Die Schweizer Flugsicherungsgesellschaft Skyguide hat auch weiterhin mit der anhaltenden Coronakrise zu kämpfen. Ihr Chef zeichnet nun ein düsteres Bild der Zukunft und rechnet damit, in den nächsten Jahren einige Stellen abbauen zu müssen.

In der für die gesamte Luftfahrt schwierigen Situation geht es auch der Flugsicherungsgesellschaft Skyguide weiterhin wirtschaftlich schlecht. Trotz Staatshilfen kann die Gesellschaft nicht positiv in die Zukunft blicken, da das Verkehrsvolumen sich nicht wie erhofft erholt. Die Sparmassnahmen müssen dementsprechend angezogen werden. Auch wenn nicht mit Entlassungen geplant ist, rechnet Skyguide mit einem Stellenabbau verteilt über die nächsten Jahre, so berichtet htr.ch.

Verkehrsvolumen bleibt hinter Erwartungen

Die Schweizer Flugsicherungsgesellschaft Skyguide erzielt eine Grossteil ihrer Einnahmen durch die Überwachung von Flügen und wird dabei pro Flug bezahlt. Da bei den Airlines kaum Buchungen eingehen und dadurch viele Flüge gestrichen werden, gehen somit automatisch die Einnahmen von Skyguide zurück.

Skyguide Schweiz Zürich

Eigentlich hatte man gehofft, dass man bis zum Ende des Jahres 2020 wieder auf 60 bis 70 Prozent des Vorjahresflugvolumens kommt, aber diese Erwartungen wurden inzwischen von vielen Seiten revidiert. Damit sieht es auch in den letzten Monaten des Jahres düster für die finanzielle Lage von Skyguide aus. Dabei hatte das Jahr gut begonnen, wie Alex Bristol, Chef von Skyguide erklärte.

Ohne Corona würden wir 2020 keinen Verlust schreiben.

Alex Bristol, Chef von Skyguide

Nun rechne man frühestens im Jahr 2024 wieder mit schwarzen Zahlen. Aufgrund dessen werden bei Skyguide die internen Sparmassnahmen noch weiter verschärft. So finden aktuell keine Lohnerhöhungen mehr statt und auch die Manager haben sich verpflichtet auf gut ein Viertel ihres variablen Lohns zu verzichten. Auch im Personalbestand werden sich Änderungen ergeben müssen. Zwar kann man heute noch davon ausgehen, dass keine Entlassungen notwendig werden, aber einen Stellenabbau wird es voraussichtlich dennoch geben. Bis 2024 wird mit rund 130 Stellen weniger gerechnet.

Folge der immer länger werdenden Quarantäne-Listen

Die schlechte Lage der Flugbranche schreibt der Skyguide CEO den immer länger werdenden Quarantäne-Listen zu, aufgrund derer sich kaum noch einer zu fliegen getraut. Zu gross sind die Einschränkungen, die bei einer Rückkehr von der Ferienreise auf einen warten und eine zehntägige Quarantäne kann wohl niemand mit seiner Arbeit vereinbaren.

Corona Test

Schaut man sich in dem Zusammenhang die Meldungen der vergangenen Wochen an, könnte vielleicht eine Test-, statt Quarantänepflicht der Aviatik helfen wieder auf die Beine zu kommen. Viele Airlines, Flughäfen und sogar Destinationen haben dazu in den letzten Tagen schon Vorstösse gewagt und doch muss dies erst rechtliche Gültigkeit erlangen, bevor es den Reiseverkehr wirklich wieder ankurbeln kann. Noch heisst es auf der Seite des Bundesamtes für Gesundheit dazu: “Ein negatives Testergebnis hebt weder die Quarantänepflicht auf, noch verkürzt es die Dauer der Quarantäne. Denn ein negatives Testergebnis schliesst eine Infektion mit dem neuen Coronavirus nicht aus”.

Solange die Quarantänepflicht in ihrem jetzigen Umfang besteht und so viele Länder und Gebiete der Quarantänepflicht unterliegen und nicht einmal ein negatives Ergebnis von der Pflicht befreit, wird also kaum einer davon ausgehen, dass sich der internationale Tourismus – und somit auch die wirtschaftliche Lage von Skyguide – erholen kann.

Fazit zu Skyguide’s düsteren Prognosen

Die Flugsicherungsgesellschaft Skyguide rechnet nicht mehr damit, vor 2024 wieder schwarze Zahlen zu schreiben und stellt sich darauf ein, bis zu 130 Stellen abbauen zu müssen. Die aktuellen Quarantäne-Verordnungen, die beinahe jedes Ferienland umfassen, halten viele Menschen vom Reisen ab. Daher blickt Skyguide mit wenig Zuversicht auf die nächsten Jahre. Ich bin gespannt, wie sich die Lage weiterhin entwickelt und wann sich die Erholung wirklich einstellen wird.

Autor

Wenn Anna unterwegs ist, ist sie in ihrem Element. Selten ist sie mehr als ein paar Tage am selben Ort. Der nächste Kurztrip oder eine Fernreise stehen immer schon in ihrem Kalender. Nach ihrem Tourismus-Studium konnte sie ihre Leidenschaft zum Beruf machen und teilt ihre Erfahrungen, Tipps und News aus der Reisewelt mit euch.

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