Dass der Airbus A321XLR schon jetzt ein echter Erfolg für Airbus ist, zeigen die zahlreichen Meldungen über Bestellungen für die neuen Flieger. Einer der ersten Kunden ist die australische Qantas Group. Insgesamt 36 Airbus A321XLR sollen ab 2024 den Weg nach Australien antreten und das Streckennetz von Qantas und Jetstar weiter ausbauen.

Mit einer Reichweite von 5’400 Meilen und einem niedrigeren Treibstoffverbrauch als vergleichbare Flieger ist der neue Airbus A321XLR ein extrem interessantes Flugzeug für zahlreiche Airlines weltweit. So auch für die australische Qantas Group, zu der neben Qantas selbst auch Jetstar gehört. Ab 2024 rechnet die Airlinegruppe mit der Auslieferung von insgesamt 36 der neuen Flugzeuge.

Teilweise Umwandlung von existierenden A321neo Bestellungen

Ganz neu ist die Bestellung dabei streng genommen nicht. Ursprünglich hatte die Qantas Gruppe 26 Airbus A321neo bestellt. Diese hat man nun allerdings in Bestellungen für den neuen A321XLR umgewandelt. Hinzugekommen sind zehn weitere Bestellungen für das neue Flugzeug. Die Auslieferungen sollen ab 2024 starten. Noch nicht fest steht, wie die Flugzeuge zwischen Qantas und Jetstar aufgeteilt werden. Möglich erscheint aber eine hälftige Teilung. Das hänge laut Qantas auch davon ab, ob man die neuen Flieger für Wachstum nutzen wolle oder um ältere Flugzeuge zu ersetzen. Hierüber wolle man sich in den kommenden Monaten Gedanken machen.

Dazu kommt, dass Qantas möglicherweise auch einen Teil der Bestellung an die Tochter Jetstar abgibt, bei der sich mehrere Optionen für dezentrale Flüge von Zielen in Australien nach Asien ergeben. Hier ist Jetstar bislang entweder mit Kleinraummaschinen auf kürzeren Flügen, etwa nach Bali, oder mit einer Boeing 787, auf den längeren Strecken nach Südostasien unterwegs.  Bislang hat Qantas keine Entscheidung darüber getroffen, ob und wie die Bestellung zwischen den beiden Airlines aufgeteilt wird.

Zahlreiche Optionen für den Einsatz des A321XLR

Unabhängig davon, wie die Entscheidung dahingehend ausfällt, bedeuten die neuen Flugzeuge auch für Qantas selbst eine ganze Menge Potenzial. Bislang ist das kleinste Langstreckenflugzeug der Airline der Airbus A330. Doch für zahlreiche asiatische Routen hat dieser deutlich zu viele Sitzplätze, wodurch ein wirtschaftlicher Einsatz der Flieger kaum möglich ist. So erscheint es fast klar, dass der Fokus bei Qantas ganz klar auf dem Einsatz der neuen Flugzeuge auf Routen Richtung Asien ist. Dabei ergeben sich mehrere Optionen.

A321XLR 02
Airbus A321XLR Animation

Möglich wäre etwa, dass Qantas ab Sydney oder Melbourne neue asiatische Routen ins Streckennetz aufnimmt, der bislang noch nicht bedient werden. Massgeblich hierfür werden die Entwicklungen der nächsten Jahre sein. Bislang gilt der asiatische Markt als einer der wachstumsstärksten, sodass die Aufnahme neuer Routen durchaus sinnvoll sein könnte. Denkbar wäre aber auch, dass man den derzeitigen Zielen in Asien treu bleibt, diese aber mit weiteren australischen Städten vernetzt. So gibt es aktuell etwa wenige Asien-Verbindungen ab Perth. Hier wäre also ebenfalls Potenzial für den A321XLR, wobei diese Strecken auch von Jetstar statt von Qantas betrieben werden könnten.

Schliesslich könnte der A321XLR auch zur Entlastung bereits bestehender Routen eingesetzt werden. Auch hier dürfte Asien der relevanteste Markt sein. Metropolen wie Singapur oder Tokio wären mit dem A321XLR einfachst erreichbar und dank des deutlich verminderten Treibstoffverbrauchs kann ein Einsatz der Flieger als Frequenzaufstocker durchaus eine Überlegung Wert sein. Schliesslich wäre es auch möglich, dass Qantas die Flieger nutzt, um Direktverbindungen zwischen Perth und Auckland anzubieten. Das würde insbesondere dann Sinn machen, wenn Qantas weiter auf Direktverbindungen nach Europa setzt und das Angebot hier weiter ausbaut.

Fazit zu den Airbus A321XLR Bestellungen von Qantas

Dass Qantas zahlreiche Flugzeuge des Airbus A321XLR bestellt hat, kommt alles andere als überraschend. Für eine Airline wie Qantas kommen Flugzeuge mit grosser Reichweite, geringem Verbrauch und nicht zu vielen Sitzplätzen gerade recht. Das wird auch deutlich, wenn man sich die zahlreichen Optionen ansieht, für die Qantas und die Tochter Jetstar die neuen Flieger einsetzen könnte. Wo genau man den A321XLR künftig bei Qantas finden wird, werden die folgenden Monate und Jahre sowie die Entwicklungen im Flugmarkt zeigen.

Autor

Nachdem Alex in den ersten 5 Jahren seines Lebens mehr Zeit in Airbussen als in normalen Bussen verbracht hat, war das Hobby schon früh festgelegt: Fliegen. Egal ob in einer Turboprop oder einem A380, egal ob Holzklasse oder Premium: Der Weg ist das Ziel. Und wer kann schon behaupten in 12 Tagen New York, Singapur, Tokyo, Lissabon und Oslo mit Flügen in der Business Class verbunden zu haben?

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