Risikoländerliste

Bei den enorm angestiegenen Infektionszahlen, die Irland aktuell meldet, ist es nicht verwunderlich, dass die grüne Insel nun auch auf der Liste des BAG zu finden ist. Allerdings sucht die Dringlichkeit, mit der Irland aufgenommen wurde, seinesgleichen. So ein schnelles Inkrafttreten der Änderungen gab es bisher noch nie – schliesslich konnte man sich sonst immer auf einen ein- bis zweiwöchigen Rhythmus verlassen. Dieser Fall zeigt aber einmal wieder mehr, wie dynamisch und volatil die Lage immer noch – oder gerade jetzt – ist und dass sich vieles innerhalb weniger Tage ändern kann.

Autor

Wenn Anna unterwegs ist, ist sie in ihrem Element. Selten ist sie mehr als ein paar Tage am selben Ort. Der nächste Kurztrip oder eine Fernreise stehen immer schon in ihrem Kalender. Nach ihrem Tourismus-Studium konnte sie ihre Leidenschaft zum Beruf machen und teilt ihre Erfahrungen, Tipps und News aus der Reisewelt mit euch.

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