In einer der letzten Meilenmagie-Ausgabe haben wir Euch bereits aufgezeigt, wie Ihr bei Miles & More Prämienflügen deutlich bei den Steuern & Gebühren sparen könnt, indem Ihr mit Thai Airways fliegt. Dabei haben wir auch das Thema Stopover und Open-Jaw bei Miles and More kurz angesprochen.
Doch das Thema ist so weitläufig, dass Ihr auch bei anderen Airlines profitieren könnt. Wie Ihr mit Hilfe der Routing Regeln von Miles & More noch viel mehr aus Euren Prämienflügen herausholen könnt, zeigen wir Euch deshalb in diesem Guide!
Was bedeutet Stopover und Open-Jaw bei Miles and More?
Generell herrscht eine gewisse Verwirrung, was den Begriff Stopover angeht, weshalb wir kurz klarmachen wollen, wie der Begriff definiert ist. Als Stopover wird generell ein Aufenthalt während der Reise definiert, der eine Dauer von mehr als 24 Stunden hat. Wer also auf seinem Weg von beispielsweise Europa nach Australien einen Nachtstop in Bangkok einlegt, hat keinen Stopover, sondern lediglich einen sogenannten Layover. Dieser Unterschied ist vor allem in Sachen Prämienflüge mehr als entscheidend, denn die meisten Programme erlauben vor allem auf One-Way Tickets nur Layover (also einen Zwischenaufenthalt von maximal 24 Stunden) und keine Stopover von mehr als 24 Stunden.
Ein Open-Jaw, der gelegentlich auch als Gabelflug bezeichnet wird, bezieht sich auf den Start- sowie Endpunkt Eurer Reise. Startet Ihr beispielsweise Eure Reise in Zürich und fliegt nach Sydney, tretet Euren Rückflug aber in Melbourne an, handelt es sich um einen Open-Jaw. Was beim Ziel funktioniert, ist natürlich auch beim Startpunkt möglich. Bleiben wir beim genannten Beispiel und treten unseren Rückflug in Melbourne an, beenden unsere Reise allerdings nicht in Zürich, sondern in Genf handelt es sich um einen sogenannten Double Open-Jaw.
Wie sind die Routing-Regeln von Miles and More bezüglich Stopover und Open-Jaw?
Miles and More gilt als sehr gutes Programm, was die Routing-Regeln angeht. So sind auf einem Hin- und Rückflugticket jeweils ein Stopover und ein Open-Jaw pro Richtung erlaubt. Leider gilt dies nur für Hin- und Rückflugtickets, bei One-Way-Tickets sind leider keine Stopover erlaubt. Darüber hinaus sind Stopover nur in die Zielregion erlaubt und dürfen nur bei Prämienflügen eingebaut werden, die mehr als eine Region beinhalten (also beispielsweise nicht bei in Frankfurt auf einem Flug von München über Frankfurt nach Stockholm). Zudem gelten diese Regelungen nur für reguläre Prämientickets, nicht etwa für die Meilenschnäppchen oder FlySmart Prämien.
Zusätzlich gibt es noch Beschränkungen für die Anzahl der Segmente, die Ihr bei einem Prämienflug einbauen dürft. Diese hängt von der Anzahl der Regionen ab, die Ihr bei Eurem Flug ‘berührt’ und unterscheidet sich folgendermassen:
- 1-Regionen Prämie: 2 Segmente pro Richtung (4 auf einem Hin- und Rückflug)
- 2-Regionen Prämie: 3 Segmente pro Richtung (6 auf einem Hin- und Rückflug)
- 3-Regionen Prämie: 4 Segmente pro Richtung (8 auf einem Hin- und Rückflug)
Eine Besonderheit stellt insgesamt der 3-Regionen-Award bei Miles and More dar. Dieser gilt für sämtliche Prämientickets, die mehr als zwei Regionen berühren. Wenn Ihr also einen Flug von der Startzone (etwa Schweiz) in die Endzone (Japan) buchen möchtet und dabei auf dem Weg eine dritte Zone berührt (etwa Thailand), kommt der 3-Regionen-Award zum tragen.
