Von wegen einfacher – Swiss Kundinnen und Kunden beklagen sich über Unübersichtlichkeit, nicht funktionierende Links und nicht reagierende Buttons der neuen Swiss Webseite.

Mit dem Ziel, die Reiseplanung einfacher zu gestalten, präsentierte Swiss am 28. September ihre neue Buchungsplattform. Es war die Hoffnung auf positive und erfreute Reaktionen nach den polarisierenden News zur Drohung der Kündigung von Impfunwilligen. Ganz so erfreut zeigten sich die User der neuen Webseite jedoch nicht. Wegen einigen Bugs auf der Webseite funktionieren Links und Buttons nicht, was die Kundschaft von Swiss sichtlich verärgert, so aerotelegraph.

Das grösste Informatikprojekt im Konzern

2014 gab die Lufthansa Group ihren Tochterfirmen die Aufgabe, die Buchungsplattformen auf einen einheitlichen Stand zu bringen, sodass die User alle Produkte auf allen Seiten buchen können wie auch direkt Zusatzleistungen beanspruchen können. Ein riesengrosses Informatikprojekt für den ganzen Konzern, wie “Airline.com” es nannte. Total 130 Personen der Lufthansa-Gruppe haben daran mitgearbeitet.

Swiss Screenshot
Swiss nimmt immer noch Anpassungen an der Webseite vor, Quelle: swiss.com

Swiss hätte als Vorreiter die Webseite eigentlich Anfangs 2018 die Webseite veröffentlichen sollen. Doch alles kam anders. In einer Testphase funktionierten verschiedene Dinge nicht und die Entwicklung stockte. Es kam sogar soweit, dass sich Lufthansa 2019 von der externen Softwareentwicklungfirma Datalex trennte, worauf diese die Klage wegen Vertragsbruch einrichte. Das war jedoch noch nicht alles, darauf reichte Lufthansa im vergangenen Juli eine Gegenklage mit dem Anspruch von 9,7 Millionen Euro von Datalex ein. Ein regelrechtes Monsterprojekt für die ganze Gruppe.

“Völlig unübersichtlich”

Rund dreieinhalb Jahre später als geplant ging die neue Buchungsseite von Swiss nun am 28. September live. Sie versprach inspirierende Angebote, mehr Destinationen und eine einfachere Reiseplanung mit dem Benutzererlebnis im Vordergrund.

Swiss Flugzeug
Die Swiss Kundschaft ist merklich enttäuscht über die neue Webseite.

Doch die Versprechen konnten nicht eingehalten werden. Die Kundschaft von Swiss zeigen sich enttäuscht über nicht funktionierende Links und Buttons auf der neuen Buchungsplattform. Andere meinen, sie sei “völlig unübersichtlich”. Eher das Gegenteil von einem guten Benutzererlebnis. Die Swiss äussert sich darauf mit der Begründung, dass sie sich aktuell in einer “Stabilisierungsphase” befinden und “immer noch Anpassungen vornehmen”.

Fazit zur Kritik an der neuer Swiss Webseite

Das Monsterprojekt der Lufthansa Group mit dem Ziel alle Webseiten der Töchterfirmen zu vereinheitlichen, war eine Zangengeburt. Dreieinhalb Jahre später als kalkuliert ging nun am 28. September die neue Swiss Seite live. Die User sind aber alles andere als zufrieden, sie beklagen sich über Unübersichtlichkeit und nicht funktionierende Links und Buttons. Swiss kommunizierte, dass sie aktuell noch Anpassungen vornehmen werden. Wie diese Probleme entstehen konnten, ist schwierig zu sagen. Ob und wie sehr Punkte wie zu viele Personen an einem Projekt (130 Personen), eine zu lange Projektzeit (sieben Jahre), mangelndes Budget, die Corona-Pandemie, eine Einheitlichkeit zwischen den Ländern anstatt lokale und kulturelle Unterschiede zu gewichten mitspielten, lässt sich nur annehmen.

Autorin

Grossgeworden in einer Swissair-Familie, wurde Livia die Liebe zum Reisen quasi in die Wiege gelegt. Nichts macht die gebürtige Zürcherin so glücklich, wie auf Reisen zu sein, darüber zu schreiben und recherchieren. Begleitet Livia auf reisetopia quer durch die Welt!

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  • Ich sehe das völlig gleich. Empfinde die Webseite als unstrukturiert, unübersichtlich und bei der Integration mit Miles & More (Bsp. die Zuweisung der M&M Nummer zu einzelnen Personen in einer Buchung) funktioniert überhaupt nicht. Ich freue mich jetzt schon auf den kostenpflichtigen Anruf bei M&M um dies korrigieren zu lassen. Das herum “geklicke”, die Fehlermeldungen beim Online Checkin für eine Gruppe mit 6 Personen hat mich Nerven und viel Zeit gekostet. Gepäcketiketten konnten nie gedruckt werden, Boardingpässe nur sehr aufwendig mit viel “geklicke” und Aufwand. Eigentlich sollte ich meine Aufwände in Rechnung stellen, für ein Unternehmen, welches nicht viel von Kundendienst versteht (Ja ich könnte da viele Erlebnisse schildern).

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