In Europa gehen die Corona-Fallzahlen in die Höhe und die einzelnen Länder reagieren mit schärferen Massnahmen – vor allem auf Omikron. Nach Irland und Portugal nun auch in Norwegen und Tunesien.
Viele Länder in Europa sehen sich aktuell mit der stärksten aller bisherigen Covid-Wellen konfrontiert. Zudem wurde eine neue Virusvariante Omikron registriert. Erste Fälle in Europa werden in Zusammenhang damit gebracht. Während es im südlichen Europa aufgrund hoher Impfquoten noch recht gut aussieht, gehen die Zahlen in anderen Teilen des Kontinents durch die Decke und neue Beschränkungen werden eingeführt. Doch nicht nur in den stark betroffenen Ländern kommt es zu neuen Restriktionen, auch die mit einer relativ moderaten Infektionslage ziehen die Zügel wieder an. So verschärfen nun auch Norwegen und Tunesien die Einreiseregeln als Reaktion auf die hier stark ansteigenden Infektionszahlen.
Reaktion auf das Geschehen in Europa
Die Reaktionen auf eine neue Virusvariante sind mittlerweile deutlich schneller. Scheinbar will man aus der Vergangenheit gelernt haben. Zu Beginn der Corona-Pandemie wurde der Flugverkehr noch nicht eingestellt, die Grenzen blieben gleichzeitig geöffnet. Das hat sich geändert, die Empfehlung der Experten aber auch. Während immer mehr Länder weltweit wie Japan bereits die Grenzschliessung beschlossen haben oder wie die USA derzeitig die Verschärfung der Einreisebestimmungen planen, appellieren Virologen an die Vernunft und Weitsicht der Staatschefs. Dennoch ist die Welle der Grenzschliessungen und Verschärfungen auch in Europa angekommen. Nachdem Marokko bereits den internationalen Flugverkehr gänzlich gestoppt hat, folgt nun auch Tunesien mit verschärften Massnahmen.
Zwar werden hier nicht die Grenzen geschlossen, dafür jedoch die Auflagen deutlich verschärft. Dabei geht man offensichtlich nach US-amerikanischen Vorbild und verkürzt den Zeitraum für den verpflichtenden Corona-Test vor Abflug. Bislang musste ein negativer PCR-Test vorgelegt werden, der nicht älter als 72 Stunden sein darf. Dieser Zeitraum wird nun auf 48 Stunden vor Abflug verkürzt. Das Testergebnis muss über einen QR-Code verfügen und zudem ausgedruckt werden. Reisende, die nicht oder nicht vollständig geimpft sind, müssen sich auch weiterhin in eigens dafür eingerichtete Hotels in eine jetzt sogar zehntägige Quarantäne begeben, die zudem auf eigene Kosten getragen werden muss. Alle Reisenden müssen zudem das Einreiseformular ausfüllen und in mehrfacher Ausführung unterschrieben und ausgedruckt mit sich führen. Alle Einreisenden müssen ausserdem mit stichprobenartigen Schnelltests nach Ankunft rechnen.
Darüber hinaus beobachten auch weitere europäische Länder gerade den rasanten Anstieg der Corona-Fallzahlen. Auch Norwegen möchte nicht tatenlos zusehen und verschärft die Einreisebestimmungen ab kommender Woche erneut. Zwar bleiben Reisen weiterhin möglich, man muss jedoch fortan ein wenig mehr beachten. Seit dem 26. November gilt bereits eine Registrierungspflicht bei der Einreise. Zudem wird nun ein Corona-Test nach Einreise für alle Personen verpflichtend, ungeachtet des jeweiligen Impfstatus. Der Test ist verpflichtend am jeweiligen Grenzübergang zu absolvieren. Damit ist es auch irrelevant, ob man beispielsweise mit dem Auto oder dem Flugzeug nach Norwegen einreist. Sollten keine Einrichtungen vorhanden sein, muss der Corona-Test innerhalb der ersten 24 Stunden nach Einreise absolviert werden. Ausnahmen gelten lediglich für Grenzpendler, Flugpersonal und Berufskraftfahrer.
Neue alte Massnahmen
Auch andere Länder in Europa haben bereits diverse Massnahmen und Verschärfungen ergriffen. So berichteten wir bereits zu Beginn der Woche von den neuen Einreisebestimmungen Irlands und Portugals.
Reisende nach Irland müssen bereits ab Freitag zusätzlich zum Impf- oder Genesenennachweis einen negativen PCR-Test vorlegen. Dieser darf maximal 72 Stunden vor Abflug absolviert werden. Alternativ ist auch ein Antigen-Schnelltest maximal 48 Stunden vor Abflug ausreichend. Die Einreise bleibt gleichzeitig aber auch weiterhin Ungeimpften möglich. Diese Personengruppe muss jedoch zwingend ein negatives PCR-Testergebnis vorlegen. Weitere Ausnahmen sollen für Kinder unter elf Jahren gelten. Sie müssen keinen der drei Nachweise bei Einreise vorlegen. Die neuen Einreisebestimmungen sollen laut Medienberichten auch für Reisende aus Grossbritannien gelten. Hier gab es während der vergangenen Monate noch Ausnahmen. Die neuen Einreisebestimmungen sind vor allem eine Reaktion auf Omikron. Das Infektionsgeschehen in Irland bleibt derweil noch stabil.
Anders sieht das in Portugal aus. Hier steigen die täglich gemeldeten Infektionszahlen wieder täglich an. In den vergangenen sieben Tagen werden täglich circa 3’000 Neuinfektionen registriert. Dementsprechend gilt seit heute auch wieder in Portugal der Notfallzustand. Obwohl das Land mit einer Impfquote von fast 90 Prozent zu den weltweiten Spitzenreitern gehört, hat man Sorge vor einer weiteren Ausbreitung des Virus. Seit heute müssen auch geimpfte Reisende mit dem Flugzeug einen negativen Covid-Test vorweisen, wenn sie nach Portugal einreisen wollen. Der Test kann dabei entweder ein 72 Stunden alter PCR-Test oder ein 48 Stunden alter Antigenschnelltest sein. Die gleichen Regeln wie für die Flugreisenden gelten auch für den Eintritt in Clubs und Bars, zu grossen Veranstaltungen oder in Pflegeheimen. In Hotels, Fitnessstudio oder Innenräumen von Restaurants gilt vorerst weiterhin die 3G-Regelung.
Fazit zu den neuen Corona-Regeln
Portugal blickt auf den Rest von Europa und fordert fortan von geimpften Reisenden, sich zusätzlich zum Impfschutz testen zu lassen. Gleiches gilt auch für einige Bereiche des öffentlichen Lebens. Aber auch Spanien, wo es bisher kaum Einschränkungen gab, erwägt, eine Covid-Zertifikatspflicht einzuführen. Anders sieht das noch in Irland aus. Zwar werden auch hier die Einreisebestimmungen verschärft, dennoch bleibt diese auch Ungeimpften vorerst möglich. Gerade in Hinblick auf die neu entdeckte Variante aus dem südlichen Afrika, ist es durchaus denkbar, dass es nicht nur bei diesen Einschränkungen bleibt. Weitere Länder folgen ebenfalls mit strikteren Einreisebeschränkungen.