Nach schwierigen Monaten sieht die internationale Luftverkehrsvereinigung IATA erstmalig vorsichtig optimistisch in die Zukunft.

Die vergangen eineinhalb Jahren hatten es in sich für die internationale Luftfahrtindustrie. Es war wohl die schlimmste Krise seit ihrer Entstehung – die Pandemie wird die Airlines über 200 Milliarden Dollar kosten. Und auch im Sommer befürchtete die internationale Luftverkehrsvereinigung IATA aufgrund des anhaltend niedrigen Impftempos einiger Länder eine Verlängerung der Reisebeschränkungen und witterte dadurch anhaltende Gefahren für die Luftfahrtindustrie. Nun blickt die IATA erstmalig vorsichtig optimistisch in die Zukunft, auch wenn das Geschäft noch immer weit vom Vorkrisenniveau ist, so FVW.

Grosser Nachholbedarf an privaten und geschäftlichen Reisen

Die IATA, kurz für International Air Transport Association, sieht erstmalig einen positiven Trend in der internationalen Luftfahrtindustrie. Sie spricht von deutlichem Anstieg von Transatlantikflügen, seit der Bekanntgabe von der US-Grenzöffnung am 8. November. Dies zeigt, wie gross der Nachholbedarf an privaten Reisen sei. Doch auch das Geschäft mit Business Class Passagieren erhole sich. Gemäss IATA besteht auch für Unternehmen ein wachsender Bedarf an persönlichem Kontakt, abseits von Videokonferenzen.

Ich bin optimistischer, was den Geschäftsverkehr angeht, als ich bislang war.

Willie Walsh, Generaldirektor IATA

Was diesen Aufschwung jedoch gefährden könnte, ist der Personalmangel in der Luftfahrt. Viele Airlines haben aufgrund der Corona-Pandemie Personal entlassen müssen, was nun zu Engpässen führt.

Auch wenn ein positiver Trend in Sicht ist, sind die Werte jedoch noch immer weit entfernt vom Vorkrisenniveau. Innerhalb von Europa lag der Flugverkehr im September 44 Prozent unter dem Niveau von 2019. Zwischen Europa und Nordamerika sind es minus 65 Prozent. Und zwischen Europa und Asien sind es sogar minus 87 Prozent. Innerhalb von Asien gab es kaum Flüge, hier liegt der Wert 97 Prozent unter dem Niveau von 2019. Zwischen Nord- und Südamerika gab es jedoch reichlich Flüge, dort kommen die Zahlen fast ans Niveau von 2019 heran.

Rahmenbedingungen für kohlenstoffneutrale Luftfahrt gefragt

Der Generaldirektor der IATA Willie Walsh betont zudem, dass die Branche bis 2050 kohlenstoffneutral werden wolle. Dies ist jedoch nur möglich, wenn die Landesregierungen die nötigen Rahmenbedingungen dafür bieten. Diese beinhalten beispielsweise die Förderung und Bereitstellung von nachhaltigem Treibstoff.

Anstatt Kurzstrecken innerhalb von Europa abzuschaffen, plädiert die IATA für die Vereinheitlichung vom europäischen Luftraum. Dies würde ihrer Meinung nach durch effizientere Flüge, mit weniger Warteschleifen und weniger Kerosinverbrauch zu deutlich mehr CO₂-Einsparungen führen.

Fazit zu den Einschätzungen der IATA

Die IATA wagt erstmalig eine vorsichtig optimistische Prognose für die Luftfahrt. Eine wichtige Rolle dafür spielt die kommende US-Grenzöffnung und der grosse Nachholbedarf an Reisen und persönlichen Treffen. Sogar für den Geschäftsverkehr sieht IATA erstmalig eine mögliche Steigerung. Sind wir gespannt, wie es weiter gehen wird!

Autorin

Grossgeworden in einer Swissair-Familie, wurde Livia die Liebe zum Reisen quasi in die Wiege gelegt. Nichts macht die gebürtige Zürcherin so glücklich, wie auf Reisen zu sein, darüber zu schreiben und recherchieren. Begleitet Livia auf reisetopia quer durch die Welt!

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