Schlechte Zukunftsaussichten für South African Airways: die südafrikanische Fluggesellschaft wird voraussichtlich bis mindestens 2023 keine Langstreckenflüge anbieten – wenn sie überhaupt wieder starten sollte.

Wir haben über die langanhaltende Krise bei SAA berichtet, allerdings hat sich die finanzielle Lage bislang nicht wirklich gebessert und eine Erholung steht nach wie vor aus, obwohl South African Airways seit Ende März an der Wiederaufnahme des Flugverkehrs arbeitet. Allerdings sind die ersten Flüge erst für November vorgesehen – und das nur auf Kurzstrecke! Südafrikas nationale Airline wird nämlich voraussichtlich zwei Jahre lang keine Langstreckenflüge anbieten, wie Simple Flying berichtet.

Harte Sparmassnahmen bei South African Airways

Die südafrikanische Fluggesellschaft hat seit geraumer Zeit mit grossen finanziellen Schwierigkeiten zu kämpfen. Als Resultat wurde die Airline dann im Dezember 2019 unter Zwangsverwaltung gestellt und musste im September 2020 den Betrieb gänzlich einstellen. Und das, obwohl die Airline ähnliche Sparmassnahmen wie die Konkurrenz ergriffen hatte. Beispielsweise hat SAA wie British Airways Service- und Bordartikel versteigert, die Anzahl der Mitarbeiter von 4.000 auf lediglich 1.000 reduziert und sogar die Flotte um alle Airbus A340 Maschinen erleichtert, indem die Airbus A340-300 und A340-600 zum Verkauf gestellt werden mussten – doch das alles ohne grossen Erfolg.

Es kommt also nicht wirklich überraschend, dass South African Airways die Langstreckenflüge voraussichtlich nicht vor dem Jahr 2023 wieder in den Flugplan aufnehmen wird. Ursprünglich bot die Airline Langstreckenflüge von dem Hauptdrehkreuz am O. R. Tambo International Airport (JNB) in Johannesburg in alle Teile der Welt an. Bereits seit Anfang 2020 wurde das Angebot allerdings eingestellt und das soll wohl noch für rund zwei Jahre so bleiben.

Einige Südafrikaner sprechen sich mittlerweile auch gegen den Erhalt der nationalen Fluggesellschaft aus und möchten das hoch verschuldete Unternehmen nicht weiter mit Steuergeldern retten.

Suche nach Eigenkapitalpartner

Die Fluggesellschaft und die Verantwortlichen für den Restrukturierungsplan setzen ihre Hoffnung auf einen Eigenkapitalpartner, der das Unternehmen finanziell unterstützt. Das Problem dabei ist allerdings, dass der Eigenkapitalpartner, beispielsweise eine grössere Airline, darauf bestehen würde, eigenhändig über die nächsten Handlungsschritte zu bestimmen, ohne dabei von staatlicher Hand geleitet zu werden. Aus diesem Grund gestaltet sich die Suche nach einem geeigneten Partner derzeit schwierig, obwohl SAA laut eigenen Angaben einige Interessenten hätte, die derzeit aus unbekannten Gründen noch geheim gehalten werden.

South African Airways wurde nach erneuten millionenschweren Staatshilfen der südafrikanischen Regierung Richtung Ende April aus der Geschäftsverwaltung entlassen. Die Airline hat die Gelder genutzt, um Gläubiger auszahlen und ehemalige Mitarbeiter entschädigen. Allerdings konnte der lang anhaltende Streit mit der Pilotengewerkschaft bislang nicht gelöst werden. Zurzeit zieht sich der Rechtsstreit vor Gericht hin und hat noch kein wirkliches Ende in Sicht.

Fazit zur Zukunft von South African Airways

Es ist kein Geheimnis mehr, dass es nicht gut um die südafrikanische Fluggesellschaft South African Airways steht. Wenn die Airline im Laufe dieses Jahres überhaupt noch einmal in die Luft steigen sollte, dann definitiv nur mit Kurzstreckenflügen. Treue SAA-Vielflieger müssen sich dann hinsichtlich Langstreckenflügen gedulden und auf die Konkurrenz ausweichen. Ob sich das Geschäft im Luftverkehr lediglich auf Kurzstrecke dann allerdings langfristig lohnt, bleibt abzuwarten.

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