Dieser ist pauschal mit folgenden Meilenwerten bepreist:
- Economy Class: 100’000 Meilen
- Business Class: 192’000 Meilen
- First Class: 302’000 Meilen
Besonders interessant sind diese Meilenwert auf Grund der Tatsache, dass sie denen eines normalen 2-Regionen Prämienfluges in die Zone Australien, Neuseeland und Ozeanien exakt entsprechen. Es ist aus Sicht der einzulösenden Meilen also egal, ob Ihr mit Stopover in jeder Richtung nach Australien fliegt oder lediglich Layover einbaut.
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Beispielroutings für Stopover und Open Jaw bei Miles and More
Nach all der Theorie schauen wir uns nun einmal einige Beispiele an, die aufzeigen, wie viel mehr aus einem Miles and More Prämienflug herausgeholt werden kann, wenn Stopover und Open-Jaw richtig ausgenutzt werden. Gehen wir davon aus, dass wir eine USA-Rundreise mit unseren Miles & More Meilen machen möchten. Ein Prämienflug in die USA kostet in der Business Class 105’000 Meilen und in First Class 170’000 Meilen (jeweils für den Hin- und Rückflug). Dafür könnten wir etwa von Zürich nach New York oder Los Angeles hin und zurück fliegen. Oder aber wir nutzen die Open-Jaw und Stopover und unternehmen eine echte Rundreise. Zum exakt gleichen Meilenpreis können wir nämlich auch folgendes Routing buchen:
1. USA Rundreise
Zürich-New York (Stopover)-Los Angeles (Ziel) | San Francisco (Open-Jaw)-Miami (Stopover)-Zürich
Dieser Award kann so bei Miles & More für den selben Meilenwert gebucht werden wie ein einfacher Hin- und Rückflug von Zürich nach New York. Dabei können die Aufenthalte in New York und Miami einige Tage oder auch länger betragen und Ihr könnt auf der Reise mehrere Städte entdecken. Durch den Open-Jaw an der Westküste kann man zudem die Küste von einer Stadt in die andere hinauf fahren. So holt Ihr aus Euren Meilen wesentlich mehr Gegenwert heraus
2. Australien, Neuseeland & Asien
Was in die USA funktioniert, ist natürlich auch gen Osten möglich. Hier könnt Ihr auch den 3-Regionen Award noch einmal ausnutzen, wenn Ihr einen Prämienflug nach Australien und Neuseeland buchen möchtet. Mit Start in Zürich könnt Ihr mit Thai Airways nach Bangkok fliegen, dort einige Tage verbringen und anschliessend nach Sydney fliegen. Von Melbourne kann es dann etwa nach Singapur gehen, von wo aus Ihr nach einem längeren Stop-Over wieder in Richtung Zürich startet.
Nutzt Ihr dabei noch Thai Airways als die primäre Airline, spart Ihr noch kräftig bei den Steuern & Gebühren. Ein solcher Flug in der Business Class kostet 192’000 Meilen und wenn alle Flüge von Thai Airways ausgeführt werden auch noch weniger als 400 Franken an Steuern & Gebühren. Ein enormer Gegenwert.
Fazit zu Stopover & Open-Jaw bei Miles and More
Auch wenn Miles and More sicher seine Schwächen hat, gehören die Regeln zu Stopover und Open-Jaw zweifelsohne nicht dazu. Wenn Ihr diese richtig nutzt, könnt Ihr Euch ziemlich geniale Tickets zusammen bauen, die auf bezahltem Wege meist unerschwinglich wären. Die angeführten Beispiele sind gerade erst der Anfang, denn mit den genannten Regeln lässt sich noch sehr viel mehr spielen. Grundsätzlich gelten die Regeln übrigens für alle Mitglieder von Miles & More, Inhaber des Frequent Traveller oder Senator Status geniessen hier keine zusätzliche Flexibilität.
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