Deutschlands Fünf-Sterne-Airline, die mit der Reederei MSC auf den Alitalia-Nachfolger bietet, geht dabei kein hohes Risiko ein. 

Die Lufthansa, die im Privatisierungsprozess der italienischen Fluggesellschaft ITA-Airways kräftig mitmischt, lässt verlauten, dass man bei der potenziellen Übernahme durch das Gespann aus MSC und der deutschen Airline selbst kein hohes Risiko eingehen werde, so aero. Wann das Gebot abgegeben wird und wieso die Lufthansa eventuell doch unterliegen könnte, zeigen wir Euch im Folgenden. 

Finales Angebot am Stichtag

Informierten Kreisen zufolge werden die Lufthansa und die Reederei MSC erst am morgigen Montag, dem 23. Mai, ihr finales Gebot abgeben. Dies passiert keinen Tag zu früh, denn dies ist auch der letzte Termin, an dem dies geschehen kann. Das Bündnis aus der deutschen Airline und der schweizerischen Kreuzfahrtgesellschaft gilt zwar aktuell beispielsweise noch beim Flughafen Rom als Favorit, das im Idealfall erfolgreich aus dem Prozess der Veräusserung der Airline, die sich noch in staatlichem Besitz befindet, hervorgehen sollte, doch dies könnte sich nun ändern. 

MSC Magnifica in Katakolon
Die MSC Magnifica liegt im Hafen in Katakolon.

Wir wissen, was wir in Italien machen, keine Sorge.

Carsten Spohr bei Aktionärsversammlung in Frankfurt am Main

Die beiden Konzerne finalisieren aktuell ihr Angebot, welches sie am morgigen Stichtag abgeben werden. Laut Informationen des Handelsblatts will die Lufthansa allerdings im Falle einer Übernahme nur einen geringen Anteil des Kaufpreises beisteuern. Der Lufthansa-Chef Carsten Spohr gab, um seine Aktionäre zu beruhigen, auf einer Veranstaltung im März bekannt, dass man bei der Übernahme die eigene finanzielle Beteiligung zunächst möglich niedrig halten werde. Die Übernahme wird also für den Konzern um einiges günstiger als erwartet. Die MSC übernehme demzufolge den Löwenanteil des Gebots. 

Die Konkurrenz erstarkt 

Neben der Lufthansa und der Reederei MSC haben es auch andere auf die italienische Airline Fluggesellschaft abgesehen. So will auch Air-France-KLM gemeinsam mit Delta Air Lines ein Gebot für ITA Airways abgeben. Für die Konstellation stehen die Chancen ebenfalls gut, denn sie konnte erst kürzlich einen neuen Kerninvestor gewonnen. Spannend dabei ist, dass es sich ebenfalls um eine Reederei handelt. Der Einstieg von CMA CGM befeuerte innerhalb der italienischen Presse Spekulationen darum, ob die Chancen auf einen Erfolg von Air-France-KLM und Delta Airlines dadurch deutlich erhöht würden. 

Fazit zum Privatisierungsprozess von ITA-Airways

Während die Lufthansa verkündet, die eigene Beteiligung an der potenziellen Übernahme von ITA Airways vorerst gering zu halten, werden durch die Akquise eines neuen Investors durch die Vereinigung aus Air-France-KLM und Delta Air Lines Diskussionen darüber, ob durch die neusten Entwicklungen die Chancen für eine Übernahme nicht für Letztere deutlich besser stünden, angeheizt. Es ist jedoch wichtig, genau zu betrachten, was die Lufthansa von sich gibt, denn es könnten sich grössere Absichten dahinter verbergen, als nur Aktionäre zu beruhigen, wenn man dem Wort “zunächst” mehr Bedeutung beimisst als nur ein Füllwort in dem Satz von Spohr zu sein. Schlussendlich werden wir morgen sehen, wohin die Reise für ITA Airways wohl führen wird. Was denkt Ihr über den aktuellen Stand der Dinge?

Autor

Sandro ist Content Editor und seit Januar 2022 bei reisetopia tätig. Seitdem er mit nur einem Jahr seinen ersten Langstreckenflug antrat und danach 6 Jahre lang im Ausland aufwuchs, war er von Reisen begeistert. Heute versorgt er Euch vor allem am Wochenende mit interessanten Inhalten.

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