Zwei Lufthansa-Töchter in Unstimmigkeiten. Die Gewerkschaften von Swiss stört die neue Verbindung von Eurowings Discover zwischen Pristina und Zürich. Sie stellen die Frage, ob dies gegen die Auflagen der Staatshilfe für Swiss verstosse.
Die Nachfrage von Flügen aus der Schweiz in die Balkanregion ist gross. So flog im vergangenen Sommer die Ferienfluggesellschaft Edelweiss zeitweise dreimal pro Woche mit dem Airbus A340 nach Pristina, die Hauptstadt der Republik Kosovo. Und auch Swiss hat begonnen ab dem Sommer 2021 zweimal die Woche nonstop nach Tivat in Montenegro zu fliegen. Auf die Neuigkeiten, dass Eurowings Discover neu auch die Strecke zwischen Pristina und Zürich in ihr Portfolio nimmt, gab es nicht nur positive Reaktionen. Die Gewerkschaften von Swiss stören sich an dieser Expansion. Sie stellen die Frage in den Raum, ob die neuen Flüge gegen die Auflagen der Staatshilfe für Swiss verstossen, so aerotelegraph.
Die Gewerkschaft von Swiss untersucht die Situation
Eurowings Discover gab bekannt, dass sie ab Sonntag, 7. November 2021 neue die Strecke Zürich – Pristina einmal pro Woche aufnehmen möchte. Dies hängt zum Teil auch mit der Insolvenz von Germania zusammen. Die Airline war zuvor nämlich sehr stark in Flügen zur Hauptstadt von Kosovo. So eröffnete Eurowings 2019 nun eine Basis in Pristina. Die neue Verbindung in an den Flughafen Zürich verärgert jedoch die Gewerkschaft des Kabinenpersonals von Swiss (Kapers).
Dass Lufthansa Flüge von und in die Schweiz mit ihrer Billigairline durchführt, ist stoßend. Wir werden untersuchen inwiefern die Kredit-Vorgaben des Bundes berücksichtigt werden, wonach der Aviatik-Standort Schweiz beim Wiederaufbau des kontinentalen und interkontinentalen Verkehrs gegenüber Deutschland nicht vernachlässigt werden darf.
Sandrine Nikolic-Fuss, Präsidentin Gewerkschaft des Kabinenpersonals von Swiss (Kapers)
Ob Eurowings mit ihrer neuen Flug-Verbindung gegen die Auflagen der Staatshilfe für Swiss verstossen, stellt Kapers ebenfalls zur Frage. Zudem kommt auch Edelweiss zur Sprache. Die weitere Lufthansa-Tochter hat sich im Zuge der Corona-Krise von all ihren Airbus A330 getrennt. Zwei Stück davon erhielt Eurowings Discover. Die Gewerkschaft vom Kabinenpersonal von Swiss vermutete damals einen Abbau in der Schweiz, der Deutschland zunutze kam. So wendete Kapers sich gemeinsam mit der Cockpit-Gewerkschaft Aeropers an die schweizerische Luftfahrtstiftung. Diese ist nämlich verantwortlich für die Einhaltung der Bedingungen für die Staatshilfe. Im Falle des neuen Fluges von Eurowings nach Kosovo wurde dieser Schritt jedoch bisher nicht eingelegt.
Fazit zum Konkurrenzangebot von Flügen in die Balkanregion von Eurowings
Die Bekanntgabe der neuen Strecke von Eurowings von Zürich nach Pristina wurde in der Schweiz nicht mit offenen Armen angenommen. Die Gewerkschaft des Kabinenpersonals von Swiss zeigt sich kritisch darüber und wird die weiteren Entwicklungen genaustens verfolgen. Übrigens sind auch Chair und Helvetic Airways nicht sonderlich froh über die neue Flugverbindung, da es auch mit ihrem Angebot in die Balkanregion konkurrieren wird.