Der Lufthansa Innovation Hub hat eine neue Online-Plattform für Passagiere eröffnet, mit der auf zwei Wegen der verursachte CO2-Ausstoss grösstenteils kompensiert werden kann.

Dabei bietet das “Compensaid” genannte Programm besonders mit eine der zwei Optionen einen neuen, aber auch besonders kostspieligen Weg, um das eigene Gewissen etwas zu erleichtern.

Kompensation durch den Kauf von synthetischem Kerosin

So ist es Passagieren nun nämlich möglich, den für den eigenen Flug benötigten Treibstoff in synthetischen Kerosin kaufen zu können. Wobei dieser auf einem zukünftigen Flug eingesetzt werden soll. Der sogenannte Sustainable Aviation Fuel (kurz SAF) ist dabei CO2-neutral, allerdings laut Lufthansa auch etwa vier Mal so teuer wie herkömmliches Flugbenzin. Auf einem Flug zwischen Hamburg und Frankfurt liegt der Kerosinverbrauch pro Passagier beispielsweise bei etwa 28 Litern. Durch die Kompensation durch den CO2-neutralen Treibstoff ergäbe sich so ein Aufpreis von rund 50 Franken pro Person, statt den rund 20 Franken der regulären Treibstoffkosten.

Lufthansa Airbus A340

Dadurch können Passagiere aber immerhin bis zu 80 Prozent der durch den Flug verursachten Kohlendioxid-Emissionen pro Person kompensieren. Doch mit dieser Option fährt man im Gegensatz zu den herkömmlichen Kompensationsmöglichkeiten denn auch deutlich teurer. Allerdings bietet Compensaid mit der Unterstützung von Aufforstungsprojekten auch eine der üblicheren und deutlich günstigeren Möglichkeiten zur CO2-Kompensationen an. Nur rund 4 Franken kostet diese Variante.

Detailliertes Tracking Tool für Compensaid

Der Managing Director von Lufthansa Innovation Hub, Gleb Tritus, erklärte zur der neuen Plattform, dass es auch aus einer “digitalen Perspektive” gelte, dem negativen Klimaeffekt des Fliegens entgegenzuwirken. Das Tool solle den Reisenden zeigen, welche Auswirkungen Fliegen auf das Klima haben kann und wie man die eigene CO2-Bilanz möglichst kompensieren und dadurch reduzieren kann. Compensaid funktioniert dabei wie ein Tracking-Tool, das für Flüge aller Airlines verwendet werden kann. Die Kompensationsplattform ermöglicht es den Passagieren so ihre eigene durch das Fliegen verursachte CO2-Bilanz zu ermitteln und mithilfe des Kaufs von synthetischem Treibstoff, sowie der Unterstützung von Aufforstungsprojekten auszugleichen.

Frankfurt Airport Lufthansa Boeing 747 Flugzeug

Dabei erhalten die Flugreisenden zuvor detaillierte Angaben zu ihrer Flughistorie, mit Details zur geflogenen Distanz, Flugzeit, den Destinationen, sowie der jeweiligen Effizienz des für die einzelnen Flüge genutzten Flugzeugtyps. Dadurch ergibt sich der Treibstoffverbrauch des Einzelnen und die daraus resultierende CO2-Bilanz. Auch Passagiere anderer Fluggesellschaften können die Plattform nutzen. Jedoch wird etwaig gekauftes CO2-neutrales Kerosin nur auf Flügen der Lufthansa verwendet. Compensaid wird über die Schweizer Klimaschutzstiftung “myclimate” abgewickelt.

Fazit zur neuen Kompensationsplattform der Lufthansa

Dass die Lufthansa Passagieren nun eine hauseigene Möglichkeit bietet, um die eigene CO2-Bilanz auszugleichen und mithilfe zweier Optionen kompensieren zu können, ist sicherlich eine gute Nachricht. Vor allem der Kauf des synthetischen Treibstoffes ist eine sehr interessante, allerdings auch äusserst kostspielige Möglichkeit für Passagiere, das eigene Gewissen ein wenig zu besänftigen. In Zukunft dürfte der CO2-neutrale Treibstoff denn aber auch günstiger werden, wenn er immer mehr den Weg in den alltäglichen Betrieb der Luftfahrt findet. Und vielleicht macht die Möglichkeit der Kompensation mithilfe des Kaufs des synthetischen Treibstoffs ja sogar noch Schule.

Autor

Nachdem Alex in den ersten 5 Jahren seines Lebens mehr Zeit in Airbussen als in normalen Bussen verbracht hat, war das Hobby schon früh festgelegt: Fliegen. Egal ob in einer Turboprop oder einem A380, egal ob Holzklasse oder Premium: Der Weg ist das Ziel. Und wer kann schon behaupten in 12 Tagen New York, Singapur, Tokyo, Lissabon und Oslo mit Flügen in der Business Class verbunden zu haben?

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